Schülerinnen stellen sich ständig dumm

[kroellebora]

Na, das muss man erstens mit dem Lehrer, bei dem sie den letzten regulären Unterricht haben, absprechen, damit er sie da behält und zweitens muss man die Kandidaten dann abholen. Und bei jemandem, der nicht erscheint, würde ein Brief mit ner Terminankündigung nach Hause gehen und dann wären es in dem Fall dann gleich mal 2h.
Das machst du genau einmal. Das traut sich nie wieder jemand.

[france]

Das mit der Erhöhung auf 2h ist ne gute Idee, danke
Aber: die entsprechenden Kollegen darum bitten, dass sie die Schüler da behalten und ich sie dann abhole? Sorry, aber das ist mir für 12-/13-jährige zu kindergartenmäßig, oder irre ich mich da total? (außerdem dürfen die Schüler bei uns in der Mittagspause raus, um sich zB was zu Essen zu holen, also geht das eh nicht)
Schüler abholen, wenn sie zB was nachschreiben müssen, würde ich vielleicht in Ausnahmefällen bei Fünftklässlern machen, die die Modalitäten der neuen Schule vielleicht noch nicht so kennen. Aber sonst? Einer pubertierenden Siebtklässlerin werde ich das doch nicht abnehmen, dass sie daran denkt!
Und da sind wir ja auch wieder bei dem Thema, wer hier das Problem hat, nämlich die Schüler.
Ich glaube, ich werde es so beibehalten, dass montags nachgessen wird - da habe ich nämlich direkt nach den 7ern noch die Kleinen. Und mit denen bin ich grad in ner Lektion, wo ich mit den 7ern nach den Herbstferien waren, also sollen sie dann im Falle des Nachsitzens erst ihre Aufgaben nacharbeiten und dann bei den 6ern mitmachen, schadet sicher nix...

[kroellebora]

Es geht nicht darum, dass die daran nicht denken. Die wollen nicht kommen und derzeit scheint es ja nicht sanktioniert zu werden, wenn sie nicht erscheinen. Und glaub mir, ich hab solche Scherze auch schon in höheren Klassen abgesprochen mit den Kollegen. Ok, ich arbeite nicht am Gym, sondern hatte immer Haupt-/Sonderschulklassen, aber ich glaub, wenn es um pubertierende Teenager geht, die austesten, wie weit sie bei X gehen können, unterscheiden die sich da trotz anderer Schulform nicht so. Das ist halt die Pubertät und da muss man ihnen klar machen, dass es so nicht läuft. Wie gesagt: Für jedes Mal, dass sie nicht kommen, die Zeiten verdoppeln. Und wenn du dann in der Zeit noch anderen Unterricht hast: Umso besser, dann bindest du dir keine Zusatzstunden ans Bein. Und die Kleineren wissen dann schon mal genau, was ihnen blüht, wenn sie auf die Idee kommen.
Wir hatten an der Sonderschule allerdings auch in den höheren Jahrgängen sogenannte "Ordner"-Schüler, die wurden dann einfach mal beauftragt irgendwen zum Nachsitzen an Land zu bringen und die sind da rigoroser als irgendein Lehrer. Das war sehr praktisch.

[lapal]

Wir hatten an der Sonderschule allerdings auch in den höheren Jahrgängen sogenannte "Ordner"-Schüler, die wurden dann einfach mal beauftragt irgendwen zum Nachsitzen an Land zu bringen und die sind da rigoroser als irgendein Lehrer. Das war sehr praktisch.

Finde so ein Kapo-System nicht richtig. Schüler sind nicht in der Lage pädagogisch zu denken und sollten daher solche Aufgaben nicht bekommen. Man sieht das immer recht gut, wenn sie versuchen mit Schreien die Klasse zur Ruhe zu zwingen, wenn sie beispielsweise ein Referat vortragen.

