Freizeit im Referendariat

[Mogli89]

Hallo ,
ich bin gerade frisch im Ref. in NRW und habe da eine Frage. Man hört ja immer wieder, dass die Refis keine Zeit haben und oft an der Grenze der Belastbarkeit oder darüber hinaus gehen müssen. Nun ist meine Frage wie realistisch es ist, ein Hobby (1x die Woche, kostet 4 Stunden Zeit am Donnerstag) fortzuführen? Wenn ich aufgrund dessen am WE arbeiten muss oder spät abends wäre das voll ok. Aber ich will mir dieses Projekt gerne bewahren
Wie sind da eure Erfahrungen?

[phstudent]

So lange du zu der Zeit keine Seminar- oder Schultermine hast, sollte das kein Problem sein.
Ich hab mir für meine Hobbys immer Zeit genommen im Ref. Klar gab es da Phasen wo man mal vllt. mal kurzfristig etwas weniger Zeit hatte, aber alles in allem ist ein Ausgleich nötig.

[Revisor]

Donnerstags geht natürlich nicht.

[Revisor]

Spaß beiseite. Warum sollst du keine Zeit mehr für Hobbys haben? Das Ref ist eine phasenweise sicher stressige und zeitintensive Ausbildung, aber doch keine Isolationshaft.

[Parsifal]

Es kann passieren, dass du donnerstags nachmittags feste schulische Termine (insb. Nachmittagsunterricht, Konferenzen, Seminarveranstaltungen) hast, dann gehen die natürlich vor, schließlich ist das Referendariat ein (sehr schlecht bezahlter...) Vollzeitjob. Wenn das nicht so ist, liegt es in deinen Händen dein Arbeitspensum so zu gestalten, dass du den Donnerstag "freischaufelst". Möglich sollte das sein, 4 Stunden Freizeit die Woche sind für den durchschnittlichen Referendar sicher drin (niemand kann sich 24h am Tag 7h die Woche nur auf Arbeit konzentrieren!). Wie du ja schon selbst schreibst, wirst du dann eben an einem anderen Tag etwas mehr arbeiten müssen, aber das steht dir ja frei. Diese Selbstorganisation und Zeitplanung ist sogar eine wichtige Kompetenz, die du lernen musst, so du sie noch nicht beherrschst.

[dreistein]

Für Lehrer mit einer vollen Stelle sieht das Beamtengesetz eine Wochenarbeitszeit von ca. 40 Stunden vor.

Als Referendar solltest du aus Selbstschutzgründen versuchen, dich auch an diese Vorgabe zu halten.

Wenn ich z. B. eine Stunde Mittagspause einplane und – je nach Stundenplan – von 8 Uhr bis durchschnittlich 15 Uhr in der Schule bin, bleiben mir jeden Tag noch zwei Stunden für die nachmittägliche / abendliche Arbeit am Schreibtisch. Für mehr Stunden werde ich nicht bezahlt, also versuche ich, alles Notwendige in dieser Zeit zu erledigen. Arbeit am Wochenende oder nach 18 Uhr kommt nur in Frage, wenn es sich um etwas handelt, was mir Spaß macht oder anderweitig sehr am Herzen liegt. Als Lehrer hat man schließlich genauso Anspruch auf Feierabend und ein freies Wochenende wie die meisten anderen Arbeitnehmer auch. Wenn man von mir dauerhaft 70-Stunden-Wochen erwarten würde wie von einem Unternehmensberater, dann soll man mich auch so bezahlen.

[OSD!]

Wenn dir dieses Hobby wichtig ist, dann musst du dir die Zeit nehmen.
Einen Ausgleich zu haben ist mMn wichtig.