Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Was tue ich, wenn ....?
Phybee
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Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von Phybee »

1. Schüler A schwärzt Referendar R bei der Schulleitung an

Schüler A wiederholt die E-Phase und kann eine Minderleistung in einem Hauptfach nicht ausgleichen. Um den zum Ausgleich nötigen Punkt in einem anderen Hauptfach zu bekommen, behauptet Schüler A gegenüber der Schulleitung, dass der zuständige Referendar R einer anderen Schülerin einen Punkt geschenkt habe, damit diese weiter kommt. Schüler A versucht Schülerin sogar zu überreden, eine entsprechende Sprachnachricht aufzunehmen und als Beweismittel zuzusenden, was diese glücklicherweise nicht tut. Referendar R muss zur Schulleitung und sich rechtfertigen. Anschließend spricht Referendar R mit Schüler A, dieser tut dies als Missverständnis ab. Referendar R ist bedrückt über die Verwegenheit des Schüler A.

2. Schülerin B weint sich bei Referendar R aus, um Ergebnisse der Zulassungskonferenz zu erfahren

Noch am selben Tag, an dem Referendar R das obige "Erlebnis" abschließen konnte, passiert schon das nächste. Es ist ein Tag nach den Zulassungskonferenzen für die Qualifikationsphase. Schülerin B wiederholt ebenfalls die Einführungsphase und bittet Referendar R um ein Gespräch. Während des Gespräches lenkt sie das Thema immer wieder zu der Zulassungskonferenz am vergangenen Nachmittag, um Details zu entlocken. Jedoch tarnt Schülerin B dies mit intensiver werdendem Weinen. Referendar R hat Mitleid und versucht zu trösten, aber muss sich gleichzeitig zusammenreißen, seine Pflicht zur Verschwiegenheit nicht zu brechen. Nachdem Schülerin B geht, findet Referendar R eine Liste mit allen Lehrernamen und Markierungen, ob diese Lehrer einer Versetzung zustimmten, oder nicht. Später erfährt Referendar R von Kollegen, dass die Schülerin B auch ähnliches bei ihnen versucht hätte. Referendar R ist noch mehr bedrückt...

Habt ihr etwas ähnliches erlebt? Was würdet Ihr Referendar R raten? Sind Schüler tatsächlich derart niederträchtig?

jabberwocky
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Re: Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von jabberwocky »

Schüler sind Menschen, Menschen sind zum Teil niederträchtig, warum sollen Schüler nicht auch niederträchtig sein...

Ich kann die Motive der Schüler nachvollziehen. Ich hätte jeweils klar gemacht, dass das so nicht funktioniert. Niedergeschlagenheit hilft da ja auch nicht, also Kopf hoch.

Erlebt habe ich schon einiges an der Uni. Z.B. die Komilitonin in der durchsichtigen tief ausgeschnittenen Bluse, die sich in der Mensa zum Übungsleiter rüberbeugt und augenklimpernd fragt, ob denn die Klausur schwer werden würde ...

heartbeat
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Re: Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von heartbeat »

So. Das sind nun 2 Schüler - wie viele unterrichtest du zur Zeit?
Natürlich gibt es solche Schüler. Es gibt Schüler, die nach einer herausgegebenen Klassenarbeit noch richtige Lösungen dazu schreiben und es gibt Schüler, die sowas nie tun würden und die sich sogar melden, wenn man einen Fehler bei Ihnen übersehen hat... Man kann Schüler nicht über einen Kamm scheren - wir Menschen sind ja nun bekanntlich recht verschieden...

Stark
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Re: Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von Stark »

Zu Fall 1: gilt in Hessen nicht, wie auch in NRW, dass die Noten nicht rein arithmetisch bestimmt werden DÜRFEN? Inwiefern musst du dich denn dann für deine päd. Entscheidung rechtfertigen, der Schülerin einen Punkt mehr zu geben als sie rechnerisch bekommt? Versteh ich nicht.

krabappel
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Re: Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von krabappel »

Bei der 2. Story mit Schülerin B würde ich sagen: hak's unter "dazugelernt" ab. Die meint das ja nicht persönlich, ist einfach nur dummdreist und braucht jemanden, der ihr mal gehörig auf die Finger klopft- im übertragenen Sinne, versteht sich ;-)

Bei Story 1 frag ich mich eher, warum der Schulleiter den Referendar zum Rechtfertigen ins Büro zitiert, weil ein Schüler phantasierte Geschichten rumerzählt. Da würd ich eher vorsichtig an den Kompetenzen des Schulleiters zweifeln. Oder aber, Schüler A hat das so glaubhaft vermittelt, dass man durchaus eine Maßnahme überlegen kann, um Schüler A in seine Schranken zu weisen, das ist schließlich Verleumdung

Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit ...bestraft.

Phybee
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Re: Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von Phybee »

Danke für die Antworten. Ich werde mal die Schulleitung ansprechen, ob ich das Schreiben haben kann. Immerhin haben andere Lehrer es wohl gelesen. Mittlerweile habe ich mit weiteren Kollegen gesprochen, es ist wohl nicht das erste Mal, dass die Schulleitung bei den Wehwehchen von einzelnen Schülern einknickt.

Fränzy
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Re: Zwei Geschichten von hinterlistigen Schülern (Hessen)...

Beitrag von Fränzy »

Phybee hat geschrieben:Danke für die Antworten. Ich werde mal die Schulleitung ansprechen, ob ich das Schreiben haben kann. Immerhin haben andere Lehrer es wohl gelesen. Mittlerweile habe ich mit weiteren Kollegen gesprochen, es ist wohl nicht das erste Mal, dass die Schulleitung bei den Wehwehchen von einzelnen Schülern einknickt.
Was für ein Schreiben?

Ganz ehrlich, von wegen niederträchtig. das ist normales Verhalten von Schülern und Alltag, und ja, sogar nachvollziehbar. Wer von uns hat nicht versucht bessere Noten zu erzielen, auch mit evtl. unfairen Mitteln?

Und: Wehwehchen ist, finde ich, ein ganz ganz blödes Wort. Sorry!

Zum Glück sind wir keine Schulleiter, da müssen wir uns um sowas ja in der letzten Instanz auch nicht kümmern, oder? :|

PS: Erziehung ist leider kein Spaziergang

Wobei ich sagen muss, wenn solche Probleme mich beschäftigen würden, dann wäre ich fein raus.
שָׁלוֹם

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