Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
Florida
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Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von Florida »

Hallo,
ich habe einen Magister in Deutsche Sprache und Literatur und möchte mich als Quereinsteiger aufs Ref in Niedersachsen bewerben. Im Bewerbungsformular enthalten ist nun eine Liste, in die ich alle meine Lehrveranstaltungen eintragen soll. Darunter der Hinweis, dass man im ersten Fach 63 Semesterwochenstunden benötigt.
Das sind allerdings deutlich mehr SWS, die ich in meinem Hauptfach überhaupt hatte. Jetzt Frage ich mich, ob das wirklich sein kann. Qualifiziert mich ein Studienabschluss nicht für den Quereinstieg? Würde mich ja sehr wundern.

Danke und Gruß
Flora

chilipaprika
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Re: Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von chilipaprika »

a) wie kannst du im Hauptfach Magister weniger als 63 SWS haben? Es sind gerade 8 SWS pro Semester, wenn du im 9. Semester "nur" die Magisterarbeit geschrieben hast.
Guck in deine Studienordnung, du hast höchstwahrscheinlich die VL und Übungen vergessen, in denen du zwar keine Klausuren oder Hausarbeit geschrieben hast, allerdings hättest trotzdem besuchen sollen.

b) Wenn es nunmal so ist, dass du nicht genug fachaffine SWS hättest, dann bist du nunmal nicht qualifiziert.

c) an welcher Schulform ist NDS so verzweifelt, dass sie reine DeutschlehrerInnen als QuereinsteigerInnen aufnehmen?

Florida
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Re: Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von Florida »

46 SWS sind sogar mehr, als von der Studienordnung gefordert, übrigens auch im damaligen Lehramtsstudium.
Und das soll jetzt nicht für den Quereinstieg reichen? Das ist doch absurd, ich darf mit dem Abschluss sogar Lehramtsstudierende unterrichten. Hab ja noch zwei andere Fächer studiert.

In Niedersachsen sind inzwischen an allen Schulformen alle Fächer Mangelfächer. Und ich habe zudem ein zweites Fach.

kecks
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Re: Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von kecks »

das kann schon sein. in bayern war es zu meiner zeit so, dass die scheine fürs lehramt gym d mehr waren als die für magister neuere deutsche literaturwissenschaft. das lag daran, dass man fürs gymnasium weniger in die fachliche tiefe, aber mehr in die breite musste, also mindestens ein hauptseminar in jedem teilbereich der germanistik besuchen musste. macht(e) auch sinn, da zentral gestelltes staatsexamen vs. individuelle magisterabschlussprüfung. fürs lehramt im zweitstudium musste ich in allen fächern scheine nachstudieren, um überhaupt zum ersten examen zugelassen zu werden, was dann wiederum der ref-zugang war, obwohl ich magisterabschlüsse in zwei fächern (und entsprechende nebenfächer) hatte. du bist in der luxeriösen situation, wenigstens das erste examen auslassen und gleich ins ref zu können, nachdem du nachstudiert hast.

chilipaprika
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Re: Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von chilipaprika »

Was denn nun? 63 oder 46 SWS?
und ist "Deutsche Sprache und Literatur" dein Hauptfach (hatte ich angenommen) oder ein Nebenfach im Magisterstudium?

und ja, es gibt manchmal (für einen) absurd erscheinende Situationen, aber irgendwo müssen Regeln stehen, die man dann auslegen kann.
Ich "durfte" nach einem 1. und 2. Staatsexamen im Fach Politikwissenschaft, obwohl ich schon SchülerInnen bis zum Abitur im Fach Politik/Sozialwissenschaften führen durfte, an einem Samstag Vormittag den Einbürgerungstest ablegen und nachweisen, dass ich um die politischen Institutionen und Regeln in Deutschland Bescheid wusste. Begründung: mit einem SCHULabschluss wird einem der Test erlassen. Ich hatte aber "nur" einen HOCHSCHULabschluss. Mit mir im Raum saß übrigens auch eine Juristin mit 2. Staatsexamen, Anwältin. Argh argh...

chili

Florida
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Re: Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von Florida »

63 fordert Niedersachsen, 43 meine Studienordnung, 46 hatte ich. Und ja, erstes Fach.

Montecruz
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Re: Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst Niedersachsen

Beitrag von Montecruz »

Florida hat geschrieben:46 SWS sind sogar mehr, als von der Studienordnung gefordert, übrigens auch im damaligen Lehramtsstudium.
Das erscheint mir als Außenstehender recht wenig, da bei mir im Diplomstudiengang z.B. 64 SWS verlangt wurden - für das Vordiplom. Für das Diplom waren es dann nochmal 64 mehr, so dass ich auch Kurse wie "Einführung in die Theologie" usw. besucht habe, was eine sehr spannende Erfahrung war. Umgerechnet auf die gesamte Dauer eines Magisterstudiums würde mein Workload also 64 SWS im "Hauptfach" und 2x32 SWS in den "Nebenfächern" bedeuten. Somit ist die Forderung des Landes m.E. nicht unangemessen - ob sie klug ist, kann ich nicht bewerten, denn vielleicht wärst du ja eine super Lehrerin!

Noch zwei Anmerkungen:
1) Auch im Lehrerberuf wirst du immer wieder mit teilweise widersinnigen Vorschriften konfrontiert werden. Wenn der SL dir zum Beispiel mitteilt, dass - sagen wir - Alicia aus dem E-Jahrgang eines Physikprofils auch mit einer 5 in Physik und einer 5 in Spanisch noch in die Qualifikationsphase aufsteigt, ist "das würde mich doch sehr wundern" keine angemessene Antwort...
2) Dass du selbst durch Eigenerklärung den Nachweis über die SWS erbringen sollst, erlaubt gewisse Rückschlüsse darauf, wie wichtig der bewerbungsbearbeitenden Stelle dieser Punkt ist. Allerdings ist ein Abgleich mit deinem damals beim Prüfungsamt abgegebenen Studienbuch - wenn auch unwahrscheinlich - nicht völlig ausgeschlossen...

Viele Grüße
Monte

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