Ich möchte mit einer Schülerin befreundet sein...

Was tue ich, wenn ....?
Antonia

Beitrag von Antonia »

Renie, das mit der Lebenserfahrung war nicht an dich gerichtet, sondern an die, die behaupten, dass es so etwas nicht gibt bzw. es "Stuss" sei.

Noddya
Beiträge: 73
Registriert: 18.03.2006, 19:02:12

Beitrag von Noddya »

@Antonia
Ich habe nicht behauptet, den gesamten, komplexen emotionalen Zustand von Annika zu kennen und möchte mich auch nicht anmaßen, dass aus wenigen kurzen Sätzen tun zu können, ohne den Menschen zu kennen! Was ich mit "Stuss schreiben" gemeint habe, war eher so, dass ich das ganze hier ähnlich wie Fitze als Fake empfinde! Es tut mir leid, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand, der als halbwegs begabter Mensch in den Schuldienst eintritt ernsthaft so einen Quatsch von sich geben kann!
Versteht mich nicht falsch, ich meine nicht, dass es nicht passieren kann, dass man sich als Lehrer zu Schülern hingezogen fühlt und dass das dann natürlich auch ein ernsthaftes Problem ist, darüber brauchen wir glaub ich nicht weiter zu reden! Es ist viel mehr, die Art und Weise, wie Annika ihr Problem hier darstellt, die mich daran zweifeln lässt, dass es dieses Problem tatsächlich gibt....
Falls ich hier jetzt völlig falsch liegen sollte, Annika, dann solltest du dir darüber bewusst sein, dass du ganz, ganz dringend Hilfe brauchst! In deinem Interesse und in dem Interesse der Schülerin... und auch wenn es hier sehr viele sehr kompetente Menschen gibt, die immer mit Rat und Trost zur Seite stehen, bin ich der Meinung, dass in so einem Fall mehr Hilfe benötigt wird, als du in einem Forum bekommen kannst!
LG Noddya

Cassandra
Beiträge: 3440
Registriert: 26.02.2006, 22:54:07
Wohnort: Bayern

Beitrag von Cassandra »

Also, hab die anderen Beiträge jetzt nur überflogen, aber ich kann Annika doch ein bißchen verstehen. Ich habe selber eine Fördergruppe und komm mit den 4 super aus und muss sagen, dass es mich ziemlich getroffen hat, als einer nun von der Schule gehen musste. Ich hätte mir auch gewünscht, lose mit ihm in Kontakt zu bleiben, um zu erfahren, wies ihm geht. Daher verstehe ich es -- nur ist der Schüler mir eben bekannt, weil ich ihn im U hatte, was bei Annika wohl nicht der Fall ist und da wundert es mich schon.
Ich finde, Annika, du musst eine gewisse emotionale Distanz halten. Ich habe auch viele Problemkinder, die z.T. total verletztend und aggressiv sind -- deswegen darf man sich aber nicht alles zu Herzen nehmen. Das ist ganz wichtig in diesem Beruf. Schüler sind Jugendliche, die hauptsächlich unter Zwang in der Schule sind und uns das auch öfter spüren lassen. Freundschaftliche Gefühle sind total unangebracht - du wirkst als Vorbild und Autorität, nicht als nette Banknachbarin, die eben auch zu Schule muss. Denk ein bißchen an deine Vorbildfunktion! Ich finde es klasse, wenn du der Schülerin helfen möchtest (meiner Erfahrung nach nehmen viel zu viele Lehrer es überhaupt nicht wahr, wenn ein Schüler wirklich Probs hat) -- aber nicht in Form einer Freundschaft, sondern nütze die 10 Jahre, die du weiter bist und sei ihr eine leitende Hand mit dem nötigen Distanzverhältnis.
☼ Fertig seit 09/09 ☼

Yaqui
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Registriert: 24.09.2006, 21:28:35

Beitrag von Yaqui »

