Mein Erstklassherzerl...

[CupcakeBonsai]

Eine simple Frage...wurde schon versucht mit dem Schüler darüber zu reden...?

[melimuc]

So, nu aber. Alles gelesen und noch viel mehr.
Vielen Dank dafür.

Fördermöglichkeiten wären sowas, wie: "Klare Regeln und Konsequenzen"/ "Verstärkerpläne"/ "Kooperative Gruppenaktivitäten"/ "Entspannungsgeschichten oder Atemübungen"/ "Verhaltensweisen verbal Spiegeln"/ "differenzierte Rückmeldungen"/ "Aktives Zuhören"/ "individuelle Fortschritte anerkennen"/ "Realistische Zielsetzungen einüben"/ "Kausalattribuierungen verbessern"/ "Arbeit mit Symbolkarten zur Strukturierung der Stunde"/ "Symbolkarten zur Aufgabenstruktur am Platz des Kindes"/"strukturierte Auszeitmaßnahmen" (wobei er dafür ja offensichtlich noch nicht weit genug ist...)

Ich habe jetzt für ihn spezielle Regeln aufgestellt, die ich versuchen werde, mit ihm zu erarbeiten. In erster Linie will ich erreichen, mit Symbolkarten ihn am Platz zu halten.
Dazu kommt noch ein Belohnungssystem, dass er mit meinen Egli-Figuren (auf die ist er eh ganz wild) spielen darf, wenn er das einhält. (Auch wenn mir davor graut... )
Wäre doch ein erster Schritt, oder?

Weiterhin habe ich jetzt "Erinnerungsblätter" auf seinen Tisch geklebt, also eines, wo ein Heft darauf gemalt ist, eines mit einem Federmäppchen etc. Wenn er es schafft, die Sachen dort zu positionieren, wo sie hingehören und dort zu lassen, greift wieder das Belohnungssystem.

Ich werde verstärkt loben und das Lob individueller gestalten. Also weg vom "Super" hin zu "Besonders gut gefällt mir, dass Du dein Heft nicht aufgegessen hast".

Komm ich damit in die richtige Richtung?

Eine simple Frage...wurde schon versucht mit dem Schüler darüber zu reden...?

Jap, natürlich.
Aber wie ich schrieb, er spricht nicht allzu viel Deutsch und keiner weiß, wie viel er versteht. Probiert wurde es aber natürlich schon, allerdings ohne jeden Erfolg.

[krabappel]

Ich habe jetzt für ihn spezielle Regeln aufgestellt, die ich versuchen werde, mit ihm zu erarbeiten. In erster Linie will ich erreichen, mit Symbolkarten ihn am Platz zu halten.
Dazu kommt noch ein Belohnungssystem, dass er mit meinen Egli-Figuren (auf die ist er eh ganz wild) spielen darf, wenn er das einhält. (Auch wenn mir davor graut... )
Wäre doch ein erster Schritt, oder?

Weiterhin habe ich jetzt "Erinnerungsblätter" auf seinen Tisch geklebt, also eines, wo ein Heft darauf gemalt ist, eines mit einem Federmäppchen etc. Wenn er es schafft, die Sachen dort zu positionieren, wo sie hingehören und dort zu lassen, greift wieder das Belohnungssystem.

Ich werde verstärkt loben und das Lob individueller gestalten. Also weg vom "Super" hin zu "Besonders gut gefällt mir, dass Du dein Heft nicht aufgegessen hast".

Hochprofessionell, dein Seminarfuzzi wirds hoffentlich regristrieren!
...und lasst euch ein paar Wochen Zeit damit. Bis Weihnachten hast du das Kerlchen : - )

[sabbel]

Alles Offizielle wird ja sicher von der Klassenlehrerin übernommen, also kommen für Dich nur, wie Krabappel ja auch schon geschrieben hat, nur Akuthilfen in Frage. Die Idee mit den Förderzielen ist super. Probiere es aber kleinschrittig. Es ist nicht immer leicht für Kinder mit Störungen im emotional-sozialen Bereich solche zu erfassen.
Probiere im Unterricht mit Bildern zu arbeiten. Das Kind hat Schwierigkeiten die deutsche Sprache zu verstehen, vielleicht wehrt es sich so gegen sein "Missverstehen"... und nein, das ist keine Weichspülerpädagogik. Ich arbeite jeden Tag mit Kindern mit massiven sozial-emotionalen Schwierigkeiten zusammen und ich weiß, dass Visualisierung oft hilft.
Die Sorge Deinen Seminarleitern gegenüber solltest Du mit denen auch klären. Du machst Dir ziemlich viele gute pädagogische Gedanken über dieses Kind, lass sie daran teilhaben. Damit begründest Du jedes nicht vorgelegte Heft weg.

