War ich zu streng?

Was tue ich, wenn ....?
karink532

War ich zu streng?

Beitrag von karink532 »

Also, hab in "meiner" 5. Klasse, die zwar mündlich ganz toll ist, aber schriftlich teilweise echt grausam, hat es bei einem Diktat 13 5´er und 6 ´er gehagelt. Man hätte das eigentlich neu schreiben müssen, die Schulleitung fand das Diktat aber ebenfalls sehr einfach und von daher ging das durch.

Wir haben das Diktat in der Rückgabestunde nochmals fehlerfrei an die Tafel und ins Schulheft gebracht, Fehlerschwerpunkte besprochen usw.

Hausaufgabe war die Berichtigung, was in dem Fall hieß, das fehlerfreie Diktat aus dem Schulheft nochmal ins Klassenarbeitsheft zu übertragen. Die Hälfte der Klasse hat es geschafft, in der Berichtigung nochmals 8 oder mehr Fehler reinzuhauen, was ich nicht ganz verstehe.

Habe dann die Kinder je nach genauer Fehleranzahl das Diktat bis zu 3 x neu schreiben lassen, habe nochmals auf den Duden hingewiesen, Kontrollesen usw. Habe angekündigt, dass es, falls in der Berichtigung der Berichtigung nochmals Fehler sind, die Note ungenügend dafür gibt. Ich habe gehofft, dass diese Ankündigung doch mal etwas ziehen würde- die Arbeitshaltung lässt im Moment einfach sehr zu wünschen übrig und ich erkläre mir diese schlampigen Berichtigungen auch dadurch.

Nun ja, die meisten Kinder hatten dann auch 0 Fehler, einige aber auch leider 13 Fehler. Ich habe dafür die Note ungenügend vergeben. Ich hab echt nicht damit gerechnet, dass nochmal jemand 13 Fehler darein haut, aber gut. Wenn ich das vorher angekündigt habe, mache ich es auch. Jetzt hat sich heute ein Kind bei mir als Sprachrohr seiner Mutter beschwert, dass es nicht richtig wäre, wegen 5 Fehler in der Berichtigung der Berichtigung eine 6 zu verteilen.

Seht ihr das auch so? Also ich stehe voll und ganz hinter meiner Entscheidung und werde das der Mutter auch gerne sagen, aber findet ihr das auch ok oder zu hart?

mimmi

Beitrag von mimmi »

Hi Michaela,

ich finds ok.

Man kann schließlich in ner 5. Klasse verlangen, dass die Schüler etwas richtig abschreiben. Verlange ich von meinen Drittklässlern auch schon. Wenn da einer nochmal 13 Fehler reinhaut, streiche ich ihm das durch und er darf es nochmal neu schreiben.

Vielleicht konzentrieren sich deine Kids dann beim nächsten mal wieder mehr...

LG, Mimmi

Schaf
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Beitrag von Schaf »

Natürlich ist das eine blöde Situation. Und so kurz vor den Ferien leidet die Konzentration sehr. Aber in der Berichtigung der Berichtigung erwarte ich dann langsam auch 0 Fehler, zudem das Diktat ja korrekt an der Tafel stand und die Berichtigung nur noch erwarten ließ, das didktat richtig abzuschreiben. Finde daher, dass das Kind durchaus in der Lage sein sollte, das Ganze ohne Fehler abzuliefern.

Liebe Grüße,

Schaf

DieEla
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Beitrag von DieEla »

Ich finde es auch total in Ordnung, die Berichtigung einer Berichtigung hat fehlerfrei zu sein, da darf höchstens mal ein Komma fehlen.

wahrscheinlich hat besagte Mama die Berichtigung der Berichtigung Korrekturgelesen und keine Fehler gefunden, weil sie es selbst nicht besser weiß - und deshalb ist sie jetzt sauer ;) (kommt zumindest bei den Eltern meiner Schüler immer wieder vor, zumindest bei den wenigen, die überhaupt mal in die Hefte ihrer Sprößlinge gucken).

Lili
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Beitrag von Lili »

Ich finds scheiße. Die Kinder, die keine Eltern haben, die Korrektur lesen, haben jetzt die Arschkarte. Genau aus dem Grund ist bei das Benoten von Hausaufgaben verboten.

seelenvogel
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Beitrag von seelenvogel »

Finde ich nicht, man wird ja wohl von einem Schüler (RS oder GY?) erwarten können, dass der den eigenen Text mit dem FEHLERFREIEN DIKTAT, das an der Tafel stand, verglichen wird. Und falls diese Kinder keine Eltern haben, die dies kontrollieren können, dann kann man ja mal einen Mitschüler fragen.

Ich würde mir keine Sorgen diesbezüglich machen, Michaela. Habe dies in meiner Klasse ebenso gehandhabt, und siehe da, bei der darauffolgenden Klassenarbeit musste ich "nur" noch 2 ungenügend verteilen (davor hatten 23 von 28 Schüler eine mangelhafte Berichtigung).

Die Berichtigung der Klassenarbeit ist Hausaufgabe. Diesbezüglich kannst du ebenso Noten vergeben, wie bei gewöhnlichen Hausaufgaben. Die Note ist zudem wohl nicht die einzige Note, die das Kind für Hausaufgaben bekommen hat, wird ihm also schon nicht die Gesamtnote versauen. Lass die Eltern ruhig mal kommen ;)

Mach dir keinen Kopf! Ich sehe das ebenfalls wie du, die ARbeitshaltung mancher Schüler lässt ganz gewaltig zu wünschen übrig. Da muss man früh Grenzen setzen!!!

tigerbeat
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Registriert: 20.12.2005, 0:44:28

Beitrag von tigerbeat »

stimmt es, dass eine solche benotung verboten ist?

finde auch, dass man erwarten kann, dass es fehlerfrei geschrieben wird

allerdings würde ich drüber nachdenken, warum die kinder so viele fehler machen... war das im fach deutsch?

vielleicht hast du legastheniker drin, die noch nicht diagnostiziert wurden? die haben doch oft probleme, die lautung von worten zu unterscheiden und in schriftbild zu bringen

und ich würde übungen mit denen machen (auswendig lernen lassen, stillephasen, sprach-logik-übungen, laufdiktate, dosendiktate etc)

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