Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Was tue ich, wenn ....?
LatinaTeacharin
Beiträge: 3414
Registriert: 18.01.2010, 19:04:19
Wohnort: nördliches BW/Gym/Französisch-Politik

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von LatinaTeacharin »

Vielleicht ist das mal anders, wenn wir seit 10 Jahren unterrichten und Schüler seit der 5. Klasse kennen,
Hoffentlich ist das auch dann nicht anders. Alles andere wäre anmaßend und eine drastische Überschreitung der Kompetenz.

Schülerschreck982
Beiträge: 3
Registriert: 25.12.2013, 20:30:13

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von Schülerschreck982 »

Vielen Dank für Eure Meinungsäußerungen! Diese waren für mich sehr hilfreich, gerade da ich noch nicht allzu lang als Lehrerin arbeite und mir eine deratige Situation noch nie untergekommen ist. Dass Schüler mal schlechte Phasen haben, ist ja normal, ich fand es nur auffällig, dass meine Schülerin schon seit mehr als 2 Monaten dieses merkwürdige Verhalten zeigt.

Ich werde die Situation im Auge behalten. Mit dem Klassenlehrer habe ich schon vor ein paar Wochen gesprochen, aber da er vor den Ferien krankgeschrieben war, kam es nicht zu einem Gespräch zwischen ihm und der Schülerin.

Ich werde der Schülerin auf jeden Fall noch einmal das vertrauliche Gespräch anbieten oder auf die Vertrauenslehrer/ Schulpsychologen verweisen.

Natürlich ginge es zu weit, ihr persönlich zu helfen. Allerdings finde ich, dass es nicht falsch wäre, ihr zu helfen, wenn es in meiner Macht liegt, zum Beispiel wenn sie Probleme mit einem/einer Kollege/in hätte. Dann würde ich versuchen, zwischen den beiden irgendwie zu vermitteln, ohne dass jemand einer Sache beschuldigt oder angegriffen wird.
Sollte ihr Problem allerdings in den außerschulischen Bereich fallen, dann ist es definitiv nicht meine Aufgabe.

Also vielen Dank für Euren Rat, andere Meinungen helfen mir immer, einen klareren Blick über eine Situation zu bekommen :)

Illi-Noize
Moderator
Beiträge: 9146
Registriert: 02.02.2008, 15:46:55
Wohnort: Bayern / StR(RS) / Betreuungslehrer Einsatzrefs, Fachschaftsleiter

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von Illi-Noize »

Schülerschreck982 hat geschrieben:Allerdings finde ich, dass es nicht falsch wäre, ihr zu helfen, wenn es in meiner Macht liegt, zum Beispiel wenn sie Probleme mit einem/einer Kollege/in hätte. Dann würde ich versuchen, zwischen den beiden irgendwie zu vermitteln, ohne dass jemand einer Sache beschuldigt oder angegriffen wird.
Das ist - zumindest bei uns - Aufgabe des Vertrauens- bzw. Verbindungslehrers oder auf "leichterer" Ebene Aufgabe des Klassenleiters. Halte Dich da raus!

Freidenker
Beiträge: 2541
Registriert: 07.11.2006, 20:13:34
Wohnort: NRW

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von Freidenker »

Ich bin kein Prophet, wenn ich hier schon mal voraussage, dass Schülerschreck982 für ihre Kompetenzüberschreitung von den Kollegen bald mächtig Ärger bekommen wird. 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

wesenheit
Beiträge: 65
Registriert: 07.12.2010, 20:33:00
Wohnort: Bayern

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von wesenheit »

Allerdings finde ich, dass es nicht falsch wäre, ihr zu helfen, wenn es in meiner Macht liegt, zum Beispiel wenn sie Probleme mit einem/einer Kollege/in hätte. Dann würde ich versuchen, zwischen den beiden irgendwie zu vermitteln, ohne dass jemand einer Sache beschuldigt oder angegriffen wird.
Doch, das wäre - zumindest in dieser Form - falsch. Die Sache wäre anders gelagert, wenn die Schülerin dich bereits als Vertrauensperson gewählt hätte und dir von sich aus ihr Anliegen vortragen würde. Aber ansonsten gibt es - wie Illi-Noize schon geschrieben hat, Vertrauenslehrer; und die gibt es für genau diese Fälle.
Da solltest du auch auf dich acht geben - wenn du dich, obwohl du keine Vertrauenslehrerin und keine Schulpsychologin oder Sozialarbeiterin bist, als Vermittlerin (und zwar mehr als "Anwältin" der Schülerin) profilierst, dann kann es durchaus auch böses Blut geben. Genau deswegen gibt es doch u.a. diese "Ämter".

Lysander
Moderator
Beiträge: 2579
Registriert: 07.02.2005, 14:43:42
Wohnort: NRW / Gy / E, Ge, Mu

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von Lysander »

Na, jetzt wollen wir die TE mal nicht direkt so verschrecken.

Gerade bei Junglehrern muss sich die professionelle Distanz noch entwickeln und die Empathie für Schüler, denen es nicht gut geht, schießt manchmal ein bisschen übers Ziel hinaus.
Das vermischt sich dann ganz schnell mit dem Bedürfnis, dem Schüler zu helfen und sogar bei Problemen mit Dritten (ganz gleich wer) zu vermitteln.
Letzteres ist in der Tat ein Minenfeld, zumal es, liebe Schülerschreck, nicht Deine Baustelle ist und Du Dich gegenüber erfahrenen (und etablierten) Kollegen nur in die Nesseln setzen kannst.
Wenn die anderen Kollegen im Moment nichts tun wollen, dann kann nichtsdestotrotz ihre Einschätzung der Situation erfahrungsbedingt durchaus langfristig die treffendere sein. (Kann, muss aber nicht).

Ich stelle nach zehn Jahren im Beruf auch immer wieder fest, wie die Einschätzungen doch ab und an auseinandergehen und bin insgesamt zwar auch eher geneigt, für die Schüler Ansprechpartner zu sein, jedoch lasse ich mich emotional nicht zu sehr von den individuellen Problemen der Schüler beeinflussen.

Ich würde das Ganze still weiter beobachten und ggf. bei weiteren deutlicheren Anzeichen von Problemen, die sich auf die schulische Leistung auswirken (so hat man wenigstens ein handfestes Argument, um die Diskussion neu aufzugreifen), nocheinmal mit den Kollegen zu sprechen.
Gruß
Lysander

Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)

Kleinfinchen
Beiträge: 5
Registriert: 14.05.2014, 15:05:24

Re: Sorge um Schülerin: depressiv/traurig

Beitrag von Kleinfinchen »

Mal ne Frage, aber wie ist das eigentlich bezüglich Schweigepflicht von Lehrern gegenüber Eltern etc.?
Ich habe von Sozialarbeitern schon gehört, dass ihnen anvertraute Geheimnisse eines Jugendlichen über 14 Jahren nicht einfach an die Eltern weitergegeben werden dürfen. Nur mit Einwilligung des Jugendlichen. Ist das berufsspezifisch geregelt?

Aber solang man nur sagt, dass man sich über den oder die Jugendlichen Gedanken macht, weil er irgendwie auffällig ist, trifft das ja sicherlich eh noch nicht zu....

Antworten