tiger hat geschrieben:
Wenn man denen mit Fachliteratur kommt (die sie im Studium schon erfolgreich umgangen und auch später nie gelesen haben) und eine Qualitätsverbesserung anregt, stößt man auf erheblichen Widerstand (eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, Nestbeschmutzer, ich mache das schon seit zwanzig Jahren so, wir haben eh schon so viel zu tun usw.). Das wird nicht gerade durch den Umstand begünstigt, dass schlechte Leistung bei Lehrern in der Regel ohne Konsequenzen bleibt.
Ich habe dafür den schönen Satz:"Wenn man keine Lust auf seinen Job hat, kann man jederzeit zum Dienstherrn gehen und seine Entlassung beantragen."
Ein Beispiel für die Folgen sind die schlechter gewordenen Rechtschreibleistungen der Schüler. Ist doch klar, dass Grundschullehrer die Methode "Lesen durch Schreiben" toll finden. Statt mühsam über ein Jahr hinweg das ganze Alphabet durchzunehmen und sukzessive einfache Sätze mit den schon bekannten Buchstaben einzuüben, wie es früher Standard war, führt man die Anlauttabelle ein und lässt die Schüler schreiben, wie sie wollen. Das ist natürlich motivierender für die Schüler, das sehe ich ein. Da man aber mittlerweile sieht, dass man auf diese Weise eben nicht rechtschreibsicher wird, müsste man diese Methode verbieten. Versucht das ein Kultusminister, wie jüngst Eisenmann in Baden-Württemberg, gibt es sofort Gegenwind von den Lehrerverbänden, die Angst haben, dass ihre Mitglieder plötzlich wieder richtig arbeiten müssen ...
Hier spreche ich gerne von "unethischen Menschenversuchen". Der normale Weg wäre es, so etwas auf Wirksamkeit zu überprüfen, bevor man es flächendeckend einführt. Aber in der Schule braucht es das nicht, denn dort arbeiten ja genug Leute, die die Zukunft vorhersagen und Gedanken lesen können.
Ansonsten könnte man es ja auch für eine gute Idee halten, jeden neu synthetisierten, wasserlöslichen Stoff mal in die Wasserversorgung einer Großstadt zu kippen und dann zu schauen, was passiert oder alternativ steigende Krankheitsfälle als Erfolg zu verkaufen..