Nicht streng genug?

Was tue ich, wenn ....?
ManuelP
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Beitrag von ManuelP »

PS: Als Literaturempfehlung von Fachleitern:

Hans-Peter Nolting - Störungen in der Schulklasse


Ihr werdet das Buch lieben lernen
Schaffen wir das? WIR SCHAFFEN DAS!

Stefan24
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Beitrag von Stefan24 »

Statt zu sanktionieren, wenn es bereits ein überschreiten der Grenzen gab, sollte man die Störungen im Keim ersticken. Außerdem ist es hilfreich, die Klasse oft als Ganzes anzusprechen.
Realitätsfernes Klugscheißen allein hilft nicht. Butter bei die Fische.... sag uns wie du das als "pädagogisches Wunderkind" machst... und hilf uns pädagogischen Versagern auf die Sprünge...

Wenn die K**** so am Dampfen ist, wie oben beschrieben, was willst du da noch positiv verstärken und loben??

Da bleibt nur noch die Methode, einmal kräftig draufzuhauen und zu zeigen, wo der Hammer hängt. Wenn dann Besserungen eintreten, dann kann durchaus gelobt werden... (Im Schwabenlande gilt: nix g'sagt isch g'nug g'lobt)...

Wenn es kein positives Verhalten gibt, dann kann ich auch keines bestärken... sollte jeder "Superlehrer" eigentlich wissen...

Manchmal soll es ja auch ausreichen, an das Gute im Menschen zu glauben :lol: und an das, was Fachleiter (an Literatur empfehlen) ...

Preisfrage: Warum ist die meiste pädagogische Literatur (bei Lehrern und Referendaren) so beliebt wie Fusspilz?
Weil sie ungefähr genauso nützlich ist... :lol:
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ManuelP
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Beitrag von ManuelP »

Um Kopf und Kragen sich mit Schülern immer wieder auseinander zu setzen, hilft genauso wenig.

Und es ist nicht nur Gequatsche... ich praktiziere es genau so und es funktioniert. Und ich mag mein entspanntes Dasein und eine freundliche Unterrichtsatmosphäre. Das steigert im Übrigen auch den Lernerfolg.

Frag doch mal eine schwierige Klasse, ob es Lehrer gibt, bei denen sie sich zusammenreißen! Sie werden dir sicherlich einen nennen können. Danach frag sie, ob der denn die ganze Zeit Strafarbeiten verteilt oder rumschreit. In den meisten Fällen werden sie genau das verneinen.

Ich sag nicht, dass ich vollkommen bin. Ich finde nur deine Kommentare nur disqualifizierend, wenn du sagst, es sei ein herrliches Gefühl, wenn Schülern die Tränen kommen.
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Stefan24
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Beitrag von Stefan24 »

Da muss ich wohl etwas richtigstellen:

nicht die Tränen bei Schülern sind ein "schönes Gefühl" für Lehrer, sondern die Genugtuung, die selbiger manchmal empfindet ... :lol: ist böse, ich weiß...
Frag doch mal eine schwierige Klasse, ob es Lehrer gibt, bei denen sie sich zusammenreißen! Sie werden dir sicherlich einen nennen können. Danach frag sie, ob der denn die ganze Zeit Strafarbeiten verteilt oder rumschreit. In den meisten Fällen werden sie genau das verneinen.
Es mag Kollegen geben, die über eine solch "natürliche Autorität" verfügen, dass sich die Klassen bei ihnen zusammenreißen.
Dass Rumschreien der falsche Weg, und dass Lärm nicht durch Lärm bekämpft werden kann, darüber sind wir uns einig.
Rumzuschreiben habe ich auch niemandem empfohlen.

