Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaft?

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
luise67
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von luise67 »

Hallo,

von Erfahrungen kann ich zwar noch nicht berichten, aber ich 'wage' es, im Mai mit Kind das Referendariat zu beginnen.

Die Voraussetzungen sind bei mir zwar etwas anders (1 Kind, dritte Klasse), aber meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt - dennoch gehe ich durchaus mit einigen Bauchschmerzen in diese (nicht im Voraus planbare) Situation.

Eine zweigeteilte Betreuung ist wohl häufiger ein Problem für die Eltern, weniger für die Kinder (besonders, wenn es 'natürlich' rübergebracht wird).
Mein Kind war ab 1.5 Jahren tageweise bei einer TM, mit drei im KiGa + teilw. Nachbetreuung. Nicht selten wurde ich dann mit den Worten begrüßt: Ach menno, Du bist schon daaaa? :cry:

Zukunftsfrage
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von Zukunftsfrage »

kastanienbaum hat geschrieben: Gegen eine Tagesmutter spricht, dass meine Kinder zwischen 1 und 3 Jahre alt sind und ich sie nicht von einer Vormittags- in eine andere Nachmittagsbetreuung schubsen möchte. Das ist mir kein Ref dieser Welt wert. ... Ach ja und bevor die Frage kommt: Später ins Ref gehen kommt nicht in Frage, ich bin so schon alt genug, irgendwann muss ich dringend auch mal richtiges Geld verdienen.
Solche Sachen sollte man sich überlegen, bevor man Kinder bekommt, denn das mit dem Ref war doch abzusehen?

Wenn dein Ref jetzt plötzlich wirklich so dringend ist, weil der Kontostand mau aussieht, dann geht es übrigens nicht mehr um "Ich möchte XY nicht", sondern, dann macht man es einfach.

kastanienbaum
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von kastanienbaum »

Vielen Dank fürs Mut machen und Berichten! Ich würde mich aber auch weiterhin noch mehr Berichte freuen, mir hilft alles weiter!

Zukunftsfrage
wir HABEN überlegt und es war auch alles geregelt, wir hatten Betreuungsplätze bis 17 Uhr, mit Option auf erweitern bis 20 Uhr. Aber dann hat mein Mann eine sehr gute neue Arbeitsstelle bekommen und wir sind vor Kurzem umgezogen. Deshalb ist das Problem mit der eingeschränkten Betreuung ganz frisch und war NICHT abzusehen.

So und nur dass mir da jetzt kein Strick draus gedreht wird: Obwohl ich kein Fan davon bin, habe ich mich wie gesagt trotzdem nach TaMus umgesehen, aber es ist keine frei, also was soll ich machen?! Wo wir hingezogen sind gibt es noch großen Aufholbedarf was flächendeckende Betreuung angeht von daher bin ich letztlich froh, überhaupt so schnell etwas bekommen zu haben!

Koralle82
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von Koralle82 »

An meiner Schule vertritt die Schulleitung die Meinung, dass Kinder auch Väter haben und es deshalb nicht einzusehen ist, dass sich stets die an Schulen überproportional vertretenen Frauen bei Krankheiten oder nachmittäglichen Konferenzen um die Kinder kümmern. Da ich allein in der letzten Woche vier Vertretungsstunden wegen kranker Kinder halten musste, stehe ich dieser Haltung (momentan) nicht ganz fern.

