Infos über Schulen

[Max_Cohen]

Ich möchte nur noch ergänzen, dass man als Teilzeitkraft dann auch die real existierenden Belastungen angesichts von 2-3 freien(!) Tagen pro Woche gar nicht mehr wahrnimmt und den Kollegen in Sachen konsistentes Classroom Management auch noch in den Rücken fällt. "Das sind doch schließlich Kinder, die dürfen laut sein..."

[Qualitätsgarant]

Tiger, du übernimmst die Sprache derer, die die Schule nicht von innen kennen.

* Fette Beamtenbezüge - da warte ich noch drauf. In der Wirtschaft würde ich mehr bekommen statt als A13 mit vollem Deputat.
* Teilzeitkraft und fette Beamtenbezüge? Finde den Fehler. Als Teilzeitkraft ist man im Lehrerberuf benachteiligt, weil man bei vielen Veranstaltungen trotzdem da sein muss.
* Mäßiger GeWi-Abschluss = keine Stelle.
* Man darf im Klassenzimmer nicht tun, was man möchte.
* Wer nicht für das Lehramt geeignet ist, für den ist jeder Schultag ein langer, unangenehmer Tag. Nix mit chillen, wenn die Kinder fies sind.

[tiger]

Fette Beamtenbezüge - da warte ich noch drauf. In der Wirtschaft würde ich mehr bekommen statt als A13 mit vollem Deputat.

Wenn du die richtigen Fächer hast, stimmt das. Jemand, der 10 Semester lang ein MINT-Fach (Ausnahme: Biologie) studiert und mit Diplom oder Master abgeschlossen hat, der findet ziemlich sicher eine Anstellung in der Privatwirtschaft, bei der er schon beim Einstieg oder zumindest nach drei Jahren mindestens soviel Nettoverdienst hat wie der gleichaltrige, mit A13 besoldete Studienrat.

Für die meisten Lehrer stimmt das hingegen nicht. Wo sind denn die lukrativen Stellen für all die Germanisten, Anglisten, Romanisten, Historiker, Sportwissenschaftler, Politikwissenschaftler, Altphilologen? In Deutschland studieren derzeit allein 80.000 Menschen Germanistik (SPIEGEL 06/2017), die Hälfte davon "auf Lehramt". Man stelle sich vor, die wollten alle in der Privatwirtschaft unterkommen. Ich bestreite nicht, dass es auch gut bezahlte Stellen für Absolventen solcher Fächer gibt. Aber eben einzelne, nicht zehntausende. Laut Bitkom (2017) können 51.000 Stellen für IT-Experten mangels Bewerberangebot nicht besetzt werden. Wann hat man eine solche Aussage zuletzt über Musikpädagogen oder Historiker gehört?

Als Teilzeitkraft ist man im Lehrerberuf benachteiligt, weil man bei vielen Veranstaltungen trotzdem da sein muss.

Unteilbare Dienstpflichten, ich weine gleich. Dafür hat man den ungeheuren Vorteil, dass man nach Belieben zwischen Teil- und Vollzeit wechseln kann, ohne Karrierenachteile.

Mäßiger GeWi-Abschluss = keine Stelle.

Das ist ja auch kein anspruchsvolles Studium. Geschichte studieren kann jeder, im Fach Mathematik hingegen brechen 80 % der Studienanfänger das Studium ab. Welcher Studienabschluss stellt wohl die wertvollere Qualifikation dar?

Man darf im Klassenzimmer nicht tun, was man möchte.

Man darf zum Beispiel keinen schlechten Unterricht abhalten. Oder Kaffee trinken und am Handy spielen. Machen manche Lehrer aber trotzdem, weil es keine wirksame Kontrolle gibt.

Wer nicht für das Lehramt geeignet ist, für den ist jeder Schultag ein langer, unangenehmer Tag. Nix mit chillen, wenn die Kinder fies sind.

Beide Aussagen würde ich anders formulieren: Wenn jeder Schultag ein langer, unangenehmer Tag ist, ist man für den Beruf ungeeignet. Wenn der Lehrer nur chillt statt zu unterrichten, sind die Kinder fies.

[Bender5]

Fette Beamtenbezüge - da warte ich noch drauf. In der Wirtschaft würde ich mehr bekommen statt als A13 mit vollem Deputat.

