Eltern einschalten, Elternbriefe verschicken, zur Not Elternabend abhalten, Gespräche mit Dir + Klassenlehrer + Stufenleitung.
Die SuS mögen sich ja über eine 6 "freuen", die Eltern sowas von nicht, da auch Nebenfächer letztendlich versetzungsrelevant sind und ausgeglichen werden müssen (um welches Fach handelt es sich überhaupt?).
Rumschreien macht nur Dich kaputt; 6. Klässler beeindruckt das gar nicht.
Mach in einer der Vormittagsstunden die neuen Regeln für die Nachmittagsstunden klar: Der Unterricht beginnt, wenn alle ruhig sind. Die Minuten, die sie benötigen, um letztendlich ruhig zu werden und in denen somit kein Unterricht stattfinden kann, werden nachgearbeitet (gerne auch am Vormittag, denn dann sind sie ja ruhiger). Die Inhalte der Doppelstunde werden in der nachfolgenden Stunde mündlich abgefragt und benotet. Mach klar, was eine 5 oder eine 6 in Deinem Fach für die Versetzung bedeutet.
Schick SuS mit einem Arbeitsauftrag raus, die sich nicht an Deine Regeln halten. Diese SuS werden definitiv in der nächsten Stunde abgefragt.
Lass diese Regeln abschreiben und von den SuS sowie den Eltern unterschreiben.
Wichtig ist, dass den SuS die Konsequenzen klar sind und dass Du diese Konsequenzen durchziehst.
6. Klässler sind aufgrund der Vorpubertät enorm anstrengend. Irgendwie muss man da durch, was nach meiner Erfahrung nach nur mit Regeln, Disziplin und Konsequenzen möglich ist.
Klasse zu laut, Schülerin provoziert
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Re: Klasse zu laut, Schülerin provoziert
Äh...was ist denn das eigentlich für eine Schule? 6. Klässler (30!) in der 9./10. Stunde am Freitag?
Und dann ausgerechnet den Reffi da reinsetzen?
Hast du die Möglichkeit, Unterstützung im Seminar zu bekommen?
Und dann ausgerechnet den Reffi da reinsetzen?
Hast du die Möglichkeit, Unterstützung im Seminar zu bekommen?
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Re: Klasse zu laut, Schülerin provoziert
na und, dann schickst du eben die halbe klasse zum sonderpädagogen. sprich dich vorher mit dem betreffenden kollegen ab, geh deine schwierigkeiten mit ihm/ihr durch, diskutiere auch dein verhalten im klassenraum.
du musst berechenbar für die kinder werden. schreien bringt auf dauer nichts außer heiserkeit.
die kinder ändern ihr verhalten nur, wenn du dein verhalten änderst. entscheide dich für ein vorgehen und ziehe das wenigstens ein paar wochen bis monate durch. löschungstrotz ist mächtig (behaviorismus kann durchaus manchmal hilfreich sein...), aber er vergeht. sei wohlwollend und zugewandt, bemüh dich, die kinder als personen zu mögen und wertzuschätzen, bei gleichzeitiger sehr deutlicher einforderung und durchsetzung der (sinnvollen) regeln für gemeinsames lernen und arbeiten.
was den stundenplan als solchen angeht: mei, das ist eine sicherlich unbeliebte stunde, die keiner haben will, und dann bekommt das logischerweise (wenn auch unschönerweise) der ref oder die vertretungskräfte, die bald wieder weg sind. das ist sicherlich eine harte schule für einen anfänger, aber dafür lernst du wirklich was dabei. alles wertvolle ist hart und anstrengend (job, beziehung, sport, ganz egal).
du musst berechenbar für die kinder werden. schreien bringt auf dauer nichts außer heiserkeit.
die kinder ändern ihr verhalten nur, wenn du dein verhalten änderst. entscheide dich für ein vorgehen und ziehe das wenigstens ein paar wochen bis monate durch. löschungstrotz ist mächtig (behaviorismus kann durchaus manchmal hilfreich sein...), aber er vergeht. sei wohlwollend und zugewandt, bemüh dich, die kinder als personen zu mögen und wertzuschätzen, bei gleichzeitiger sehr deutlicher einforderung und durchsetzung der (sinnvollen) regeln für gemeinsames lernen und arbeiten.
