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Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
Servent
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Beitrag von Servent »

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Löwenherz
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Re: Die Butterbrot-Methoden

Beitrag von Löwenherz »

Sprechmühle: Alle gehen frei im Raum herum, wenn SuS sich begenen tauschen sie sich zu vorgegebener Frage/Thema aus (Gesellschaftswissenschaften) bzw. führen kleinen fremdsprachigen Dialog. Gut zum Einstieg/Warming Up in den Fremdsprachen aber auch sonst zur allgemeinen Aktivierung gut, da alle in Bewegung sind (Mo 1.+2. / Fr. 5.+6.).

Meldekette: Verwende ich regelmäßig in Diskussionsphasen, damit die SuS sich gegenseitig aufrufen, anstelle des regelmäßigen L-S-L-S-Ping-Pongs. Entlastet mich, ist schülerzentrierter und erlaubt mir so ganz nebenbei weitere Features einzubauen, wie "abwechselnd Jungs und Mädels", wenn mal wieder nur meine extra-fitten Mädels mitmachen und alle sich drauf verlassen, dass es läuft.

Silbensalat: (Fremdsprachen) Mache ich gerne grad bei den Kleinen, in der Stunde nachdem ich neues Vokabular eingeführt habe als Einstieg/Wdh. Vokabular einmal ausdrucken, in Silben zerschneiden, mit Magneten am Whiteboard verteilen. Teams bilden + Quizfragen stellen, das Lösungswort ist die gesuchte Vokabel, die die SuS erst nennen (Aussprache), dann vorne zusammenschieben (Schreibweise). Kommt immer sehr gut an, weil da der Ehrgeiz aufkommt unter den SuS (meist gibt es einen kleinen Preis für das Siegerteam). Ist einmalig etwas Aufwand, lässt sich dann aber gut weiterverwenden.

Servent
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Beitrag von Servent »

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Löwenherz
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Re: Die Butterbrot-Methoden

Beitrag von Löwenherz »

Kugellager verwende ich, da es deutlich statischer ist als die Sprechmühle bevorzugt zum Ende einer Erarbeitungsphase, damit alle aktiviert werden, kleine Bewegung dabei ist, aber eben der Austausch im Vordergrund steht. Die Sprechmühle bevorzuge ich zum Einstieg, um durch die Kombi aus durchgehender Bewegung, Kognition und Austausch schnell das Hirn auf Touren zu bringen fürs Weiterschaffen.

Alternativ zum Kugellager: Fishbowl (4 SuS im Innenkreis, Rest im Außenkreis drumherum. Innengruppe diskutiert aktiv zu vorher erarbeiteter Fragestellung- Pro-Kontra-Fragestellungen eignen sich da gut- Außenkreis hört schweigend zu. Wenn SuS aus dem Außenkreis aktiv mitdiskutieren wollen, tippen sie jemandem aus dem Innenkreis auf die Schulter und wechseln die Person aus. Zusätzlich zum Selbsteinwechseln kann ich weitere SuS gezielt nach innen schicken, da nehme ich dann gerne die, die gerade meinten schwätzen und Blödsinn machen zu können. Bei Themen, die die SuS gut angesprochen haben funktioniert der Fishbowl super, da sie schnell ins Diskutieren reinkommen und etwas beisteuern wollen, so dass es eine sehr dynamische Sache wird.)

Fishbowl-Alternative (mit weniger Umbauaufwand): Heißer Stuhl (einer vorne nimmt Stellung zum Thema, ggf.stellvertretend für sein Team/seine Gruppe, beantwortet Fragen, wird ggf.ausgewechselt).

Servent
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Beitrag von Servent »

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kecks
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Re: Die Butterbrot-Methoden

Beitrag von kecks »

Bread and Butter und noch nicht genannt (oder?):

Heißer Stuhl (edit: doch, schon genannt, aber okay, andere Verwendung):
Immer gut, wenn man verstehen will, warum jemand etwas getan hat, also in Ethik, Religion, Geschichte, allen Sprachen; überall eben, wo Menschen vorkommen...: Nach Einführung des Sachverhalts (Fallbeispiel, Comic, Film, Geschichte...) bekommen alle den Auftrag, drei (vier, zwei, zehn) Fragen an die Person/Figur schriftlich zu fixieren. Dann darf einer vorne die Figur verkörpern auf dem heißen Stuhl (einem Stuhl) und muss versuchen, in der Rolle zu antworten. Die Figur darf auch aufrufen. Die ersten Male kann bei schüchternen Klassen auch der Lehrer schauspielern. Fehlen relevante Fragen, kann man die als Lehrer ebenfalls einfach in der allgemeinen Fragerei an die Figur stellen. Je nach Schwierigkeit des Themas bietet sich das ganze bereits in der Erarbeitung, sonst in jedem Fall in der Vertiefung an.

