Klassenarbeit Deutsch: Duden erlauben?

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Toastie
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Klassenarbeit Deutsch: Duden erlauben?

Beitrag von Toastie »

Hallo,

ich schreibe demnächst eine Klassenarbeit in Deutsch, Klasse 7. Aufgabe wird es sein, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Da es sich um einen Aufsatz handelt, erhalten die Schüler jeweils eine Gesamtnote für Inhalt, Rechtschreibung/Zeichensetzung/Grammatik sowie für Ausdruck.
Würdet ihr unter den Umständen einen Duden als Hilfsmittel während der Arbeit erlauben? Bzw wie handhabt ihr das in euren Arbeiten?
Im Abitur ist der Duden ja erlaubt.

VG

tiger
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Registriert: 12.02.2017, 2:21:44

Re: Klassenarbeit Deutsch: Duden erlauben?

Beitrag von tiger »

Toastie hat geschrieben:Im Abitur ist der Duden ja erlaubt.
Dieser Nachsatz ist als Begründung fragwürdig, weil Siebtklässler in der Regel noch nicht zur Abiturprüfung antreten.

Die Siebtklässler, die ich kenne, sind prozessbezogen gar nicht in der Lage, den Duden zu nutzen, um z. B. eine Kommaregel zu finden und auf den von ihnen verfassten Text anzuwenden. Mit Grammatik und Ausdruck (Kontext? Synonyme?) sieht es ähnlich aus. Den Duden als Rechtschreibwörterbuch nutzen können sie prinzipiell wohl, rechtschreibunsichere Schüler werden dann aber jedes dritte Wort nachschlagen und auf diese Weise viel Zeit verplempern. Obwohl ich kein Deutschlehrer bin, halte ich daher den Einsatz des Dudens in der siebten Klasse für zu früh und vermutlich kontraproduktiv – es sei denn, die Schüler haben bisher stets mit diesem Hilfsmittel gearbeitet und sind es gewohnt.

Um einen Vergleich zu einem anderen Fach zu ziehen: In Mathematik ist die Formelsammlung ein übliches Hilfsmittel, das bei uns in der 10. Klasse eingeführt wird und in dessen Benutzung die Schüler ganz explizit unterwiesen werden (Was ist ein Stichwortverzeichnis? Wie kann man trotzdem zum Ziel kommen, wenn der gesuchte Begriff nicht aufgeführt ist? Wie kommt man mit Schreibweisen aus der Formelsammlung klar, die sich von den Konventionen des Unterrichts unterscheiden?). Im Abitur sollen die Schüler dann in der Lage sein, dieses Hilfsmittel zielgerichtet zu nutzen, aber bis dahin ist viel Vorarbeit zu leisten.

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