was den stundenplan als solchen angeht: mei, das ist eine sicherlich unbeliebte stunde, die keiner haben will, und dann bekommt das logischerweise (wenn auch unschönerweise) der ref oder die vertretungskräfte, die bald wieder weg sind. das ist sicherlich eine harte schule für einen anfänger, aber dafür lernst du wirklich was dabei. alles wertvolle ist hart und anstrengend (job, beziehung, sport, ganz egal).
Re: Klasse zu laut, Schülerin provoziert
Ich stimme den Vorrednern zu:
Du diskutierst zu viel, das ist - vor allem in so einer Situation - völliger Unsinn. Mach klare Ansagen und sei konsequent, wenn die Schüler darauf nicht reagieren. Wenn Noten nicht ziehen, gib ihnen Übungsaufgaben übers Wochenende. Oder schreib an die Eltern - am besten hast du vorgefertigte Elternbriefformulare, die du in wenigen Sekunden mit Namen und Art der Störung ausfüllen kannst.
Ich habe selbst auch eine Erfahrung gemacht, die ich hier nur unter Vorbehalt schreibe, da vielleicht sehr viel Glück im Spiel war: Ich hatte als Ref eine sehr unruhige Mittelstufenklasse, mit der ich auch nur mühsam klargekommen bin. Diese Klasse hatte ich auch freitags in den letzten beiden Stunden. Das war nicht so schlimm, wie du das hier beschreibst, aber doch sehr anstrengend.
Irgendwann habe ich mal einen Lernzirkel gemacht - das war mehr Zufall, weil ich den schon hatte und in dieser Woche selbst an meine Grenzen gekommen war, so dass ich nichts Neues mehr vorbereiten konnte/wollte. Die Schüler sind voll darauf angesprungen, haben deutlich konzentrierter gearbeitet als sonst und wesentlich weniger gestört. Um die wenigen Störer konnte ich mich direkt persönlich kümmern, ohne den Unterricht zu unterbrechen, da die anderen ja mit dem Lernzirkel ohnehin selbst beschäftigt waren.
Ich sehe nicht das Heil zu allen Problemen im offenen Unterricht, aber vielleicht versuchst du unter der Woche mal andere Methoden, um eine zu finden, mit denen du die Klasse freitags besser im Griff hast.
Du diskutierst zu viel, das ist - vor allem in so einer Situation - völliger Unsinn. Mach klare Ansagen und sei konsequent, wenn die Schüler darauf nicht reagieren. Wenn Noten nicht ziehen, gib ihnen Übungsaufgaben übers Wochenende. Oder schreib an die Eltern - am besten hast du vorgefertigte Elternbriefformulare, die du in wenigen Sekunden mit Namen und Art der Störung ausfüllen kannst.
Ich habe selbst auch eine Erfahrung gemacht, die ich hier nur unter Vorbehalt schreibe, da vielleicht sehr viel Glück im Spiel war: Ich hatte als Ref eine sehr unruhige Mittelstufenklasse, mit der ich auch nur mühsam klargekommen bin. Diese Klasse hatte ich auch freitags in den letzten beiden Stunden. Das war nicht so schlimm, wie du das hier beschreibst, aber doch sehr anstrengend.
Irgendwann habe ich mal einen Lernzirkel gemacht - das war mehr Zufall, weil ich den schon hatte und in dieser Woche selbst an meine Grenzen gekommen war, so dass ich nichts Neues mehr vorbereiten konnte/wollte. Die Schüler sind voll darauf angesprungen, haben deutlich konzentrierter gearbeitet als sonst und wesentlich weniger gestört. Um die wenigen Störer konnte ich mich direkt persönlich kümmern, ohne den Unterricht zu unterbrechen, da die anderen ja mit dem Lernzirkel ohnehin selbst beschäftigt waren.