Aber zur eigentlichen Frage: In meinem Seminar (Gym Bayern) gab es drei Refs mit kleinen Kindern. Alle drei hatten zuverlässige Betreuungsmöglichkeiten (Ehefrau, KiTa, Tagesmutter) und das Glück, während des Einsatzjahres nicht umziehen zu müssen. Unser Seminar war allerdings in München, wo sowieso niemand hin will, der nicht bereits dort wohnt und wo es reichlich potentielle Einsatzschulen gibt. Trotzdem war ihre Belastung sehr hoch: Das Ref in Bayern ist ein Mehr-als-Vollzeitjob.
Interessant ist vielleicht auch, wie sie mit dem Thema Kinder im Seminar umgegangen sind: Eine hat praktisch nie von ihrem knapp einjährigen Baby gesprochen, weshalb auch niemand Rücksicht darauf genommen hat. Die andere hat bei jeder Gelegenheit ihre Kinder erwähnt und Rücksichtnahme eingefordert, die sie auch bekommen hat - allerdings war sie autormatisch "die Mutti", was sich auch in ihrer Benotung niedergeschlagen hat: Obwohl diese Frau m. E. didaktisch am besten war, hat sie im Gutachten "nur" gute Noten bekommen. Begründung: Mit zwei Kindern sei es überhaupt nicht möglich, sehr gute Leistungen zu erbringen, außerdem sehe sie immer so abgehetzt aus.
Aber sowas lässt sich kaum verallgemeinern und wird von Seminar zu Seminar unterschiedlich sein.

Drops
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von Drops »

Doofe Frage meinerseits, weil anderen BL und kinderlos:

Wird man in Bayern während des Refs nicht durchs Land geschickt? Ist unter den Umständen ein Ref überhaupt möglich?

Illi-Noize
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von Illi-Noize »

Drops hat geschrieben:Doofe Frage meinerseits, weil anderen BL und kinderlos:

Wird man in Bayern während des Refs nicht durchs Land geschickt? Ist unter den Umständen ein Ref überhaupt möglich?
Wenn man Glück hat, dann kann man die gesamten 2 Jahre "daheim" wohnen bleiben. Mit Pech muss man mehrfach umziehen: An die Seminarschule, an Einsatzschule 1, an Einsatzschule 2 und dann wieder ans Seminar (Gymnasium). An der Realschule gilt nur "Seminarschule, Einsatzschule". Mein Seminar war 90 km entfernt (ich bin gependelt), der Einsatz war dann gute 190 km weg, da musste ich umziehen.

sabbel
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Re: Referendare/Referendarinnen mit Kind? Ref oder Wirtschaf

Beitrag von sabbel »

Ich habe mein Ref mit 2 Kindern gemacht. (Nr 1 war zu der Zeit in der Grundschule, Nummer 2 kam in den Kindergarten), Ref in NRW, Förderschule.

Ich glaube, der strukturelle Aufbau meines Refs interessiert Dich eher weniger, oder? Schließlich bist Du in einem anderen Bundesland und deswegen ist das vergleichen wohl kaum möglich.
Ich habe ein ziemlich gutes 2. Staatsex gemacht trotz oder vielleicht gerade wegen der Kinder. Ich wurde niemals irgendwo als "Mutti" angesehen. Es gab allerdings immer mal wieder Termine, bei denen es schwierig war, aber ich habe eigentlich IMMER eine Lösung gefunden. Es gab einmal einen Elternabend, an dem es keine andere Betreuungsmöglichkeit gab und zu diesem habe ich dann meine Kinder mitgenommen. Ja, auch sowas geht, wenn man es angemessen kommuniziert.
Ich glaube, es ist wichtig, dass man, wenn man Entgegenkommen wünscht, man zeitgleich Engagement in anderen Dingen zeigt. Ich glaube, dass man mich im Seminar und in der Schule als belastbar erlebt hat.
Auch wenn ich heute schonmal Betreuungsschwierigkeiten (oder auch schöne Dinge, z.B. Theateraufführung des Kindes) habe, ist es am einfachsten es anzusprechen. Bei uns wurde immer eine Regelung gefunden. Ich bin allerdings auch immer bereit mich für Schule zu engagieren, eine Stunde länger zu bleiben, eine Aufgabe zu übernehmen, etc.

Ich möchte Dir einfach etwas Mut machen. Es gibt oft Lösungen, die man sich heute vielleicht so noch nicht vorstellen kann.

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