Um aber in eine in Sachen Disziplin sehr schwierige Klasse Ruhe hineinzubringen funktioniert es meiner Ansicht nacht ANFANGS nur, mit Strafen und Sanktionen zunächst den "richtigen" Weg zu weisen. Wird dieser dann von den Schülern beschritten, dann kann und muss gelobt werden. Wenn aber eine problematische Klasse anfangs keinen Anlass zum Lob gibt, dann kann ich deinen Ansatz nicht anwenden. Nur wenn es Dinge gibt, die belobigt werden können, kann ich so vorgehen.
In der Ausgangssituation scheint dies aber nicht der Fall zu sein, also kann ich dort nur so ansetzen, dass ich dem Schüler klar die Grenzen des Erlaubten aufzeigen und Grenzüberschreitungen mit aller Härte strafe, um ihn zunächst auf den richtigen Weg zu bringen.

Gibt es keine großen Anlässe zu Strafen und sehr viele Dinge zu loben, dann kann ich so verfahren wie du. D'accord.
Aber wo es nichts zu loben gibt, da hilft nur der Holzhammer... :lol:
Und das jetzt bitte NICHT wörtlich nehmen.
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frlkassandra
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Beitrag von frlkassandra »

Das Problem ist anfangs meist, dass man einfach zu lange mit Maßnahmen wartet und nur appelliert ("ermahnt") - dann wird irgendwann die Unruhe zu groß und man straft kollektiv (Test nächste Stunde, ...) oder schießt gleich mit Kanonen auf Spatzen und damit sein ganzes Pulver und weiß auch gar nicht mehr genau wo die eigentlichen Störer sitzen.

Der erwähnte S. scheint ja auch provozieren zu wollen und eine "Machtprobe" zu wünschen.

Daher unbedingt klare Regeln vereinbaren und auch die Maßnahme ankündigen
UND sofort reagieren.

Wer quatscht, wenn Ruhe sein soll ist fällig (1 Mahnung für den ersten, allerspätestens den zweiten trifft es direkt). Auch Liesschen Müller, die sonst brav ist,

Und auch Justin (hihi), der zwar etwas richtiges gesagt hat, aber reingerufen hat.
Das ist nämlich auch oft das Problem, dass man sich selbst nicht an die Regeln hält!

Bei jüngeren S., die ständig dazwischen rufen und das gelegentlich gar nicht merken, mach ich folgendes:
Reinrufen langsam reduzieren - in der 1.Stunde drei "Freischüsse" - die Klasse zählt mit - in der nächsten Stunde nur noch zwei ... bis das klappt usw.

Für die nächste Zeit: Die S. VIEL schaffen lassen. Ruhig auch mal viel von der Tafel abschreiben lassen, in absoluter Ruhe!
Einzelarbeit!
Alle Arbeiten mit Namen versehen und ankündigen, dass gelegentlich auch mal was eingesammelt wird.
Dann nicht nur von den Störern, sondern auch von guten Schülern mal was einsammeln.

Und zu guter letzt: that´s part of the game
S. foppen den Lehrern und wollen das er seinen Job macht, es geht nicht unbedingt um dich!

Und bis auf einige wenige hier, sind wir ja nicht zum/als Lehrer geboren, sondern waren auch mal auf der "anderen" Seite und können uns noch in etwa daran erinnern.

Stefan24
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Beitrag von Stefan24 »

Und auch Justin (hihi)
Auch wenns Offtopic wird... geht es euch bei Marvins, Kevins, Justins und den weiblichen Pendants auch so, dass immer so gewisse "Vorurteile" mitschwingen, wenn man(n) diesen Namen hört?? :lol:
Ruhig auch mal viel von der Tafel abschreiben lassen, in absoluter Ruhe!
:lol: Und danach loben, wenns gut war... aber nicht meckern, wenns schlecht läuft... soll nur so funktionieren... hab ich gelesen :lol:
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frlkassandra
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Vorurteile

Beitrag von frlkassandra »

Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie sind ja solche "Vorurteile" gegenüber bestimmten Vornamen belegt.

Nach einer anderen Studie - schon etwas länger her - gibt es andererseits schichtenspezifische Trends zu bestimmten Vornamen.

Vorurteil oder Berufserfahrung oder Berufsblindheit, davor ist niemand gefeit.

LG "Mandy"

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