[melimuc]

Probiere es aber kleinschrittig. Es ist nicht immer leicht für Kinder mit Störungen im emotional-sozialen Bereich solche zu erfassen.

Okay, daran halte ich mich auf alle Fälle. Ich habe morgen in der 5. und 6. Stunde die Klasse. Da werde ich auf alle Fälle mal die "Positionskarten" für sein Schulzeug anbringen und einführen. Das übe ich dann etwa 3 Wochen.
Dazu kommt morgen noch das Symbol für die Trinkflasche und das Symbol, dass man sich melden soll.
Dann habe ich zwei Aktionen, die eine eben an seinem Tisch und die andere um in der Klasse zurecht zu kommen.
Oder ist das bereits zu schnell?

Das Kind hat Schwierigkeiten die deutsche Sprache zu verstehen, vielleicht wehrt es sich so gegen sein "Missverstehen"... und nein, das ist keine Weichspülerpädagogik. Ich arbeite jeden Tag mit Kindern mit massiven sozial-emotionalen Schwierigkeiten zusammen und ich weiß, dass Visualisierung oft hilft.

Huch, ich würde das auch nie als Weichspülpädagogik bezeichnen.
Im Gegenteil, ich bin froh, dass mir geholfen wird und denke auch, dass das sehr richtige Ansätze sind. Übrigens arbeite ich bis in meine 5. Klasse (Mittelschule, früher Hauptschule in Bayern) mit Symbolkarten. Ich find die praktisch und sie schonen meine Stimme.

Die Sorge Deinen Seminarleitern gegenüber solltest Du mit denen auch klären. Du machst Dir ziemlich viele gute pädagogische Gedanken über dieses Kind, lass sie daran teilhaben. Damit begründest Du jedes nicht vorgelegte Heft weg.

Bei uns im religionspädagogischen Bereich ist das mit dem Seminar...anders.
Wir haben lediglich 15 Termine über das Jahr verteilt, zwei Besuche, eine Prüfung. Das wars.
Ich werde es sicher aber noch mal ansprechen. Auch hab ich jetzt ein Dokumentationsheft für den Buben angelegt und werde alles mitschreiben.
Auch für mich zur Sicherheit.


Drückt mir die Daumen für morgen!

[melimuc]

DANKE!!! *knuddeldrückwuddel*

Es war besser. Es war wirklich besser.
Weit entfernt von "gut", aber besser.

Ich habe ihn unheimlich aktiv gelobt, sobald er sich an Regeln gehalten hat. Das allein hat viel bewegt, so dass er insgesamt von 90 Minuten Unterricht etwa 40 Minuten an seinem Platz geblieben ist (immer im Blick natürlich meine Eglifiguren - sein größtes Begehren *g*).
Er hat es geschafft, seine Arbeitsblätter einzukleben und war sehr stolz, als ich sein Ausgemaltes noch gelobt habe.

Wir haben heute das Kreuzzeichen eingeführt, dabei habe ich ihn aktiv eingebunden und er durfte es den anderen Kindern lernen. Das war natürlich perfekt und er hat sich große Mühe gegeben.

Allerdings merke ich auch deutlich, dass 5. und 6. Stunde (!) am Montag (!) für die Kleinen einfach heftig ist. Ab 12:00 Uhr gings mit der Konzentration doch nach unten.

Sein Sprachvermögen scheint doch besser zu sein als ich dachte. Wir haben erarbeitet, wann wir uns beschützt und geborgen fühlen und er meinte recht deutlich "wenn Frau melimuc mit uns spielt und ich an ihrer Hand bin".
Also a bisserl was geht da schon.


Äh, sagt mal, wie steht ihr eigentlich zu Süßigkeiten als Belohnung von erwünschtem Verhalten?

[LatinaTeacharin]

Geht garnicht - zu unterschiedlich sind die Essgewohnheiten, Vorlieben, Allergien, ... und generell: Belohnungen für Schüler bezahlt man nicht aus der eigenen Tasche. Wenn das Belohnungssytem "materialgestützt"/materiell ist, dann so, dass es für dich keine (Privat-)Kosten verursacht. Versteht sich eigentlich von selbst, muss man aber immer wieder sagen...