Annika,
das ist unreif und unprofessionell, was du schreibst. Wenn du mit Schülern außerhalb des Unterrichts in Beratungsgesprächen, AGs, bei Kurstreffen oder Projekten Kontakt hast, fein. Wenn du dich schon abends auf deine Schülerin, die du eigentlich kaum kennst und noch nicht einmal unterrichtest, freust, ist das absurd, kann für die Schülerin verwirrend sein, Probleme mit Kollegen und Schulleitung (falls es zu privaten Treffen kommt) nach sich ziehen und irritiert mich sehr. Der Hinweis, bei einem männlichen Referendar würden jetzt alle laut aufschreien, ist vollkommen richtig. Und wenn dein Interesse an ihr aus deiner Vermutung, ihr gehe es nicht gut, erwächst, kläre das ggf. in offiziellen Beratungsgesprächen an der Schule oder gib es an Vertrauenslehrer etc. weiter. Du bist an der Schule, um Wissen zu vermitteln und natürlich auch pädagogisch auf die Schüler zu wirken, ihnen ggf. auch zu helfen (wenn du kannst), aber nicht, um dein Helfersyndrom auszuleben oder deinen Freundeskreis zu erweitern.
Yaqui

Malina
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Registriert: 28.08.2006, 20:04:25
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Re: Ich möchte mit einer Schülerin befreundet sein...

Beitrag von Malina »

-Annika- hat geschrieben: Wenn ich an ihr vorbeigehe, frage ich mich manchmal ob sie auch so über mich denkt. Wie ich über sie denke? Ich muss sehr oft an sie denken, und ich wünsche mir insgeheim mal etwas mit ihr zu machen.
Ich weiß, dass sie einige Probleme hat, und dass es ihr öfters mal nicht gut geht, und ich denke manchmal, dass wir uns ja näher kommen können, wenn ich bei ihr bin und ihr helfe. Oder nicht?
Ehrlich gesagt klingen mir deine Gedanken schon etwas "absurd", wie du es formuliert hast. Irgendwie scheint dieses Mädchen aus irgend einem Grund einen großen Mutterinstinkt bei dir ausgelöst zu haben, anders kann ich das für mich nicht benennen, du scheinst ihr ja beiseite stehen zu wollen und Schutz bieten zu wollen (ob sie den wirklich braucht lassen wir mal außen vor. Woher weißt du denn von ihren Problemen, wenn du sie ja nicht näher kennst?).

Ich denke, dass du in deiner Rolle als Lehrkraft da leider nichts "Freundschaftliches" in der Art, wie du es formulierst, beisteuern kannst und darfst.
Natürlich ist der Fall anders gelagert wenn in der Familie nachgewiesenermaßen Probleme existieren, sie drogenabhängig ist, depressiv... dann kannst du als ihre Lehrkraft (!) eingreifen. Aber auch das nur über Hinzunehmen von Institutionen wie dem Jugendamt etc.

Denn - das ist mein Standpunkt - bei allen oben genannten Punkten ist es unabdingbar, dass der Schüler sich DIR anvertraut hat.
Und das ist bei dir ja nicht so, eigentlich kennt ihr euch ja persönlich gar nicht (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe).

anne1
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Registriert: 13.08.2006, 20:30:39

Beitrag von anne1 »

ich denke du bist sehr einsam, wenn du so sehr in deiner Schülerschaft nach Freunden suchst! Treff dich mit Mitreferendaren, vielleicht findet sich da jemand. Und ehrlich gesagt fällt es mir auch schwer, dein Problem ernst zu nehmen.

effi
Beiträge: 366
Registriert: 04.01.2006, 12:52:45

Re: Ich möchte mit einer Schülerin befreundet sein...

Beitrag von effi »

-Annika- hat geschrieben: Ich muss sehr oft an sie denken, und ich wünsche mir insgeheim mal etwas mit ihr zu machen.
Annika hat sich hier wohl etwas unglücklich ausgedrückt: ich denke, sie möchte etwas mit ihr privat unternehmen, oder?

Dennoch finde ich dein Verhalten mehr als unprofessionell, sie ist eine Schülerin, da MUSS man Distanz behalten, da gibt es nichts zu diskutieren.

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