[kecks]

kapo-system würde ich auch auf keinen fall einrichten, vor allem nicht bei bildungsfernen, schwierigen schülern. die sind untereinander häufig eh schon brutal genug und haben wenig ressourcen in sachen friedlicher konfliktbewältigung/konflikte aushalten/frustrationen ertragen.

wenn deine schülerinnen ernsthaft nicht zum angeordneten nachsitzen erscheinen - geht's noch? schriftliche einladung dazu an die anschrift der eltern, und wenn sie dann nicht auftauchen verdoppeln der zeit mit jedem mal fehlen. das wirst du nicht häufig machen müssen, aber ein paar teenager pro klasse müssen das offenbar immer ausprobieren. nun denn, dann machst du das eben. sachlich, freunlich, zugewandt, wohlwollend - und in sachen arbeitshaltung/disziplin unerbittlich. das wird schon, bleib dran.
kollegen bitten die da zu behalten - klar, wieso nicht? wenn sie in der mittagspause verlustig gehen, dann müssen sie da eben in deiner sichtweite bleiben, da man sich offenbar momentan nicht auf sie verlassen kann. sie haben morgen wieder die chance, dir zu beweisen, dass sie zuverlässig sind. wenn du sehr nett bist, kannst du ja auch mit ihnen zusammen zum supermarkt schlendern , genau mit dieser begründung.

[france]

Also, zunächst mal, das mit dem nicht zum Nachsitzen erscheinen ist einmal passiert, das war vor den Ferien, ich hatte auch die Eltern informiert, aber nach den Ferien ist das dann im Sande verlaufen. Ja ich weiß, blöd - aber bei den vielen Baustellen im Ref geht einem halt am ehesten eine verloren, für die man nicht bewertet und benotet wird.
Ansonsten habe ich das mit den Hausaufgaben immer eingehalten und dadurch hat sich auch die Anzahl der gemachten HAs erhöht, bis auf bei den Unbelehrbaren halt.

Kroellebora, natürlich weiß ich, dass sie nicht nachsitzen wollen und von daher die "Fluchtchance" nutzen (wobei ich mir bei manchen gar nicht mal sicher wäre, ob sie nicht zusätzlich noch derzeit so dermaßen verpeilt sind, dass irgendwas Schulisches unter ihrer Wahrnehmungsschwelle liegt, aber das spielt ja keine Rolle).
Das mit dem doppelt so lang nachsitzen ist ja auch eine sehr gute Idee, die ich umsetzen werde.
Bzw. überhaupt erstmal: wer im Unterricht so stört, dass ihm und uns Lernzeit veroren geht, holt es in Form von Nachsitzen nach.
Klar hat der Freitagnachmittag eine stärkere Symbolkraft, aber es wird sich wohl auch am Montagnachmittag niemand darum reißen, noch dableiben zu müssen.
Und da erspare ich mir eben den ganzen Ärger mit Nichterscheinen, Kollegen als Wachhunde einsetzen etc.

Kapo hat mir übrigens bis eben nix gesagt (Wiki hilft)...also dass es das gab schon, aber der Begriff nicht
Halte ich aber bei meinen Schülern auch nicht für praktikabel, ganz unabhängig davon, ob ich es pädagogisch sinnvoll fände oder nicht

[kroellebora]

Die Ordner hatten bei uns eine Ausbildung und wussten ganz genau, was sie durften und was nicht.
Also z.B. nicht handgreiflich werden, aber sich in den Weg stellen und das Verlassen des Gebäudes verhindern. An der Schule gab es deutlich weniger Gewaltvorfälle als ich es von Berliner Schulen gewöhnt war.

Aber sie wussten halt auch, wohin entsprechende Schüler sich verdrückten, was in der Hinsicht sehr hilfreich war, da das Gebäude zwei Aufgänge hatte und man da sonst gerne mal Fangen gespielt hat.
Brief ans Elternhaus bringt herzlich wenig, wenn die Eltern Analphabeten sind bzw. so bildungsfern, dass sie nicht mal einsehen, warum die Kinder überhaupt zur Schule müssen.

Aber das System muss im Zweifelsfall auch in der ganzen Schule umgesetzt werden und nicht von einem einzelnen Referendar.