Ich sehe nicht das Heil zu allen Problemen im offenen Unterricht, aber vielleicht versuchst du unter der Woche mal andere Methoden, um eine zu finden, mit denen du die Klasse freitags besser im Griff hast.
Re: Klasse zu laut, Schülerin provoziert
Mein täglich Brot. Unsere Klassenstärken bis zur 9 sind allesamt 30. Ab der 10, wenn die Hauptschüler weg sind, liegen die Klassenstärken bei 24-28. Gerne werden A-Kurse bis 34 aufgefüllt. Dass man da mit allen Mitteln rudert, ist absolut verständlich.Hubselzwerg hat geschrieben: 6. Klässler (30!)
Aber wir sind ja alles tolle Pädagogen, die auch mit 40 SuS in einer Klasse klarkommen, binnendifferenziert unterrichten und jedes Kind nach Stärken und Schwächen fördern und fordern. Und dabei immer ruhig, freundlich und gelassen sind. Besonders für Reffis ein Traum.
In Schuljahr 15/16 beginnt dann auch an unsrer Schule die Inklusion; alles easy-peasy, weil wir genau dafür ausgebildet wurden...
Okay, Schluss mit der Ironie und wieder on-topic:
Ein Methodenwechsel ist sicher sinnvoll; auch ich habe bisher in solchen Klassen relativ gute Erfahrungen mit dem offenen Unterricht gemacht. Und auch, wenn es überhaupt nicht mein Ding ist, aber hast Du schon mal an Ruhesignale gedacht? Eine Glocke, eine Silencium-Phase, etc.? Bei manchen Kollegen funktioniert's, da es zu ihrem Typ passt und sie sofort sanktionieren, wenn ein Kind bspw. eine Silencium-Phase stört.Stark hat geschrieben: Ich sehe nicht das Heil zu allen Problemen im offenen Unterricht, aber vielleicht versuchst du unter der Woche mal andere Methoden, um eine zu finden, mit denen du die Klasse freitags besser im Griff hast.
Re: Klasse zu laut, Schülerin provoziert
@Drops:
Ich werde mich als Referendarin kaum über die Schulleitung hinwegsetzen und die Eltern informieren. Da ich die Klasse auch erst seit 2,5 Wochen habe und ich auch erst seit 2,5 Wochen unterrichte, würden mich die Eltern doch auch klar als unfähig hinstellen und nicht den Kindern die Schuld geben, sondern mir. Damit handel ich mir doch nur Ärger ein.
Und doch, es gibt tatsächlich genug Eltern, denen eine 5 auf dem Zeugnis nicht allzu viel ausmacht und sitzenbleiben geht ja eh nicht. Ich unterrichte Geschichte.
@Hubselzwerg:
Gesamtschule, ganztags. Der Unterricht geht bei uns von 8:05 Uhr bis 16:00 Uhr. Und 30 ist bei uns die normale Klassengrösse. Ich glaube so "Randfächer" wie Geschichte finden immer Nachmittags statt. Vom Seminar war ja schon jemand da und hat sich meinen Unterricht angeschaut. Ich habe auch Tipps bekommen. Aber die haben nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt.
Ok ich werde auf jedenfall in den nächsten Stunden nur dann sprechen, wenn es so leise ist, dass man mich in normaler Lautstärke verstehen kann.
Methodenwechsel ist schön und gut, aber momentan komme ich ja gar nicht zum Unterrichten.
Ich werde mich als Referendarin kaum über die Schulleitung hinwegsetzen und die Eltern informieren. Da ich die Klasse auch erst seit 2,5 Wochen habe und ich auch erst seit 2,5 Wochen unterrichte, würden mich die Eltern doch auch klar als unfähig hinstellen und nicht den Kindern die Schuld geben, sondern mir. Damit handel ich mir doch nur Ärger ein.
Und doch, es gibt tatsächlich genug Eltern, denen eine 5 auf dem Zeugnis nicht allzu viel ausmacht und sitzenbleiben geht ja eh nicht. Ich unterrichte Geschichte.
