Große Probleme mit neuer Klasse

Was tue ich, wenn ....?
Seytania

Nicht ganz ernst gemeint:

Beitrag von Seytania »

Hallo,

hier kommt ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag, der mir beim Lesen eingefallen ist:
Biete deinen Schülern doch mal Englisch-Arbeitsblätter aus der Grundschule und erkläre ihnen, dass sie genau auf diesem Niveau sind, sowohl von ihren inhaltlichen Leistungen als auch von ihrem Verhalten ;-)

Naja... Hier ein etwas ernsterer Vorschlag: Ich hatte einen klasse englisch- und französisch-Lehrer. Dieser war fürchterlich steng, aber wir haben echt viel gelernt. War damals auch in ner schwierigen Klasse. Was es bei ihm gebracht hat: Er hat total oft unangekündigte Vokabeltests am Ende der Stunde schreiben lassen. Wir hatten alle Angst vor seinem Ruf "Schlachtordnung", waren aber immer gut vorbereitet. Daneben hat er es allerdings trotzdem immer wieder geschafft, uns mit privaten Anekdoten zum Lachen zu bringen, so dass wir ihn trotz seiner Strenge mochten. Mir würde auf Anhieb als ein solche Anekdote zum Englischunterricht mein eigener Vater einfallen, der kaum Englisch kann und wie er dann im Urlaub auf Malta versuchte, sich zu verständigen. Icch bin mir sicher, du kennst auch ähnliche Geschichten, die witzig sind und den Schülern zeigen, wie wichtig es ist, Englisch zu können. Für mich als Schüler war es immer mit das wichtigsste zu wissen, wofür ich etwas lernen sollte. Bei unserem Bio-Lehrer gab es sogar immer ein Lob, wenn man fragte, wofür man das wieder brauchen sollte und er fragte dann in die Klasse, ob jemand diese Frage beantworten könne.

Das nur einige kleine Anregungen aus meiner eigenen Schulzeit. Vielleicht kannst du ja davon auch was für dich umsetzen.

Viele Grüße,

Seytania

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Grazia,

ich bin jetzt vielleicht etwas unpädagogisch, aber: Zieh Dir den nächsten Störenfried bei nächster Gelegenheit raus, frag ihn aus und gib ihm eine sechs. Das machst Du zwei, drei mal und danach kündigst Du an, das bei jedem Schwätzer zu machen, bis jeder durchgefallen ist, der sich nicht benimmt. Mal sehen, was dann passiert.

Gast2

Beitrag von Gast2 »

Naja, das ist nicht nur unpädagogisch, sondern auch blöd. So will keiner behandelt werden auch nicht man selbst. Ich denke das beste ist, man unterhält sich einfach mal mit den Leuten gezielt und versucht sie zu ermutigen, postives in den Unterricht einzubringen. Nicht nur Kritik, sondern das Gefühl etwas schaffen zu können oder selbiges getan zu haben, das motiviert....

Grazia1

Beitrag von Grazia1 »

Hallo,

vielen Dank für eure Tipps!

Zurzeit ist die Klasse im Praktikum, allerdings habe ich einen ersten Teilerfolg bereits erzielt, indem ich einen Vertrag mit der Gruppe geschlossen und Regeln sowie Strafen festgesetzt habe. Die Klasse hat dies akzeptiert und es ist nun bereits ruhiger (natürlich noch far from perfect, aber immerhin).

Liebe Grüße,
Grazia

Gast2

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Beitrag von Gast2 »

Ja, aber vergiß nicht das Loben. Es wird zu häufig vergessen und dann stellt sich bei den Schülern leicht Frust ein. Man selbst möchte ja auch nicht nur gescholten werden, oder? :wink:

Yaqui
Beiträge: 222
Registriert: 24.09.2006, 21:28:35

Beitrag von Yaqui »

Hallo!
Ich habe auch Erfahrung gemacht mit Klassen dieser Art und denke nicht, dass Bloßstellen eine Lösung ist. Dennoch würde ich ganz deutlich machen, dass bestimmte Spielregeln einzuhalten sind (die Schüler, die mitarbeiten, haben schließlich das Recht, einen vernünftigen, möglichst störungsfreien Unterricht zu erleben) und insbesondere auch darauf hinweisen, dass die sonstige Mitarbeit zu gleichen Teilen in die Endnote einfließt.
Ich würde auch nicht über Störungen diskutieren, sondern immer mit Fragen zum Unterricht kontern, (du verstärkst mit deiner Aufmerksamkeit sonst das ungewünschte Verhalten und gibst ihm einen Stellenwert, den einige Schüler ja gerne wünschen). Anschließend kurz ein paar Notizen machen (es ist im Grunde total egal, was du dir da in Wirklichkeit aufschreibst...) und fortfahren.
Wenn ein Großteil wirklich so schlecht ist, wie du das beschreibst, wiederhole in den folgenden Stunden kurz und knackig die Grammatik und Vokabellisten der vergangenen Schuljahre und erkläre den Schülern, dass du dies in Zukunft voraussetzt. Du bist dadurch in deinem Unterrichtsverhalten und deiner Bewertung transparent, hast allen die Chance gegeben, Lücken aufzuarbeiten und kannst dich wieder am Lehrplan orientieren - wie willst du das mit Grundschularbeitsblättern tun? Zudem frustrierst du die Schüler damit total. Viel Loben, um positives Verhalten zu verstärken, aber auch regelmäßige Lernerfolgskontrollen durchführen.
Ich habe, wenn die Klasse insgesamt sehr unruhig ist, auch immer ein System mit drei Strichen (Kollegen geben gelbe und rote Karten). Wenn drei Striche an der Tafel sind, heißt das, dass durch die Störungen das Stundenpensum/Schwerpunktlernziel nicht erreicht bzw. geschafft wurde und insofern einfach deutlich umfangreichere Hausaufgaben anstehen. Sorgfältig ein paar Stunden lang kontrollieren, Aufzeichnungen mit Datum machen. Ich habe nach wenigen Wochen nie Probleme mit den als besonders undiszipliniert geltenden Klassen gehabt. Wichtig ist, dass du nicht in die Stunden angenervt gehst, sondern ihnen auch zeigst, dass du bei Mitarbeit, gemachten Hausaufgaben und gewünschtem Verhalten positiv reagierst.
Yaqui

Freidenker
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Registriert: 07.11.2006, 20:13:34
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Beitrag von Freidenker »

Ab und zu mal eine Klassenkonferenz einläuten, bei der Klassenlehrer, Fachkollegen und Schulleitung bei einzelnen Schülern drakonische Strafen verhängen.

Das spricht sich in der Klasse rum und es reguliert sich dann alles wie von selbst.
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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