Stagnation in schwierigen Klassen

Was tue ich, wenn ....?
krabappel
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Re: Stagnation in schwierigen Klassen

Beitrag von krabappel »

donaldinho hat geschrieben: betrifft aber nicht nur die schule - unimitarbeiter/dozenten im freundeskreis können auch ein lied davon singen :lol:
Naja, wer sich von Studenten ins Wort quatschen lässt, ist selbst Schuld. Geht ja nicht um die Erziehung Erwachsener sondern um Respekt der Arbeit der Dozenten und dem Wissensgebiet gegenüber.

donaldinho
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Re: Stagnation in schwierigen Klassen

Beitrag von donaldinho »

....nee da geht es eher um das smartphonegespiele. im endeffekt kanns dem dozenten ja wurscht sein die leute sind an der uni ja wirklich freiwillig dort ;)

nrw31
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Re: Stagnation in schwierigen Klassen

Beitrag von nrw31 »

Was das Smartphonegespiele betrifft stimmt das sicher grundsätzlich.

Ich bekomme aber an unserer (Fach-) hochschule mit, dass das mit dem Verweis auf die "Freiwilligkeit" so eine Sache ist:

Die Leute schreiben sich halt nach dem Abi hier ein um einen Bachelor in z.B. Maschinenbau oder BWL zu machen. Anstelle einer Ausbildung. Letztlich in direkter Fortführung der Schule. Und deren Sicht auf die Hochschule ist halt häufig eher die eines Schülers als eines Studenten. Die haben oft halt nicht das Gefühl, dass es freiwillig ist, sondern es ist eben der unausweichliche Weg in einen halbwegs ordentlichen Job, der in Kauf genommen werden muss.

Insofern sind da durchaus Parallelen zum Berufskolleg zu entdecken. Nicht was die Organisation, rechtliche Stellung etc. betrifft. Aber was die Sicht der Studierenden betrifft: Abschluss irgendwie kriegen und der Rest ist mir egal.

Traurig, aber Alltag...

reffi25
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Re: Stagnation in schwierigen Klassen

Beitrag von reffi25 »

Ich mache es so: In meinem Deutschunterricht an der Berufsschule (Einzelhandel) gibt es Stillarbeitsphasen, in denen wir nur schriftlich kommunizieren. Das wird von mir eingeführt, indem ich auf Schüleransprachen nicht mehr verbal (nonverbal sehr wohl :P ) reagiere und die Regeln stumm schritt für Schritt an der Dokumentenkamera aufdecke.
Während dieser Zeit dürfen die Schüler still arbeiten, müssen aber konsequent alle Fragen an Lehrer oder Mitschüler (auch die banalsten, selbst: Darf ich aufs Klo?) schriftlich stellen (ich schreibe zurück). Das wird von mir so begründet, dass viele sich nur konzentrieren können, wenn es absolut ruhig ist und dass sie das sicher von Zuhause aus kennen, dass sie da besser arbeiten können als in der Klasse (das wird extrem gut angenommen und auch akzeptiert).
Sie dürfen am Smartphone Musik mit Kopfhörern beim Arbeiten hören. Sie müssen selbst dafür sorgen, dass es ruhig bleibt und sie sich mit der Aufgabenstellung beschäftigen. Sonst nehme ich das Smartphone weg und sie müssen ohne still sein (der Nachbar arbeitet derweil und hört Musik, von daher ist das nicht so verführerisch zum Reden). Bei ausgemachten Störern (habe u.a. einen Berufsschüler mit schwerem ADHS ) akzeptiere ich dezentes Herumtippen auf dem Smartphone, solange kein anderer Schüler sich beschwert (schriftlich). Meistens stecken die drei Schüler, die eine extreme innere Unruhe in sich tragen, den Rest der Klasse so massiv an, dass keiner mehr arbeiten kann. Die werden so beschäftigt (sie würden ja sowieso nicht arbeiten), die anderen haben endlich die nötige Ruhe.
Dieser Tipp hat bisher immer gut funktioniert. Ich werde oft danach gefragt, wann wir das wieder machen. Die Klasse ist ruhig, die Leute schreiben und machen ihre Sachen. Wir haben danach brauchbare Arbeitsergebnisse, die wir konzentiert auswerten können. Eine solche Phase dauert meist ca. eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten. Danach sind die Schüler oft sehr entspannt. Ich fühle mich wohl mit dieser Methode. Dazu kommt, dass auch das schriftliche Ausformulieren von Fragen die Ausdrucksfähigkeit fördert. Faszinierend ist die völlige Ruhe, die binnen kürzester Zeit entsteht.

Lieben Gruß
reffi25

reffi25
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Re: Stagnation in schwierigen Klassen

Beitrag von reffi25 »

Und falls ich es vergessen habe: Auch ich bin während dieser Zeit komplett ruhig. Ich halte mich genauso konsequent an die Regeln.

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