In einem Land ohne Referendariat...

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
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rissig21
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von rissig21 »

krabappel hat geschrieben: Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, aber mein Eindruck ist, dass du das Ref nicht bestanden hast und daher das Referendariat als solches verteufelst. Dem TE nun zu unterstellen, er würde herablassend auf die Bedingungen vor Ort herabsehen, ist schon einigermaßen eklig.
Es ist wirklich "einigermaßen eklig" was hier abgeht, sicher trage ich auch eine Mitschuld daran (Kommunikation ist ja naturmäßig mehrseitig), aber ein wildes Rätselraten ob meiner Minderqualifikation/privaten Lebenssituation anzustellen, das ist sicher auch nicht der Weg zur oberklassigen Konfliktlösung.

Was mich störte habe ich nun oft genug gesagt und dazu bleibt man gemächlich stumm. Alles andere (gegen was ich außerdem alles sei und welches trübe Schicksal ich hier vielleicht verteidige) ist wildeste Spekulation fern jeglicher Realität.

Wenn das der Weg ist, mit anderen Meinungen umzugehen, dann sei es so. Prügelknabe spielt keiner gerne freiwillig, der noch alle Tassen im Schrank hat.

krabappel
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von krabappel »

rissig21 hat geschrieben:
Was mich störte habe ich nun oft genug gesagt und dazu bleibt man gemächlich stumm.
Ich habs wohl überlesen. Gegen was bist du denn? Und vor allem: für was? Ich lese nur Herablassendes. Und etwas Angreifendes, sowie ein wenig Angegriffengefühltes und eine Spur Umdenheissenbreigeredetes. Wie ein Troll halt so spricht. Wenn du was Konstruktives brächtest, wär auch jedermann freundlich zu dir. Also, was ist eigentlich dein Begehr?

Jméno
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von Jméno »

krabappel hat geschrieben:
rissig21 hat geschrieben:
Was mich störte habe ich nun oft genug gesagt und dazu bleibt man gemächlich stumm.
Ich habs wohl überlesen. Gegen was bist du denn?
Er ist, um das abzukürzen, gegen diesen Thread als solchen, da ich für seinen Geschmack nicht differenziert genug bin. Er meint mich als oberflächlichen, vorurteilsbehafteten Blindgänger enttarnt zu haben, der mit einem einzigen Thread sowohl das seiner Meinung nach wenig sinnvolle Referendariat verteidigt als auch aus einer Position der Überheblichkeit heraus die Zustände in anderen Staaten niedermacht. Habe ich das in etwa korrekt zusammengefasst, rissig21?
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Drops
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von Drops »

Well, that escalated quickly...

Schade, der Ausgangspost war so interessant und vielversprechend.
Und eigentlich ja auch die anfängliche Diskussion, wobei ich hier im Forum mittlerweile schon keine Lust mehr habe zu schreiben, wenn die Antwort des nächsten Schreiberlings mit einem simplen "Nö." oder "Doch." anfängt. Das ist wie damals mit meinen Geschwistern das beliebte "Ja-Nö-Spiel" zu spielen. Wer kann's länger...

Jméno, jetzt wo rissig21 ja so offenkundig "raus" ist, könntest Du da noch ein wenig von Deinen Erfahrungen berichten? Ich durfte bisher erst zwei ausländische Schulsysteme hautnah miterleben und hab eigentlich echt noch ein paar Fragen:
Wie groß sind denn die Klassen so im Durchschnitt? Wie groß die Schulen insgesamt? Wie lange am Tag dauert denn die Schule für die Kids? Oder wurde das von Dir schon berichtet und ich hab's vor lauter Popcornmampferei übersehen?

Das sind nun keine Fragen, die mit dem Referendariat an sich zu tun haben, aber ich persönlich finde es immer spannend zu vergleichen.

Jméno
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von Jméno »

Klar kann ich noch auf Fragen eingehen. Also: Das Schulsystem ist ein recht klassisch osteuropäisches mit acht Jahren Grundschule plus drei bis vier Jahren Mittelschule danach; in meinem Fall halt vier Jahre Gymnasium. Nahezu alle Schulen sind baulich deutlich zu klein, sodass Schichtdienst eingeführt wurde. Meistens hat man eine Vormittagsschicht (grob: von 8 bis 14 Uhr) und eine Nachmittagsschicht (grob: von 14 bis 20 Uhr). Innerhalb dieser Schichten gibt es 45-minütige Unterrichtsstunden und meist eine große Pause, macht maximal sieben Stunden pro Tag. Meistens sind es jedoch weniger, selbst in der 11. und finalen 12. Klasse haben Schüler bisweilen nur fünf oder sechs Stunden und dann Schulschluss. In den allermeisten Schulen läuft es so, dass, wer diese Woche Frühschicht hat, nächste Woche Spätschicht haben wird; lediglich in einigen Gymnasien im Norden wechselt der Schichtplan monatlich statt wöchentlich. Ideen wie die Ganztagsschule sind hier unbekannt; was die Kinder in der jeweils freien Tageshälfte machen: ich weiß es nicht.

Eine verbindliche Stundentafel scheint es schulübergreifend nicht zu geben. Ich kenne Schulen mit fünf Stunden Deutsch pro Woche und welche mit zwei Stunden Deutsch pro Woche. Mit keiner, einer, zwei oder fünf mehr oder minder freiwilligen Zusatzstunden, teils verpflichtender „Nachhilfe“ (z.B. wenn der Schüler krank war) und ähnliches. Die DSD-I-Prüfung auf dem Niveau A2/B1 legen einige Kinder am Ende der Grundschule ab, andere parallel zum Abitur. Da Deutsch als Fremdsprache recht häufig verkurst ist, sehe ich Kurse zwischen neun und dreißig Kindern. In einer normalen Klasse sitzen aber, ähnlich wie in Deutschland, 29-32 Kinder. In ländlichen Gebieten auch deutlich weniger oder bisweilen etwas mehr, an den staatlichen Eliteschulen sind die Klassengrößen auf 24 Schüler begrenzt, wobei diese Klassen dann in den Spezialisierungsfächern – am Sprachengymnasium eben in den Fremdsprachen – halbiert werden, d.h. es sitzen maximal 12 Kinder im Raum.
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krabappel
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von krabappel »

Etwas OT, fällt mir aber gerade ein: habe einen Artikel über Rumänien gelesen, in dem stand, dass allein in Rumänien geschätzte 350.000 "Eurowaisen" leben. Das sind Kinder, die ohne ihre Eltern aufwachsen, weil diese im Westen als Altenpfleger etc. arbeiten. Schulversagen, Depressionen, Drogenmissbrauch u.a. Erkrankungen sind bei diesen Kindern aufgrund gestörten Bindungserlebens zunehmend zu beobachten. Wie extrem krass, wenn man in seiner Heimat von seiner Arbeit nicht leben kann!

tiger
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Re: In einem Land ohne Referendariat...

Beitrag von tiger »

Wieso "krass"? Das ist in vielen Ländern - auch bei uns - Realität. In den USA kennt man die Betroffenen als "the working poor", in Deutschland sagt man manchmal Erwerbsarmut dazu. In Ländern mit großzügigen Sozialsystemen wird "aufgestockt", in den anderen Ländern haben viele Menschen zwei oder drei schlecht bezahlte Jobs und schuften sich langsam ins Grab, mit deutlich mehr als 40 h/Woche und manche auch deutlich länger als bis zum Erreichen des Rentenalters.

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