Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
Nicisstern
Beiträge: 4
Registriert: 23.01.2017, 10:31:37

Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von Nicisstern »

Hallo zusammen,
ich habe Sonderpädagogik auf LA studiert (Förderschwerpunkte GG und L) und bin derzeit im Referendariat.
Bereits im Studium habe ich häufig daran gezweifelt, ob der Weg in die Schule tatsächlich der richtige für mich ist, ich habe es aber einfach nicht geschafft es mir einzugestehen.
Nun im Referendariat merke ich, dass ich sehr unglücklich bin. Obwohl ich im November erst angefangen habe, bemerke ich, dass es mir schlecht geht und ich mit der Unterrichtsvorbereitung totalen Stress verbinde und das Thema Schule langsam aber sicher negativ behaftet wird.
Um eine abgeschlossene Ausbildung zu haben werde ich versuchen das Referendariat durchzuziehen und ich habe auch noch ein wenig die Hoffnung, dass es besser wird. Trotzdem habe ich angefangen darüber nachzudenken, was ich ansonsten mit dem Abschluss 1. bzw. 2. Staatsexamen Sonderpädagogik auf Lehramt anfangen kann, was nicht an den Beruf des Lehrers gebunden ist.
Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Oder kann mir jemand einen Tipp geben, wo man sich beraten lassen kann?
Ich würde mich über Antworten freuen.
Viele Grüße

krabappel
Beiträge: 2329
Registriert: 21.08.2011, 20:08:49

Re: Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von krabappel »

Hallo, ich antworte mal hier, auch wenn ein Posting gereicht hätte. So unübersichtlich ist es hier nicht ;-)

In was für eine Richtung hast du denn gedacht? Wenn du in Ba-Wü oder Bay wohnst, kannst du mit dem 1. Stex die Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten machen. Dafür braucht man aber Geld/ Nebenjob.

Ansonsten wirds schwierig, das Lehramt hat ein Problem überall anders. Am ehesten findest du wahrscheinlich was im Schichtdienst, Heim/ Flüchtlingsunterkunft und schaust, dass du dort dann Fuß fasst.

Oder möchtest du ganz aus der Päd. Ecke?

Nicisstern
Beiträge: 4
Registriert: 23.01.2017, 10:31:37

Re: Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von Nicisstern »

Ja entschuldige, ich war plötzlich unsicher, ob es in der anderen Gruppe nicht vielleicht passender ist. Daher mein zweiter Post.

Als erstes mal, ich bin in NRW.
Dass ich im pädagogischen Bereich tätig sein will, darüber bin ich mir sehr sicher. Die Arbeit mit Kindern und vor allem auch mit Kindern mit Behinderung, macht mir Spaß. Tatsächlich ist es eher die Unterrichtsvorbereitung und die Tatsache, dass man nie frei hat, die mir Probleme bereitet. Mir fällt es sehr schwer abzuschalten und meine Gedanken kreisen auch in meiner Freizeit ständig darum, was ich eigentlich noch alles machen könnte/sollte.
Leider bin ich derzeit noch sehr planlos, in welche Richtung es ansonsten gehen soll und hatte mir erhofft, dass ihr hier vielleicht wisst, was denn wohl ohne ein zweites Studium möglich ist.
Grundsätzlich könnte ich mir die Arbeit in Behindertenwerkstätten, Wohngruppen, Alltagsbegleitung im betreuten Wohnen etc. schon vorstellen. Allerdings bin ich unsicher, ob mich mein Studium dazu berechtigt. Auch den Bereich der Frühförderung finde ich spannend, aber auch da die Frage der Eignung.

krabappel
Beiträge: 2329
Registriert: 21.08.2011, 20:08:49

Re: Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von krabappel »

Vergiss dabei nicht, dass du in anderen päd. Berufen schlechtere Arbeitszeiten, weniger Urlaub und schlechtere Bezahlung hast, meist unbefristete Verträge. Das Lehramtsstudium befähigt dich für das Lehramt, nicht für Frühförderung o.ä. Natürlich ist es immer einen Versuch wert, sich als Quereinsteiger zu bewerben. Bei Sozialpädagogen beliebte Stellen (familienfreundliche Arbeitszeiten) gehen jedoch bevorzugt an Sozialpädagogen. Das Lehramt hat seinen eigenen Ruf, wirst du dann merken. Wenn du aber unbedingt raus willst und mit den Nachteilen leben kannst, wirst du einen Weg finden.

Nedyar
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Registriert: 11.09.2015, 13:17:53

Re: Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von Nedyar »

Hallo,

vielleicht mal ganz konkret von mir: Habe auch den Master Lehramt Sonderpädagogik, das 1. Staatsexamen und das Referendariat dann aber NICHT abgeschlosssen.

Ich bin erstmal in die Jugendhilfe bei einem freien Träger gerutscht. Ich musste zwar etwas argumentieren usw, aber schlussendlich war es möglich (Es fehlte mir halt das Anerkennungsjahr der Sozialpädagogen). Aber ich wurde trotzdem eingestellt. Stellenumfang konnte man sich aussuchen, Bezahlung natürlich schlechter als im Lehramt, aber deutlich in Ordnung.

Nach einem Jahr dort bin ich dann beim Jugendamt gelandet. Auch dort musste natürlich etwas argumentiert werden, aber auch hier stand der Einstellung schlussendlich nichts im Wege.

Kommt halt etwas drauf an, was Du dir so vorstellst. Im sozialen Bereich werden aktuell Fachkräfte ohne Ende gesucht. Die Situation ist also momentan nicht so schlecht.

Fränzy
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Re: Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von Fränzy »

Ich würde sagen, dass man aktuell gute Chancen hat, als Quereinsteiger in die soziale Arbeit zu wechseln. Der Stellenmarkt ist sehr gut.

Die Arbeitgeber werden einen Weg finden, dich auch ohne Praktikum oder Anerkennungsjahr einzustellen. Das Anerkennungsjahr existiert ohnehin nur in wenigen Bundesländern. Zumeist erteilen die Hochschulen die staatliche Anerkennung über ein im Studiengang integriertes Praktikum.

Es gibt auch genügend Stellen, in denen die staatliche Anerkennung nicht vorgeschrieben ist, wie zum Beispiel im Bereich Ganztag, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme

Ansonsten denke ich, dass es vor allem dort, möglich ist, wo ein Bewerbermangel herrscht, wie z.B. in der (teil)stationären Jugendhilfe, in BVB.

Das zweite Staatsexamen hilft dir dabei aus meiner Sicht nicht wirklich.

Ich bin Schulsozialarbeiterin, diese Stelle habe ich nun vor mittlerweile 12 Jahren angetreten, knapp ein Jahr nach dem Ref. Zuvor war ich an einer Rehaklinik und in einem Hort. War alles kein Problem. Einen Studienabschluss habe ich dann dennoch nachgeholt, weil es aus meiner Sicht schlicht wichtig ist für diesen doch sehr anderen Beruf. Es hat sich ausgezahlt, ich leite zwischenzeitlich die Schulsozialarbeit bei uns im Haus.

Also nur Mut.
שָׁלוֹם

Ghostspirit
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Registriert: 02.08.2009, 19:16:49

Re: Als LASonderpädagoge außerschulisch arbeiten

Beitrag von Ghostspirit »

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Zuletzt geändert von Ghostspirit am 13.10.2019, 17:34:32, insgesamt 4-mal geändert.
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