Ist bei uns an der Schule auch verboten. Der Rest klingt aber gut.Die Minuten, die sie benötigen, um letztendlich ruhig zu werden und in denen somit kein Unterricht stattfinden kann, werden nachgearbeitet
Naja wenn den Schülern schriftliche Kontrollen egal sind, dann werden ihnen mündliche Kontrollen auch egal sein. Und wenn 10 Schüler Lärm machen kann ich nichts abfragen.Die Inhalte der Doppelstunde werden in der nachfolgenden Stunde mündlich abgefragt und benotet.
Gar nichts. Das wissen die Schüler doch.Mach klar, was eine 5 oder eine 6 in Deinem Fach für die Versetzung bedeutet.
Ich habe schon von Referendaren gehört, die das Ref nicht geschafft haben, weil sie Schüler vor die Tür geschickt haben und somit ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Unsere Schulleitung hat uns das auch klar gemacht, dass sowas gar nicht gut ankommt.Schick SuS mit einem Arbeitsauftrag raus, die sich nicht an Deine Regeln halten.
Tja, nur was sind die Konsequenzen ausser einer 5 oder 6 auf dem Zeugnis, für die sich kein Mensch interessiert?Wichtig ist, dass den SuS die Konsequenzen klar sind und dass Du diese Konsequenzen durchziehst.
@Hubselzwerg:
Gesamtschule, ganztags. Der Unterricht geht bei uns von 8:05 Uhr bis 16:00 Uhr. Und 30 ist bei uns die normale Klassengrösse. Ich glaube so "Randfächer" wie Geschichte finden immer Nachmittags statt. Vom Seminar war ja schon jemand da und hat sich meinen Unterricht angeschaut. Ich habe auch Tipps bekommen. Aber die haben nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt.
Tja nur wenn ich während des Unterrichts dorthin gehe verletze ich gegenüber den anderen Schülern die Aufsichtspflicht. Gehe ich nach dem Unterricht dorthin ist der Sonderpädagoge vermutlich gar nicht mehr da, bzw. verpassen die Schüler dann ihren Bus.na und, dann schickst du eben die halbe klasse zum sonderpädagogen.
Ok ich werde auf jedenfall in den nächsten Stunden nur dann sprechen, wenn es so leise ist, dass man mich in normaler Lautstärke verstehen kann.
Ist nicht erlaubt.Wenn Noten nicht ziehen, gib ihnen Übungsaufgaben übers Wochenende.
Methodenwechsel ist schön und gut, aber momentan komme ich ja gar nicht zum Unterrichten.
Es gibt in der Klasse so eine Triangel. Hören die Schúler aber nicht... Aber ich überlege schon mir eine Pfeife, Hupe, etc. zuzulegen.Und auch, wenn es überhaupt nicht mein Ding ist, aber hast Du schon mal an Ruhesignale gedacht?
Re: Klasse zu laut, Schülerin provoziert
die sind alt genug, um alleine zum büro von herrn xy zu laufen. sprich dich mit dem kollegen vorher (!) ab und vereinbare, einen laufzettel, den du vorbereitet mit abmarschuhrzeit dem schüler mitgibst, unterschreiben zu lassen bei ankunft. konsequenzen für alle, die später kommen. oder ihr geht erstmal für eine weile zu zweit rein?
...überleg nicht immer, was nicht geht, sondern such dir ein konzept und zieh es durch. du kannst das, und es wird schon werden. aktuell klingst du so, als ob du gar keine tipps umsetzen, sondern nur ausreden suchen wolltest. ich weiß, der anfang ist manchmal sehr hart. aber dadurch lernt man enorm viel, *wenn* man sich coachen lässt von den anderen .
...überleg nicht immer, was nicht geht, sondern such dir ein konzept und zieh es durch. du kannst das, und es wird schon werden. aktuell klingst du so, als ob du gar keine tipps umsetzen, sondern nur ausreden suchen wolltest. ich weiß, der anfang ist manchmal sehr hart. aber dadurch lernt man enorm viel, *wenn* man sich coachen lässt von den anderen .