Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Was tue ich, wenn ....?
Brianna
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Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von Brianna »

Hallo geschätzte Kollegen,

ich würde gerne Eure Meinung zu folgendem Thema wissen:

Ich bin Englischlehrerin einer 7.Klasse und mir ist im Unterricht öfters aufgefallen, dass eine Schülerin sich geritzt hat. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie nur, dass ginge mich gar nichts an. Jedoch zwei Tage später kam sie nach dem Unterricht zu mir und hat mir erzählt, dass sie sich ritzten würde, da sie familiäre Probleme hätte und sie sich von niemanden mehr verstanden fühlte. Als ich ihr vorschlug, es einmal den Eltern oder dem Schulpsychologen zu erzählen, hat sie gesagt, dass sie es sich noch überlegen würde.
Nach einer Woche kam sie wieder auf mich zu und hat gemeint, ich sei die einzige Person, der sie vertrauen würde. Als sie mich dann fragte, ob das für mich okay sei bejahte ich, doch im nachhineien habe ich das bereut, denn ich bin ja gar nicht dafür ausgebildet. Ich habe mir überlegt, dass ich ihre Eltern eventuell doch informiere, hatte dann aber Angst das sie sich wegen mir umbringt.

Was soll ich nun tun bzw. was würdet ihr in so einer Situation tun???

Hoffe auf baldige Rüchmeldung!

Hubselzwerg
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Re: Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von Hubselzwerg »

wer sich WIRKLICH wegen Problemen ritzt, macht das nicht so, dass andere es sehen.
Ich vermute, die findet das cool. (Es gibt ja auch mittlerweile Mädels, die bewusst magersüchtig werden.)
Und mit Selbstmord hat Ritzen nicht wirklich zu tun.
Gibt es an deiner Schule Sozialarbeiter?
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Brianna
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Re: Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von Brianna »

Ja es gibt einen Schulpsychologen...
Aber ich denke sie meint es schon ernst, zu mindestens hat es sich ernst angehört, ich meine wer erfindet schon die lüge, dass die Cousine an Blutkrebs leidet und der Opa erst vor kurzem an Leber- und Nirenversagen gestorben ist?
Sie war eigentlich immer eine verantwortungbewusste und selbstsichere Schülerin...

sabbel
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Re: Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von sabbel »

Ich würde der Schülerin sagen, dass dies etwas ist, was ich nicht für mich behalten kann und ihr anbieten, dass wir gemeinsam ein Gespräch mit dem Schulpsychologen führen.

Fränzy
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Re: Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von Fränzy »

Brianna hat geschrieben:Ja es gibt einen Schulpsychologen...
Aber ich denke sie meint es schon ernst, zu mindestens hat es sich ernst angehört, ich meine wer erfindet schon die lüge, dass die Cousine an Blutkrebs leidet und der Opa erst vor kurzem an Leber- und Nirenversagen gestorben ist?
Sie war eigentlich immer eine verantwortungbewusste und selbstsichere Schülerin...

Na, ich kenne solche Schüler, die einem erzählen, dass der Freund an Leukämie verstarb und weitere offensichtliche Lügen ohne erkennbaren Sinn und Zweck.

Ritzen an sich ist erst einmal nur eine Verhaltensweise. Und ja, manche tun das nur um "cool" zu sein, aufzufallen und haben keine weiteren Probleme (wie z.B. Borderline Störung). Und diesem Personenkreis würde ich keine weitere Zuwendung geben und dem anderen auch nicht, da du denen nicht helfen kannst als Lehrerin und es sowieso nicht gut ist Therapie und Schule ineinander laufen zu lassen. Es soll der entscheiden, der Ahnung hat und dafür bezahlt ist.

Du wendest dich der Person so zu, wie den anderen Schülern auch.

Vor allem, lass dich von einer evtl. Borderlinerin nicht einfangen...
שָׁלוֹם

Hubselzwerg
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Re: Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von Hubselzwerg »

Als Borderlinerin wäre sie aber sicher schon wegen auffälligem Verhalten bekannt.
Wie dem auch sei: Ob das nun ernst ist oder nicht, das gehört nicht in die Hände einer Fachlehrerin.

Ich finde übrigens die detaillierte Beschreibung, woran der Opa gestorben ist, schon merkwürdig.
Wie auch die gesamte Situation. Sowas wie "ich ritze mich, weil...." kommt mir sonderbar vor.

Und zu deiner Befürchtung, sie würde sich wegen dir umbringen: Ich glaube nicht, dass sich jemand wegen einer Person umbringt.
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Katta
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Re: Schülerin (7. Klasse) ritzt sich

Beitrag von Katta »

Ich würde mal mit dem Klassenlehrer bzw. den anderen Kollegen, die in der Klasse unterrichten, reden und Eindrücke austauschen. Die kennen die Schülerin hoffentlich länger als du und kennen auch eine evtl Vorgeschichte - und haben schlicht mehr Erfahrung als du. Dazu auch einen Schulsozialarbeiter ansprechen, sofern ihr so jemanden habt. Aber aufpassen: Du bist kein Therapeut und kannst auch nicht vernünftig helfen, wir sind für so etwas definitiv nicht ausgebildet.

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