Wenn du die richtigen Fächer hast, stimmt das. Jemand, der 10 Semester lang ein MINT-Fach (Ausnahme: Biologie) studiert und mit Diplom oder Master abgeschlossen hat, der findet ziemlich sicher eine Anstellung in der Privatwirtschaft, bei der er schon beim Einstieg oder zumindest nach drei Jahren mindestens soviel Nettoverdienst hat wie der gleichaltrige, mit A13 besoldete Studienrat.

Immerhin wird das ja hier wieder relativiert.
Ich dachte vorhin auch schon, wo sind bloß diese fetten Beamtenbezüge von denen er da schreibt.
Tatsächlich war das Geld eines der Dinge, bei denen ich überlegen musste, ob ich an eine Schule gehe statt in eine Firma.
Wenn ich mir meine Diplomchemikerkollegen anschaue, die den Weg in die Wirtschaft genommen haben....die waren schon im 1. Monat über meinem jetzigen Nettogehalt.
Dennoch bereue ich den Schritt nicht, da mir das hier definitiv mehr Spaß macht und ja auch wenn man es nicht so gerne hört, im Lehrerberuf habe ich weniger Stunden zu leisten wie als Chemiker in der freien Wirtschaft!
Dennoch muss ich genauso zugeben ohne die direkte Verbeamtung mit A13, wäre ich heute trotzdem kein Lehrer....

[Max_Cohen]

Der reine Netto-Vergleich hinkt doch sowieso, denn die Sicherheit muss mit eingepreist werden.
Da wären mir vor allem folgenden, fiktiven Versicherungen wichtig:
- die Berufsunfähigkeitsversicherung, die im Leistungsfall meine gesetzliche Rente bis zum Pensionsniveau aufstockt, und das bis zum Lebensende,
- die Versicherung, die bei Entlassung oder Insolvenz für eine gleichwertige und gleich bezahlte Arbeitsstelle sorgt oder mich einfach so weiterbezahlt und das auch bis zum Lebensende tut,
- die Altersvorsorge, die im Falle des Erreichens der Regelaltersgrenze meine Rente bis zum Lebensende auf Pensionsniveau aufstockt.
Der einzige für mich sofort erkennbare Vorteil liegt darin, wieder gesetzlich krankenversichert zu sein.

Abgesehen davon, dass ich als Idealist den Lehrerberuf sowieso nicht aufgeben würde - der passende Vertrag müsste die obigen Konditionen und mindestens 70.000 € brutto bieten.
Da können meine Ex-Kollegen (alles promovierte Mathematiker oder Physiker) nicht mithalten. Die Berater kriegen zwar deutlich mehr, machen das aber auch nur ein paar Jahre lang.

[Qualitätsgarant]

Die ganzen Versicherungen braucht kein Mensch. Wenn man sich als Arbeitnehmer so über den Tisch ziehen lässt, bitte. Dann kann ich auch die fünf Schlüsselversicherungen mit einrechnen, die ich als Beamter sicherheitshalber eingehe.

Wenn man als promovierter Mathematiker die 70k im Jahr auf Dauer nicht erreicht, verkauft man sich unter Wert. Auch davor kann man niemanden bewahren, wenn er das so will.

Zur angepriesenen Sicherheit: Ein Kollege möchte die Schule wechseln und bewirbt sich auf eine Stelle an dem Wohnort, an dem er mit seiner bald-Ehefrau ein Haus baut. Er erhält eine Zusage der Schule. Kurz darauf legt das RP sein Veto ein und versetzt ihn an eine Schule 200km entfernt.

Klasse Sicherheit.

[MarlboroMan84]

Fette Beamtenbezüge - da warte ich noch drauf. In der Wirtschaft würde ich mehr bekommen statt als A13 mit vollem Deputat.

Wenn du die richtigen Fächer hast, stimmt das. Jemand, der 10 Semester lang ein MINT-Fach (Ausnahme: Biologie) studiert und mit Diplom oder Master abgeschlossen hat, der findet ziemlich sicher eine Anstellung in der Privatwirtschaft, bei der er schon beim Einstieg oder zumindest nach drei Jahren mindestens soviel Nettoverdienst hat wie der gleichaltrige, mit A13 besoldete Studienrat.

Nicht zwangsläufig. Mit einem Diplom / Master in Chemie ohne Promotion werden einem auch nicht unbedingt die gutbezahlten Stellen hinterhergeworfen