Schüler wird pampig

Was tue ich, wenn ....?
duffy
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Re: Schüler wird pampig

Beitrag von duffy »

Danke für eure Antworten und eure Tipps!

Mein Verhalten in der Situation ärgert mich selbst. Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und das nächste Mal werde ich den Schüler direkt wegschicken und geschickter reagieren. Ich weiß auch gar nicht, was mich da geritten hat. Wahrscheinlich wollte ich es ihm "Recht" machen, wo wir wieder bei dem Rollenkonflikt sind...

Das mit der Direktorin war wirklich nicht die beste Idee - aber ich war in der Situation echt überfordert :oops: :cry: und wusste mir nicht mehr zu helfen (ja, ich weiß, man sollte als Lehrer besser reagieren)

Im Nachhinein weiß ich natürlich, dass das auch meine Autorität untergräbt. Heute hat der Schüler meine Kollegin gefragt, wann ich denn den Kurs abgebe und sie ihn übernimmt (die Kollegin ist noch Referendarin und sitzt ab und zu in meinem Unterricht).

Ich war heute bei der Oberstufenleitung und hab das Verhalten des Schülers gemeldet. Für morgen ist dann ein Gespräch über sein Verhalten geplant, bei dem noch ein weiterer Lehrer dabei sein wird.

Danke noch einmal fürs Zuhören, ich werd mir eure Worte (vor allem das dick unterstrichene) zu Herzen nehmen!

krabappel
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Re: Schüler wird pampig

Beitrag von krabappel »

duffy hat geschrieben: Heute hat der Schüler meine Kollegin gefragt, wann ich denn den Kurs abgebe und sie ihn übernimmt (die Kollegin ist noch Referendarin und sitzt ab und zu in meinem Unterricht).
nee, justin, du wirst mich nie wieder los muahaha

mensch, nimm sie nicht so ernst. kinder trotz allem jeden tag von neuem gern haben, aber nicht erwarten, dass sie dich gern haben und dann spielt sich von alleine ein. bloß nix verbissen sehen, morgen ist ein neuer tag zum fröhlich in die klasse laufen. streng ja, was du ankündigst, immer umsetzen. aber möglichst nicht "kindlich" nachtragend sein, sonst begibst du dich wieder auf ihre ebene und alle grummeln vor sich hin...

duffy
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Re: Schüler wird pampig

Beitrag von duffy »

Krabappel, du hast Recht. Einfach nicht zu ernst nehmen :D Ist zwar manchmal leichter gesagt als getan, aber ich versuche es auf jeden Fall. Vielleicht vergisst man bei den Oberstufenschülern zu schnell, dass es auch noch Kinder sind.

katie-cr
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Re: Schüler wird pampig

Beitrag von katie-cr »

ich und viele kollegen haben auch festgestellt, dass das anspruchsdenken in der oberstufe plötzlich einsetzt. so nach dem motto "sie sind da, um mir zum abi zu verhelfen, also geben sie mir gefälligst die punkte, die ich gerne hätte" (nicht die, die man verdient).

grad als oberstufenanfänger (also jetzt als lehrer) ist man ja oft auch noch etwas unsicher, was die eigenen erwartungen betrifft. aber da kann man sich ja mit den erfahrenen kollegen austauschen und so gemeinsame standards schaffen. so geht man blöden diskussionen, was an leistungsforderung angemessen ist, aus dem weg.

ich würde mich den tipps anschließen. wenn dir das nächste mal so ein schülerchen blöd kommt, dann breche das gespräch ab. ich sag dann immer "gut, sie wollen wie ein erwachsener diskutieren und verhandeln, dann tun wir das wie erwachsene in normalem ton".

Sokrates2011
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Re: Schüler wird pampig

Beitrag von Sokrates2011 »

Jaja, das leidige Thema mdl. Noten...

Zur Konfliktvorbeugung versuche ich, mir vor der Besprechung der SoMi-Note zu jedem Schüler ein paar Notizen zu machen, die die Note nachvollziehbar begründen. Das löst zwar nicht alle Probleme, hilft mir aber, das argumentative Heft in der Hand zu behalten.

Zweitens versuche ich inzwischen auch in rein mdl. Kursen benotete schriftliche Übungen in den Unterricht einzubauen, die dann eine Grundlage für die SoMi-Note werden. Das halst einem zwar einiges an Korrekturen auf (die sich aber in Grenzen halten, wenn man einen passenden Erwartungshorizont schreibt). Meiner Erfahrung nach gibt es bei der Bewertung schriftlicher Beiträge aber deutlich weniger Diskussionen als bei der Bewertung mündlicher Beiträge. Das entschärft das Problem auch etwas.

Ich kenne außerdem einen Lehrer, der grundsätzlich freiwillige Nachprüfungen anbietet, bei denen die SuS ihre Leistungen nachbessern können, wenn sie den Eindruck haben, falsch bewertet worden zu sein. Hieße für mich natürlich, dass sich die Note in beide Richtungen verändern kann! Der fragliche Lehrer fuhr ganz gut mit dieser Methode, da er in zig Dienstjahren noch nie erlebt hat, dass irgend ein Schüler sich diese Mühe dann tatsächlich macht. Somit war er alle Notendiskussionen los.

Ich finde die Idee interessant, habe sie aber noch nicht ausprobiert, da ich die Noten dann mind. 1 Woche vor Notenschluss fertig haben müsste und ich außerdem im Falle eines Falles einen Zweitprüfer organisieren müsste.

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