Konkrete Aktion - eure Reaktion

[Illi-Noize]

Klingt jetzt hier zwar lustig - aber da muss man schon sehr aufpassen, was man sagt ... gerade das mit dem Abspecken kann auch als Beleidigung aufgefasst werden und dann stehen gleich die Anwälte auf der Matte...

[Lysander]

Ich versuche mich an folgende Regel im Umgang mit den Schülern zu halten:

=> Äußere Dich niemals wertend über das Äußere von Schülern. Das ist in meinen Augen unsachlich, persönlich und nicht Teil meines professionellen Auftretens.

[Plattypus]

=> Äußere Dich niemals wertend über das Äußere von Schülern. Das ist in meinen Augen unsachlich, persönlich und nicht Teil meines professionellen Auftretens.

Dann erklär mir doch einmal, wie Du dir das professionelle Auftreten vorstellst, wenn der Unterricht in der Klasse normalerweise so aussieht:

• In jeder Doppelstunde komme ich auf mehr als 180 Ermahnungen.
• Bereits in der 5. Stunde ist das Klassenbuch so voll, dass ich meine Einträge schon gar nicht mehr reinschreiben kann. Wir tackern schon zusätzliche Seiten dran.
• Normalerweise schick ich in der einen Klasse regelmäßig 2-3 Schüler zum Sozialarbeiter, damit den 5 Leute (von 25), die etwas lernen wollen, dies wenigstens halbwegs ermöglicht wird.
• Notenschnitt in allen Fächern: 50% ungenügend, 25% mangelhaft, ... 6er werden gefeiert.
• Kollegen, die nicht in der Klasse sind, werden beim Vorbeigehen auf dem Flur angepöbelt.
• Fragst die Schüler, warum sie überhaupt da sind, bekommst als Antwort: "Damit meine Eltern Kindergeld bekommen."
• Über so Kleinigkeiten wie das Werfen mit Kreide, Stiften etc. rede ich schon gar nicht mehr, weil wir dann in 90 Minuten nicht einmal dazu kommen würde alle Vorkommnisse aufzuarbeiten.
• Wirklich abschließend rauswerfen kannst sie auch nicht. Dann landen sie aus dem BG in der KSOB, bleiben also an der Schule und sitzen dort den Rest ihrer Schulpflicht ab.

So, wie geht der professionelle Lehrer in solchen Fällen mit dem §53 der Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen um?

Ich würde mir für die Schüler wünschen, dass die Wehrpflicht wieder eingeführt wird, damit sie mal ein Jahr lang ein geregeltes Leben kennenlernen. Außerdem hat der Spieß bei der Bundeswehr noch andere Sanktionsmöglichkeiten, z.B. den Urlaubsschein fürs Wochenende zu verweigern.

[Lysander]

Und gerade weil ich kein Urteil über die Situationen der KollegInnen vor Ort fällen kann, habe ich auch nur über mich gesprochen. Ich versuche mich daran zu halten, weil ich ein anderes Verhalten als dieses nicht OK finde.

Es steht jedem Kollegen frei, das anders zu sehen und zu handhaben.

[Rotschreiber]

Gleich kommt Freidenker um die Ecke und erklärt dir, dass ein selbstbewusstes Auftreten, korrekte Kleidung und sein spezieller Blick ausreichen, um Wohlfühlatmosphäre in der Schulstube zu schaffen.

[Sokrates2011]

Eine 6 im Notenheft.

eine 6 im Notenheft wegen vergessener Arbeitsmaterialien.

, Eintrag im Klassenbuch,

In NRW nicht erlaubt. Zum Glück. Ins Klassenbuch gehören keine schülerbezogenen Informationen, da es quasi öffentlich zugänglich ist.

Höre ich zum ersten Mal. Zumal Klassenbücher gewöhnlich einen eigenen Vordruck "fehlende Schülerinnen und Schüler" enthalten. Was offensichtlich schülerbezogene Informationen sind (sogar ziemlich sensibler Natur, da Fehlen gewöhnlich irgendwas mit Krankheiten / familiären Angelegenheiten usw. zu tun hat...)

Und wo sonst sollte man denn die eintragen, die fehlen, wenn nicht ins Klassenbuch? Führt Ihr eine Art zweites "Schatten-Klassenbuch" in jeder Klasse?

[Sokrates2011]

Natürlich ist mir klar, dass es auch nicht grad soo toll ist, Schüler so anzufahren, [...]
Und die andre Frage: wie gesagt, anmotzen ist sicherlich grundsätzlich nicht der Königsweg bei Schülern, aber inwiefern darf sie sich aufgrund des kaputten Elternhauses unmöglich aufführen?

Für mich klingt das irgendwie, als ob Du den Eindruck hast, Dich vor der Schülerin rechtfertigen zu müssen. Und als ob das diese ganze Situation viel komplizierter macht als sie ist.

Dabei ist es doch zunächst mal genau umgekehrt. Sie verstößt gegen Regeln, sie muss sich erklären. Nicht du. (zumindest nicht präventiv)