Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen, da ich mit der Situation etwas überfordert bin.
Seit 4 Monaten bin ich nun Vertretungslehrerin an einer neuen Schule. Mein Ref liegt erst 6 Monate zurück. Seit diesem Schuljahr habe ich einen Q1 Kurs in SW übernommen. Der Kurs ist sehr unmotiviert, viele SuS haben keine Hausaufgaben, etc.
In letzter Zeit verschlechtert sich allerdings das Kursklima immer mehr. Meiner Einschätzung nach gibt es einige Schüler, die mit der Benotung nicht zufrieden sind und deswegen "lästern".
Fall 1: Eine Schülerin kommt zu mir am Elternsprechtag und beschwert sich über ihre Somi Note. Allerdings hatte sich die Schülerin bis dahin nur einmal bei mir gemeldet. Während dem Unterricht bearbeitet sie zwar die Aufgaben, allerdings führt sie sehr viele Privatgespräche.
Zudem beschwert sie sich über meinen Timer, der angeblich zu laut tickt (Der Timer ist wie eine Eieruhr die anzeigt, wie viel Zeit noch übrig ist. Im Kursraum hängt nämlich keine Uhr und die Schüler tragen keine Uhren).Für die Tatsache, dass ich den SuS transparent die Zeit für die Bearbeitung anzeigen wollte, wurde ich "angepampt". Als ich ihnen meine Beweggründe dafür schildern wollte (Transparenz, vernünftige Einteilung der Zeit) wurden diese nur abwertend abgetan.
Fall 2: Ein Schüler, welcher anscheinend sonst immer sehr gute Noten schreibt, beschwert sich über die Klausurnote. In dem Einzelgespräch "pampt" er mich an. Meine Erklärungen reichen ihm nicht aus. (Leider bin ich dann in diesem Gespräch auch recht patzig geworden
) Er diskutiert, dass seiner Meinung nach die Bepunktung falsch wäre und nicht angemessen. Dann fordert er, da er eine Woche krank war, die Lösung zu einem Thema, welche die SuS in dieser Zeit bearbeitet haben. Als ich die Herausgabe verweigere (er hatte nämlich kein Material dabei, hat während der Sicherungsphase zu diesem Thema auch nicht mitgeschrieben, das Thema kann im Buch nachgelesen und nachgearbeitet werden), wird er noch pampiger und nimmt meine Entscheidung nicht hin. Ich bin dann mit ihm zur Direktorin, weil ich ihm gesagt habe, sie solle dies doch bitte entscheiden. Vielleicht war das mit der Direktorin nicht die beste Idee, aber ich wusste mir in dem Moment auch nicht mehr zu helfen.
Eine Kollegin hatte das Gespräch mit dem Schüler und mir mitbekommen. Sie meinte, der Schüler wäre es nicht gewohnt einmal Gegenwind zu bekommen und ich solle mir nichts daraus machen.
Habt ihr vielleicht Ideen, wie man mit dem Schüler/in umgehen
Nun meine Frage: Wie könnte man damit umgehen? Wie reagiert man in solchen Situationen am besten? Ich bin damit wirklich überfordert, weil diese Situationen neu für mich sind und ich keine Ahnung habe, wie man "geschickt" reagieren könnte. Oder meint ihr, ich hätte meine Lösung(die nur auf dem Buch basiert) rausgehen sollen? Bin ich vielleicht zu streng?
Ich habe ihm freundlich erklärt, dass er das in seinem Altern trennen können muss, dass es ihm aber selbstverständlich frei steht, weiterhin nichts zu machen.
Hättest du vielleicht eine andere Lösung? Es ging bei einer Aufgabe darum, Stellung zu einem Zitat zu nehmen. Da meinte er, er hätte seine Meinung doch gut begründet (obwohl die Begründung aus meiner Perspektive nichts damit zu tun hatte). Was sagt man dann seinen Schülern? Verweißt du dann auch auf den Erwartungshorizont?