extrem schwierige Klasse

Was tue ich, wenn ....?
Grazia

Beitrag von Grazia »

Hallo,

in RLP sind Kollektivstrafen auch verboten. Meist wissen die Kinder bzw. ihre Eltern das auch.

Das ist auch mein Problem: Man muss immer die einzelnen Störer zu fassen kriegen - und dann möglichst auch alle! Ansonsten ist man ja "ungerecht" und die Strafen werden nicht akzeptiert. :roll:

Aufmunternde Grüße,
Grazia

emsige Biene
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Beitrag von emsige Biene »

Schon klar,
(es wird ja vermutlich auch nicht dazu kommen), aber es wurde auch von anderen Kollegen schon mal durchexerziert, also von daher wissen sie Bescheid, dass es wohl gehen kann. Wenn es sein muss.

Aber bevor es soweit kommt, werden wohl hofefntlich diejenigen, die nicht stören, genug ins GEwissen der Störer geredet haben, und dann erledigt sich das Problem eh von selbst. :-)
Lehrer sind liebe Menschen, die uns dabei helfen, Probleme zu bewältigen, die wir ohne sie gar nicht haben würden.

Knochenhund
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nachsitzen!

Beitrag von Knochenhund »

Wie bitte????

Ich soll Überstunden machen, nur weil ne Klasse zu laut ist?
Ich glaube es hackt!

Ich unterrichtete viel in der Oberstufe. Einfach rausschmeißen die Störer!

Wenns nicht klappt--- einfach dozieren und den Stoff schneller durchziehen. Irgendwann kommt ja die Klausur u die Noten....


Klar, das geht in der Grundschule nicht! Aber genau aus diesem Grund hab ich SEk II. gemacht!

Das kann man doch früher wissen, oder?
Ich verstehe nicht, wie man so leichtfertig studieren kann, ihr wart doch alle selbst i.d. Schule und wißt was abgeht!
Und die Schüler werden immer undisziplinierter!

emsige Biene
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Beitrag von emsige Biene »

Moment mal, ja?!

Wie ich studiert habe, geht dich einen feuchten Kehricht an und leichtfertig habe ich das schon gar nicht getan!

Also zügel deine Worte!

Vielleicht machts mir ja Spaß, nachmittags extra zu kommen. Kennst du mich? Nein? Also.
(Mach mir nicht weis, dass du im Stoff immer so durchkommst wie du es planst und dann über keine zusätzlichen Stunden froh wärst)

Aber genug geärgert. Zum Glück gibt es solche und solche, wär ja sonst langweilig und man hätte hier nix zum Diskutieren.
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Sprina01
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Beitrag von Sprina01 »

hallo?
glaube es ist hier kein grund gleich gegeneinander zu denken!! ich finde nicht, wenn man Sek II studiert, dass man sich so von oben herab verhält, denn eure schüler gehen alle mal durch die grundschule und bekommen da ihre grundkompetenzen und kulturtechniken vermittelt. und eben auch grundlegendes sozial- und arbeitsverhalten!

ich empfehle das buch "bei STOPP ist schluss" aus dem AOL-verlag. das hat mir bisher schon sehr geholfen. weiterhin ein belobigungssystem. und - was bei mir hilft (förderschule für lernhilfe) ist ein minutenkonto: ich schreibe alle minute, die wir nicht zum unterrichten kommen auf. wenn 80 zusammen sind müssen wir den stoff eben nacharbeiten. mittlerweile ermahnen sie sich gegenseitig und es geht wesentlich langsamer nach oben. und ich hab auch ein karten-system: gelb = 1. verwarnung, gelb-rot = 2. verwarnung, rot = zusatzaufgabe, meist darüber, warum man sich so und so verhalten soll und so und so nicht. auch wenn viel disziplinieren nötig war und immer noch ist, es wird besser!!
an einer grundschule hat man dann auch die möglichkeit mehr mit den eltern zu arbeiten, ich sprech das als ref mittlerweile nicht mehr mit meinem mentor ab, sondern rufe dann nachmittags an wenn in meinem unterricht was ist. wichtig ist, dass die schüler keine lücken in der info-leitung finden, also ref-mentor-schulleitung-eltern, sonst spielen sie alle gegeneinander auf. erarbeite gemeinsam regeln und arbeite am problem, so kommst du nachher viel besser zum unterrichten!!! jeder hat das recht ohne störung zu lernen!!

viel durchhaltevermögen,
sprina

Helene

Beitrag von Helene »

In Ergänzung zum obigen Buchtipp hat mir der Ratgeber

„Mut zur Macht: Starke Schulen brauchen starke Lehrer – Praktischer Leitfaden zur Ausübung von Macht im pädagogischen Kontext“,
Vera Frey, Schneider verlag Hohengehren, ISBN: 3896769863

geholfen.

