Termine für Elterngespräche

[i-teach]

Wie handhabt ihr das?

Gleich vorab: Gerne möchte ich mit den Eltern eines Schülers einen Termin, um mit ihnen über die Leistung und das Verhalten ihres Sohnes zu sprechen.

Doch sie nehmen keinen Termin, den ich ihnen von 8 - 16 Uhr angeboten habe, an und fordern einen Termin um 19:30 in der Schule.

Das ist aber eine Uhrzeit, zu der ich Privatmann bin, meine Kinder ins Bett bringe und mich um meine pflegebedürftige Mutter kümmere.

Um diese Uhrzeit kann ich nicht mehr 30 Min. In die Schule fahren. Was mich besonders wundert ist, dass vor zwei Wochen Elternsprechnachmittag war, von dieser Familie wieder niemand Zeit hatte, um in die Sprechstunde zu kommen, ich aber von 15 - 18:30 in der Schule war. Meinen Vorschlag einen Telefontermin am späten Abend zu vereinbaren lehnt die Familie ab und fordert mit Nachdruck, dass ich mich um 19:30 mit ihnen in der Schule treffe.

Wie würdet ihr euch verhalten, um eine akzeptable Lösung zu finden?
Was ich nicht wieder möchte ist, mein ganzes Privatleben vor der Familie auszubreiten (zwei kleine Kinder, pflegebedürftige Mutter, allein erziehend...).
Dennoch würde ich gerne im Sinne des Schülers mit ihnen sprechen.

Vielen Dank

[llindarose]

Aus welchem Grund können die Eltern denn erst um 19.30?
Ich würde um die Uhrzeit auch keinen Termin mehr anbieten. Auch als Lehrer muss man mal Feierabend machen.
Wir hatten einen solchen Fall auch schon mal. Da hat die Schulleitung die Einladung zum Elterngesrpäch geschrieben und bei Nichterscheinen mit dem Jugendamt gedroht. Dann kamen die ELtern.

[i-teach]

Sie haben einfach keine Zeit, denn sie wollen den Termin gemeinsam wahrnehmen. Der Vater sei beruflich sehr viel unterwegs und wenn er dann in München oder Hamburg sei: "...fährt er wegen einem Termin mit ihnen nicht so weit nach Hause..." (Zitat der Mutter beim Versuch telefonisch einen Termin zu finden).

Das mit der Schulleitung ist so ein Ding.
Die Schulleitung sieht uns als Dienstleister. Dementsprechend ist die Einstellung zur Terminierung. Die Rektorin kommt auch schon mal an einem Sonntagnachmittag in die Schule, wenn die Eltern nur dann Zeit haben. In einem gewissen Rahmen bin ich ja flexibel und bereitwillig, aber irgendwann ist halt auch mal Schluss. Da meine Schulleitung mit der Schule verheiratet ist, kann ich von der Seite keine Unterstützung erwarten.

Danke für eine erste Meinung.

[Winya]

Jetzt mal ernsthaft:
Alles hat seine Grenzen. Und wenn das deine ist, dann ist das einfach so. Das hat dann auch nichts mit Lehrerarroganz zu tun.
Von welcher anderen Berufsgruppe, deren Kernarbeitszeit der Vormittag ist, erwartet man, dass sie Rund um die Uhr zur Verfügung steht? Von der einfachen Tatsache mal abgesehen, dass in vielen Schulen um die Uhrzeit die Türen zu sind. Oft gehen zwischen 15 und 18 Uhr die Türen zu und dann sind die auch zu. (Schließmechanismen / gesonderte Aussenschlüssel) oder Abends ist Abendschulbetrieb, da hat dann der Morgenbetrieb auch nichts mehr verloren.
Du hast ja schon einiges an Terminen und Möglichkeiten angeboten, wenn die Eltern unbedingt ihre Vorstellungen durchsetzten wollen, dann werden sie wohl ein wenig Frustrationstolleranz entwickeln müssen. Und auf den speziellen Fall bezogen: Warum musst du schauen und organisieren, dass jemand anders sich um deine Familie kümmert, wenn die Eltern nicht dazu bereit sind? Dein Familienleben ist nicht weniger Wert, nur weil du Lehrer bist.

lg

[Illi-Noize]

Hat nichts mit dem Ablauf des Referendariats zu tun -> *schwupps* in den "Problem-Bereich"!

[Drops]

Sie haben einfach keine Zeit, denn sie wollen den Termin gemeinsam wahrnehmen. Der Vater sei beruflich sehr viel unterwegs und wenn er dann in München oder Hamburg sei: "...fährt er wegen einem Termin mit ihnen nicht so weit nach Hause..." (Zitat der Mutter beim Versuch telefonisch einen Termin zu finden).

Also hat der Vater ein Recht auf Privatleben und Du nicht? Inakzeptabel!

Das mit der Schulleitung ist so ein Ding.
Die Schulleitung sieht uns als Dienstleister. Dementsprechend ist die Einstellung zur Terminierung. Die Rektorin kommt auch schon mal an einem Sonntagnachmittag in die Schule, wenn die Eltern nur dann Zeit haben. In einem gewissen Rahmen bin ich ja flexibel und bereitwillig, aber irgendwann ist halt auch mal Schluss. Da meine Schulleitung mit der Schule verheiratet ist, kann ich von der Seite keine Unterstützung erwarten.

Wenn die SL im Beruf die absolute Lebenserfüllung sieht, ist das ihr Problem; dennoch kann sie nicht erwarten, dass alle anderen dies genau so handhaben.
Du hast schon Zugeständnisse gemacht, indem Du ein Telefongespräch abends angeboten hast. Mehr ist nicht drin. Entweder ist das Gespräch dann doch nicht so wichtig für die Eltern, denn sonst hätten sie zumindest dieses Angebot angenommen oder sie wollen Dir schlicht zeigen, wo der Hammer hängt. Auf das Spiel würde ich mich nicht einlassen.
Sicher ist es nett, wenn beide Eltern den Termin gemeinsam wahrnehmen möchten. Sollte dies aber aus gegebenem Anlass nicht möglich sein, dann kommt halt nur ein Elternteil.
Ich finde nicht, dass Du Dich dafür rechtfertigen musst, selbst ein Privatleben zu haben.

Wir als Lehrer sind Dienstleister, doch auch "normale" Dienstleister haben ein Privatleben und Feierabend. Ein Friseur macht seinen Laden um 20:00 Uhr auch nicht noch mal auf, nur weil ein Kunde nur dann Zeit hat zum Haare schneiden.

Biete den Eltern höflich per Email ein Gespräch zu einer für Dich angenehmen und angemessenen Zeit an. Über private Gründe würde ich ihnen nichts schreiben, denn das geht niemanden etwas an. Wenn es ihnen wirklich wichtig ist, dann werden sie irgendwann nachgeben. Aber Dir kann niemand, auch eine SL nicht, einen Strick daraus drehen, wenn Du nach einer gewissen Uhrzeit keine Elterngespräche mehr anbietest. Selbst wenn die SL sonntags in die Schule fährt.

[LatinaTeacharin]

Wir als Lehrer sind Dienstleister

Einspruch - wir als Lehrer sind Beamte und erfüllen hoheitliche Aufgaben. Wir sind keine Dienstleister. Das hätten Eltern und Schüler nur gerne so.
Dienstleister stellen ihre Dienstleistungen in Rechnung. Das tun wir mitnichten. Obwohl es reizvoll wäre...