Das war – zumindest zu meiner Zeit – Standard bei der Ausbildung in Hessen: in einem Fach hatte ich meine Ausbilderin als Prüferin, für Fach Nr. 2 kam ein Fremdprüfer aus einem anderen Seminar. Klingt also erst mal zumindest halbwegs nach dem, was du vorschlägst... ist aber an zwei Punkten trotzdem negativ:schotti hat geschrieben:Mein Problem war damals, dass meine Fachleiter auch gleichzetig meine Prüfer gewesen sind. Das kannte ich aus meinen vorherigen Ausbildungen nicht, dort kamen immer unbekannte Prüfer von anderen Dienststellen zu den Prüfungen.
Erstens hat die Personenidentität von Ausbilderin und Prüferin den Vorteil, dass ich weiß, was sie sehen will. Das Sachurteil, ob Unterricht in Ordnung ist und funktioniert, ist sicherlich nicht so schwierig zu fällen; das Werturteil, ob denn nun Unterricht wirklich gut ist und just so auch bewertet werden sollte, basiert ein stückweit auf individuellen Vorlieben. Die zu kennen, ist also vorteilhaft.
Zweitens kam bei dem Fremdprüfer aber hinzu, dass er und meine Ausbilderin für Fach Nr. 2 (mit der ich menschlich überhaupt nicht klar kam) sich natürlich vorher »kurzgeschlossen« haben. Sprich: Da kam jemand, beladen mit allen Vorurteilen und negativen Assoziationen, welche Ausbilderin Nr. 2 in 24 Monaten so angesammelt hatte, und überdies hatte ich nicht die Chance, meine Stunde auch nur marginal an seine persönlichen Präferenzen anzupassen. Es war also doppelt blöd.