Halbes Gruppenpuzzle:
Zur Erarbeitung aller Inhalte, die nicht aufeinander in der Stunde aufbauen: Alle erhalten ein strukturierendes AB/Schreiben die passenden Teilüberschriften mit viel Raum dazwischen von einer Vorlage ab; in Einzelarbeit werden dann Antworten auf eine oder zwei Teilfragen arbeitsteilig mit passenden Miniquellen erarbeitet und selbstständig schriftlich fixiert in der Vorlage; anschließend suchen sich die SuS in einer Art "halben Gruppenpuzzle" im ganzen Klassenraum jeweils Leute, die sich mit einer anderen Frage auskennen, und schreiben deren Erläuterung (nicht Vorgelesenes...) in Stichpunkten in der Vorlage mit. Bei entsprechender Reduktion auch mit Fünftklässlern schon machbar. Gemeinsame Vertiefung im Anschluss zur Erfolgskontrolle.

Und ja, vorhin vergessen, mein neuer Rausschmeißer in diesem Schuljahr, bisher eine Hassliebe der SuS, aber sehr produktiv und aktivierend: Kurz vor Schluss fordert L als Reflexion auf, "noch eine (zwei, drei) sinnvolle Fragen zum Thema zu stellen", dann sei Schluss. Da kommen die tollsten Sachen, und das Plenum/der L kann dann intensiv nochmal vertiefend oder nicht ganz Verstandenes klärend die Stunde abschließen.

Zentrierung von Unterstufenklassen nach sozialen Phasen oder zu Stundebeginn für Klangschalenhasser: Rhythmus vorklatschen oder von SuS vorklatschen lassen, andere fallen ein.

Schnell Reflexion zur Erfolgskontrolle: SuS halten Daumen hoch, runter oder in die Mitte, je nachdem, wie sie ihr eigenes Verständnis des gerade Erarbeiteten einschätzen. Gute Hilfe für den L, was die Einschätzung des aktuellen Tempos angeht.
Zuletzt geändert von kecks am 02.12.2018, 13:35:12, insgesamt 1-mal geändert.

Löwenherz
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Re: Die Butterbrot-Methoden

Beitrag von Löwenherz »

Bei dem Aufbau den du beschreibst muss ich persönlich eher an ein Kugellager denken, bei der Sprechmühle arbeite ich bevorzugt mit offeneren Fragestellungen, wobei geschlossenere Fragen natürlich auch funktionieren.

In Französisch gebe ich entweder eine offene Frage oder einen Dialog vor. Die SuS spielen dann entweder den Dialog mehrmals mit verschiedenen Partnern durch oder gehen über die Frage in Austausch. Das kann man mit schriftlicher Sicherung machen (habe da auch schon mal in dem Rahmen ein AB ausfüllen lassen, dessen Ergebnisse im Anschluss von einzelnen SuS vorgestellt wurde).

In den Gesellschaftswissenschaften arbeite ich entweder mit offenen Fragen oder ich lasse die SuS argumentativ Position beziehen zum aktuellen Unterrichtsthema um Vorwissen zu reaktivieren, die Vorstunde wieder ins Gedächtnis zu rufen, aber eben auch weil das ein zentraler Baustein in diesen Fächern ist um das große Ziel des mündigen Bürgers erreichen zu können. Bislang habe ich das immer mündlich durchgeführt, man könnte es aber als Interview gestalten und ein AB mit dazunehmen (o.a.), beispielsweise um Vorpositionen und Haltungen zu einem Thema zu erfragen und dann damit weiterzuarbeiten.

Was die Auswertung anbelangt erfolgt die teilweisewie geschildert (Präsentation der Ergebnisse, Weiterverwendung im Unterricht), teilweise ist es aber wie eine Murmelphase (die auch nicht immer im Plenum ausgewertet werden muss, je nach Inhalt und Zielsetzung) ein Angebot ins Thema zu kommen (da achte ich dann bei der Sprechmühle darauf, dass das fachlich bleibt, gehe selbst mit ins Gespräch mit SuS): Nicht alle SuS nutzen so ein Angebot, vielen erleichtert es die weitere Erarbeitung und manchmal tauschen sie in dem Zug noch schnell was Privates aus, dass dafür nachher nicht mehr besprochen werden muss.

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