Mit der Klasse über Regeln sprechen

Was tue ich, wenn ....?
MarlboroMan84
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von MarlboroMan84 »

cobalt8 hat geschrieben:In NRW musst du es anders verkaufen. Nachsitzen ist verboten. Nacharbeit unter Aufsicht explizit erlaubt, ebenso wie der zeitweise Ausschluss vom Unterricht.

Beim Ampelsystem musst du also die rote Karte mit einem Ausschluss vom Unterricht kombinieren (z.B. in einen Trainingsraum schicken, oder vor der Tür arbeiten lassen [Aufsicht beachten]), der Schüler hat dann Unterrichtsstoff verpasst, und natürlich darfst Du Ihn dann anschließend Nacharbeiten lassen!
Das halte ich für sehr fragwürdig. Sinnigerweise schickt man ihn, wie du selbst schreibst, zum Arbeiten vor die Tür, da verpasst er nichts.
Außerdem sagt das MSB relativ deutlich, dass es nur bei "Umfangreichen Unterrichtsversäumnissen" erlaubt ist. Zuerst muss man den verpassten Stoff zuhause nacharbeiten lassen.

tignola
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von tignola »

An dieser Stelle würde ich mich gern mit einer Frage einklinken:
Wenn beispielsweise immer eine Handvoll SuS quatscht, wäre ein Rauswurf vermutlich lustig für diese SuS. Im schlimmsten Fall kämen sie auf dem Schulflur gemeinsam auf dumme Ideen oder könnten so laut werden , dass dadurch noch andere Klassen gestört werden. Habt ihr für solche Situationen einen Plan B?

cobalt8
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von cobalt8 »

@Marlboro Naja, das ist wie immer etwas schwammig. Wenn ein Schüler durch mehrfaches penetrantes Stören in den Trainingsraum muss, dann hat er das Unterrichtsversäumnis selbst verschuldet, und muss sich im Trainingsraum Gedanken zu seinem Verhalten machen. Ich finde schon, dass es sich diesbezüglich um ein umfangreiches und selbstverschuldetes Unterrichtsversäumnis handelt, der Schüler hat immerhin selbstständig entschieden, dass er mit seinem Stören an dem Unterricht nicht teilnehmen möchte, da ihm die Regelung bekannt ist, und er vorher mehrfach mündlich und sichtbar "angezählt" wurde.

Darauf berufen sich sämtliche etablierten Trainingsraumkonzepte, dass der Schüler sich durch sein Verhalten selbst dazu entscheidet, dass er dem Unterricht nicht mehr beiwohnen möchte.

Ein Schüler vor der Tür verpasst meiner Meinung nach sehr wohl auch Unterricht. Nicht jede Unterrichtsmethode kann durch Eigenarbeit mit dem Buch vor der Tür ersetzt werden.

MarlboroMan84
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von MarlboroMan84 »

cobalt8 hat geschrieben:@Marlboro Naja, das ist wie immer etwas schwammig. Wenn ein Schüler durch mehrfaches penetrantes Stören in den Trainingsraum muss, dann hat er das Unterrichtsversäumnis selbst verschuldet, und muss sich im Trainingsraum Gedanken zu seinem Verhalten machen. Ich finde schon, dass es sich diesbezüglich um ein umfangreiches und selbstverschuldetes Unterrichtsversäumnis handelt, der Schüler hat immerhin selbstständig entschieden, dass er mit seinem Stören an dem Unterricht nicht teilnehmen möchte, da ihm die Regelung bekannt ist, und er vorher mehrfach mündlich und sichtbar "angezählt" wurde.

Darauf berufen sich sämtliche etablierten Trainingsraumkonzepte, dass der Schüler sich durch sein Verhalten selbst dazu entscheidet, dass er dem Unterricht nicht mehr beiwohnen möchte.

Ein Schüler vor der Tür verpasst meiner Meinung nach sehr wohl auch Unterricht. Nicht jede Unterrichtsmethode kann durch Eigenarbeit mit dem Buch vor der Tür ersetzt werden.

Stimme ich dir grundsätzlich zu - sofern ein Trainingsraumkonzept vorliegt.

MarlboroMan84
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von MarlboroMan84 »

tignola hat geschrieben:An dieser Stelle würde ich mich gern mit einer Frage einklinken:
Wenn beispielsweise immer eine Handvoll SuS quatscht, wäre ein Rauswurf vermutlich lustig für diese SuS. Im schlimmsten Fall kämen sie auf dem Schulflur gemeinsam auf dumme Ideen oder könnten so laut werden , dass dadurch noch andere Klassen gestört werden. Habt ihr für solche Situationen einen Plan B?
Nur den/die Rädelsführer vor die Klasse setzen - oder in eine benachbarte Klasse. Ansonsten denen auch einen Einlauf verpassen. Oder umsetzen.


Ansonsten: Wenn sie sich weigern, irgendwas zu tun - dann nicht lange fackeln und die Schulleitung holen.

Ich hatte kürzlich eine Schülerin der 7. Klasse, die auch gequasselt hab. Auf meine Anweisung, die Klasse zu verlassen und dort weiterzuarbeiten, das hat sie verweigert, auch auf meine wiederholte Anweisung hat sie es nicht getan.

Resultat: Ordnungsmaßnahme

cobalt8
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von cobalt8 »

Ordnungsmaßnahmen würde es für so etwas niemals bei uns geben, nicht mal die Androhung einer solchen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es für Stören oder nicht an Anweisungen halten je eine gegeben hätte, bei uns müssen dafür Körperverletzung, Drogen, Sachbeschädigung o.ä oder alles auf einmal im Spiel sein.

Das Setzen mit einer Aufgabe in die Nachbarklasse ist bei uns auch sehr beliebt und wird auch gerne gemacht, dann ist man im Grunde genommen auch immer auf der sicheren Seite, das zu organisieren nimmt aber einiges an Zeit in Anspruch, da man mehrere Minuten beschäftigt und raus ist.

Löwenherz
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Re: Mit der Klasse über Regeln sprechen

Beitrag von Löwenherz »

tignola hat geschrieben:An dieser Stelle würde ich mich gern mit einer Frage einklinken:
Wenn beispielsweise immer eine Handvoll SuS quatscht, wäre ein Rauswurf vermutlich lustig für diese SuS. Im schlimmsten Fall kämen sie auf dem Schulflur gemeinsam auf dumme Ideen oder könnten so laut werden , dass dadurch noch andere Klassen gestört werden. Habt ihr für solche Situationen einen Plan B?
Mein beiden Lieblingsreaktionen sind ruhig hinter den Schwätzern stehen und warten --> führt erfahrungsgemäß nach 30sek zu betretenem Schweigen, denn soooo wizig es es dann doch nicht mehr, wenn eine Lehrperson mithört. Alternativ rufe ich einen der Schwätzer auf für eine Fachfrage. Auch das löst Gespräche effektiv auf. Frage wiederholen und kurz Zeit zum Mitdenken und Beantworten geben (da erlöse die Schwätzer auch nicht direkt, auch wenn ihnen das natürlich lieber wäre. Die Fragen sind dabei so gewählt, dass sie mit ernsthaftem Nachdenken problemlos beantwortet werden können und die SuS nicht gezielt vorführen. Mir geht es nicht darum meine SuS zu demütigen, sondern ihnen in Erinnerung zu rufen, was ich von ihnen an unterrichtlichem Verhalten und Einsatz erwarte.). Klappt bei mir gut, ist aber möglicherweise eine Typfrage bzw.eine Frage der sonstigen Klassenführung.

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