Im Klappentext heißt es.
„Das steigende Stör- und Gewaltpotenzial an unseren Schulen erschweren zunehmend einen „guten Unterricht“. Die Störer werden dabei durch eine mächtige Lobby, bestehend aus erziehungsunfähigen und anmaßenden Eltern, reform-pädagogisch orientierten Kollegen, inkompetenten Politikern und opportunistischen Medien mittelbar oder unmittelbar geschützt. Die nachhaltige Eindämmung der Störungen ist für leistungsorientierte Lehrer scheinbar nicht möglich. Viele finden sich mit dieser Erkenntnis resignierend ab. Sie reagieren aus Machtlosigkeit mit innerer Kündigung oder sogar Burnout. Doch diese Reaktion muss nicht zwangsläufig sein. Im Gegenteil, es gibt eine einfache und praktikable Methodik, um dies zu verhindern. Sie wird im Ratgeber „Mut zur Macht“ praxisnah erläutert.

Das Autorenteam dokumentiert schlüssig den unauflösbaren Zusammenhang zwischen „Erziehung und Erziehungsmacht“ sowie „Führung und Führungsmacht“. Es folgert zwingend: Der Einsatz von Macht im pädagogischen Kontext ist unabdingbar zur Erfüllung der Aufgaben des Erziehens und Lehrens. Der Lehrer besitzt diese Macht gegenüber Schülern, Eltern, dem Kollegium und der Schulleitung qua Kompetenz, Auftrag und Schulgesetz. Die Autoren erläutern die Wege, mit denen der notwendige „Mut zum Machtbewußtsein“ entwickelt wird. Letzterer ist die notwendige Voraussetzung für eine effektive „Machtausübung“ durch den Lehrer.
Das Autorenteam erklärt praxisnah die wirksamen Methoden und Taktiken des Lehrers zur Herstellung eines ungestörten Lernklimas während des Unterrichts. Es analysiert die Machtspiele der Eltern und Kollegen und beschreibt gleichzeitig effektive Reaktionstaktiken des Lehrers. Eine Vielzahl authentischer Beispiele aus dem Schulalltag illustriert die vorgeschlagenen Handlungstechniken. Die Autoren beschreiben weiterhin die Taktiken eines effektiven Zeit- und Energiespar-managements als wichtige Grundlagen für ein ressourcenschonendes Arbeiten des Lehrers. Ferner skizzieren sie präventive Maßnahmen zur Minimierung des Störpotenzials.

Mit dem Ratgeber „Mut zur Macht“ wendet sich das Autorenteam sowohl an den angehenden als auch an den berufserfahrene Lehrer. Es hilft ihm, den Idealismus für seinen Beruf zu bewahren oder ihn wiederzufinden. Der Lehrer erhält eine ziel-führende Orientierung in einem reformpädagogisch geprägten Schulalltag, der zu-dem durch eine zunehmende Elternmacht kontraproduktiv beeinflusst wird. Mit dem Einsatz von Macht schützt der Lehrer die leistungswillige Mehrheit seiner Schüler vor Störern und gleichzeitig sich selbst vor Resignation, innerer Kündigung und Burnout.“

Hier wird stringent das Prinzip vertreten, dass der Lehrer die primäre Aufgabe hat, der Klassenmehrheit, die nicht stört, zu einem „guten“ Unterricht zu verhelfen. Das Handling von Störern geschieht nach Abarbeitung der üblichen pädagogischen Reaktionen (von Fall zu Fall in mehr oder weniger eingeschränktem Maße) nach den Regeln des Trainingsraum-Programms (TRP, Stefan Balke, Uni Bielefeld – mehrere hundert Schulen in NRW arbeiten danach) oder des Double-Out-Programms (modifizierte Variante des TRP, die auch chronische Intensiv-Störer/Gewalttäter berücksichtigt).

Abschließend möchte ich bemerken, dass hier Macht nicht als Herrschaftsinstrument gemeint ist, sondern als Erziehungs- und Führungsinstrument im Sinne der Ausübung von Handlungsmacht bzw. Organisationsmacht im pädagogischen Kontext.

Das Buch wird übrigens empfohlen von der Regierung Unterfranken (www.regierung.unterfranken.bayern.de - Schulanzeiger 02/06 /S. 17 pdf-Datei/S. 45 des Schulanzeigers) sowie von der Zeitschrift „Die Deutsche Schule“ (http://www.dds-home.de/dds-das-kommende-heft.doc.)

Gruß, Helene

Linus
Beiträge: 26
Registriert: 01.04.2006, 21:00:09

Beitrag von Linus »

Linus is gone

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