Sozialkunde ‚Hambacher Forst‘

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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RefNRW2017
Beiträge: 4
Registriert: 15.08.2017, 14:04:33

Sozialkunde ‚Hambacher Forst‘

Beitrag von RefNRW2017 »

Hallo,

ich unterrichte eine Fachschule in Sozialkunde. Aktuelles Thema: Demokratie (theorien, regierungssysteme etc.)

Ich habe mit den Schülern bereits die wichtigsten politischen Dimensionen erarbeitet (volkssouveränität, legitimität, macht, herrschaft, rechtsstaatlichkeit usw.)

Nun würde ich gerne mit einem Konflikt einsteigen. Der Streit um den Hambacher Forst ist aus meiner Sicht recht spannend. Ich möchte am Ende der Reihe eine Pro-Contra-Diskussion ansetzten in der‘Umweltaktivisten‘, ‚Vertreter von NRW‘, ‚Gewerkschaftsvertreter‘ etc. diskutieren.

Zur Erarbeitung des möchte ich folgende Konfliktlinien je Unterrichtseinheit mit den SuS beleuchten: Volkssouveränität vs. Rechtsstaatlichkeit, Allgemeinwohl vs. Wirtschaftsinteressen

Fallen euch noch spannende Ideen zum Thema ein? Habe noch ein paar Stunden die ich füllen könnte. Bin für Kritik und Inspirationen offen.

Dankeschön.

Grüße

MarlboroMan84
Beiträge: 657
Registriert: 03.01.2015, 13:59:37

Re: Sozialkunde ‚Hambacher Forst‘

Beitrag von MarlboroMan84 »

Wie ist dein Reihenaufbau bisher? Auf Basis welcher Fachdidaktik machst du das?

Löwenherz
Beiträge: 268
Registriert: 02.10.2018, 17:57:53
Wohnort: BaWü

Re: Sozialkunde ‚Hambacher Forst‘

Beitrag von Löwenherz »

Interessant könte in jedem Fall noch ein Rückbezug der Konfliktlinien auf aktuellere Diskussionen im Einzugsbereich deiner Schule sein, um die SuS dafür zu sensibilisieren, wo es diese scheinbar "großen Themen" auch im ganz kleinen in ihrem Gemeinderat und damit vor Ort geben kann. Bauprojekte vor Ort bieten da oft ganz gute Anknüpfungspunkte für die genannten Konfliktlinien und sind näher an den SuS dran als ggf.das Fallbeispiel. Könnte ein Ansatzpunkt für Transfer-Aufgaben gegen Ende der Einheit sein beispielsweise.

Bei der Pro-Kontra-Diskussion hast du natürlich nur drei Gruppen explizit benannt, in jedem Fall musst du da aber auf Ausgewogenheit im Sinne des Beutelsbacher Konsenses achten, also auch RWE-Vertreter als Position haben beispielsweise.

Bei den Konfliktlinien ist ebenfalls im Sinne des Beutelsbacher Konsenses zu bedenken, dass diese nicht zwangsläufig beim Fallbeispiel "Hambacher Forst" als Konfliktlinien betrachtet werden müssen, sondern je nach Position auch als im Einklang befindlich betrachtet werden können. Hier festzulegen, dass es sich um Konfliktlinien handeln muss, könnte bedeuten deinen SuS deine Haltung zum Thema vorzugeben, da du von vornherein postulierst (je nach Umsetzung), dass es einen Konflikt gibt. Das solltest du also mit deinen SuS aus den Positionen der verschiedenen Akteure heraus- die dann ja auch in der Pro-Kontra-Debatte wieder auftauchen- auf jeden Fall kritisch beleuchten. Nur so gibst du deinen SuS den Raum die verschiedenen Haltungen kontrovers einzuordnen und ihre eigene Position zu entwickeln. Richtig kann es hier nunmal auch sein, die Abholzung persönlich und begründet zu befürworten, egal wie man als Lehrkraft dazu stehen mag und was man im Sinne eines nachhaltigen Energiemanagements für sinnvoll erachten mag.

RefNRW2017
Beiträge: 4
Registriert: 15.08.2017, 14:04:33

Re: Sozialkunde ‚Hambacher Forst‘

Beitrag von RefNRW2017 »

Hallo,

danke Löwenherz!!! Den Beutelsbacher Konsens hatte ich etwas aus den Augen verloren. Das sind sehr wertvolle Tipps. Großen Dank!!

@MarlboroMan84:

Was die Kompetenzen betrifft orientieren wir unsam Gpje. Ansonsten habe ich mit der Reihe noch gar nicht begonnen. Wir hatten das Inselspiel gespielt und sind dann übergegangen zu den Dimensionen des Politischen. Es könnte auch sinnvoll sein die Konfliktlinien auf der Insel unter dem Vorzeichen der politischen Dimensionen zunächst zu beleuchten?

Ich danke euch!

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