Schüler zur Partnerarbeit zwingen?

[Einfachanders]

Hi,
ich habe in meinem Spanisch Kurs (1. Lernjahr) 2 Schülerinnen, welche bereits ganz gut Spanisch können. Nun war meine Idee beide Schülerinnen nebeneinander zu setzen (die Sitzordnung muss eh geändert werden), damit beide bei Partnerarbeit zusammen arbeiten können und dann eben von mir eine extra Aufgabenstellung bekommen.

Das Vorgehen macht doch Sinn oder?

Das Problem ist allerdings, dass sich beide Schülerinnen nicht kennen und zumindest eine Schülerin würde ich so einschätzen, dass sie meinen Vorschlag ablehnen wird, da sie anscheinend ihre beste Freundin in dem Kurs hat mit der sie natürlich zusammenarbeiten will.

Das zweite Problem ist, dass die eine der beiden Schülerinnen schon Vorkenntnisse hat, da sie eine Klasse wiederholt. Vorher hatte sie eine 1 in Spanisch. Bei mir hat sie sich bislang noch kein einziges Mal zu Wort gemeldet. Sie ist auch sehr isoliert in dem Kurs. Ich vermute, es ist ihr unangenehm zuzugeben, dass sie schon Spanisch kann, weil sie wiederholt.

Wie kann ich also ansprechen, dass beide Schülerinnen zusammen sitzen sollten, ohne die Schülerin blos zu stellen?

Gruss

[chilipaprika]

ich würde erstmals keine neue Sitzordnung machen (zumindest nicht mit diesen Gedanken).
Wenn die Schülerin noch kein Wort bei dir gesagt hat, weißt du ja nicht, dass sie so gut ist.

Ich habe entweder Partnerkarten, wo die Schüler sich immer wieder zufällig treffen / finden sollen, oder auch mal kugellagerartig mehrere Sprechsituationen immer wechseln lassen.
So lernen sich die Schüler kennen, ich sehe (höre) immer unterschiedliche Sprechtypen (bei festgefahrenen Paarkombis entwickelt sich oft ein gewisses Szenario) und für die meisten Übungen ist das Einlassen auf unterschiedliche Partner sehr gut.

chili

[Einfachanders]

Ich gehe aber mal schwer davon aus, wenn jemand eine 1 auf dem Zeugnis stehen hat, dass man dann auch was kann.

Ich finde unterschiedliche Partner wenig sinnvoll, wenn ein Partner absolut 0 Vorkenntnisse hat, der andere Partner aber schon 1 Jahr erfolgreich Spanisch gelernt hat.

[Illi-Noize]

Ich finde unterschiedliche Partner wenig sinnvoll, wenn ein Partner absolut 0 Vorkenntnisse hat, der andere Partner aber schon 1 Jahr erfolgreich Spanisch gelernt hat.

Gerade das kann sinnvoll sein (lernt man doch in der Uni!): Der schlechtere Partner profitiert vom Können des besseren Partners - und der bessere vertieft sein Wissen durch Erklärungen für den schlechtern Schüler erneut.

Grad in Mathe schicke ich meine "Profis" entweder zu Extraknobelaufgaben, oder eben zu den schlechteren Schülern, um ihnen zu helfen. Die Mischung macht's.

[chilipaprika]

Ich gehe aber mal schwer davon aus, wenn jemand eine 1 auf dem Zeugnis stehen hat, dass man dann auch was kann.

Die Schule hat gerade erst angefangen, deswegen würde ich es nicht so radikal sehen, aber:
die Schülerin hat bis jetzt kein Wort gesagt, es ist also mündlich eine 6 (Spanisch Anfänger ist in der Oberstufe, oder? Oder Wahlpflichtfach in der 8? dann wäre es natürlich ein bisschen anders). Selbst, wenn sie schriftlich eine 1 schreibt. dann ist sie noch gerade bei einer 3 bei mir.
[natürlich vorausgesetzt, es wäre eine Langzeitbeobachtung und es gibt einige Hinweise meinerseits dazu]

[Einfachanders]

Beides falsch. Jahrgang 6.

[Kodi]

Setz die beiden zusammen, wenn du es für pädagogisch sinnvoll hältst.
Alle SuS müssen in der Lage sein miteinander zu arbeiten.

Die Sitzordnung ist eines der effektivsten und einfachsten Instrumente das Lernklima in der Klasse zu steuern. Das würde ich mir nicht aus der Hand nehmen lassen. Die Wünsche der SuS sind in dem Punkt bei mir absolut zweitrangig gegenüber pädagogischen Überlegungen.

Ich bespreche in der Regel auch nicht individuell für jeden Schüler, weshalb er/sie gerade an einem bestimmten Platz sitzt. Ansonsten läuft man leicht in die Diskriminierungsfalle, wie du richtigerweise befürchtest. Um Transparenz über die Sitzordnung zu schaffen, kannst du den SuS deine groben Leitlinien sagen.