Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
Casination
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Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von Casination »

Tach zusammen,

gibt es Probleme, während des Refs in NRW als Student eingeschrieben zu bleiben, um weiterhin die Vorteile des Semestertickets zu genießen?
Privat krankenversichert bin ich schon... Will also nur den Vorteil des Tickets haben, sprich pro forma Einschreibung...

Valerianus
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Re: Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von Valerianus »

Wo soll da das Problem liegen? Das macht bei uns fast jeder Zweite...
Non vitae, sed scholae discimus (Seneca)

Casination
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Re: Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von Casination »

Und haben die sich das genehmigen lassen?

nrw31
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Re: Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von nrw31 »

Casination hat geschrieben:Und haben die sich das genehmigen lassen?
Sicher nicht! Das kann man auch niemandem empfehlen, denn sich eine Genehmigung für etwas zu holen wo man sowieso nicht hingeht wäre paradox.

Im Übrigen steht es dir als Bürger unseres Landes frei, dich an einer Hochschule einzuschreiben. Ob und wie du dein Studium z.B. neben dem Beruf schaffst ist deine Privatsache. Der Arbeitgeber/Dienstherr kann dir nicht verbieten dich zu immatrikulieren, wohl aber sich weigern dich freizustellen, was bei dir ja aber sowieso kein Thema ist.
Die Hochschule kann dich allerdings ja nach Prüfungsordnung ggf. exmatrikulieren soweit du mehrere Semester keinerlei Leistungen erbringst. Es gibt aber nach wie vor Studiengänge wo die Immatrikulation de facto nicht an das Erbringen von Leistungen geknüpft ist. War hier im Forum auch schon mehrfach Thema.

Herzliche Grüße
nrw31

LehrerBY
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Re: Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von LehrerBY »

Müsst ihr denn in NRW nicht mal eine Einschreibegebühr bzw. einen Beitrag an das Studentenwerk zahlen? Völlig gratis ist das ja wohl kaum.
Ihr seid jetzt ja keine armen Studenten mehr, sondern habt als Referendare ein Einkommen. Warum solltet ihr dann nicht den normalen Fahrpreis zahlen, so wie alle anderen Menschen auch? Da braucht ihr euch nicht zu wundern, dass viele Leute über Lehrer schimpfen.
Zitat "privat krankenversichert bin ich schon"- jetzt soll es eben noch ein weiterer Vorteil sein.
Viel bedenklicher finde ich hier aber die moralische Seite. Ihr sollt euren Schülerinnen und Schülern ein Vorbild sein und verlangt von diesen Ehrlichkeit, selbst aber schummelt ihr, dass sich die Balken biegen. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. :roll:

MarioB
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Re: Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von MarioB »

ob man bei den atemberaubenden 1137€ brutto von einem anständigen normalen Gehalt reden kann wage ich zu bezweifeln. Ich werds selbst ab Mai zu spüren bekommen - viel wird da, wenn überhaupt, nicht übrigbleiben. Da kann ich durchaus verstehen, dass einem da ein Semesterticket Gold wert ist.
Die "Schummelseite" ist natürlich etwas anderes.
LehrerBY hat geschrieben: Zitat "privat krankenversichert bin ich schon"- jetzt soll es eben noch ein weiterer Vorteil sein.
Dass wir privatversichert sind haben wir uns auch nicht unbedingt ausgesucht! Diese Versicherung ist nur einfach viel günstiger - Erschleichung von irgendwelchen Vorteilen ist das sicher nicht!

Wenn man bedenkt, dass Referendare bis in die 80er Jahre hinein noch 80% des normalen Lehrergehalts bekommen haben, finde ich die "Erschummelung" eines Semestertickets durchaus moralisch vertretbar.

User65
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Re: Als Student eingeschrieben bleiben fürs Smesterticket

Beitrag von User65 »

LehrerBY hat geschrieben:Ihr sollt euren Schülerinnen und Schülern ein Vorbild sein und verlangt von diesen Ehrlichkeit, selbst aber schummelt ihr, dass sich die Balken biegen.
Wir haben uns zu einer verwulften Gesellschaft entwickelt. :D Ich finde es übrigens sehr schwach von ihm, dass er zurückgetreten ist. Erst dadurch ist er - und auch das Amt, das anscheinend von Medienvertretern gesteuert werden kann - klein und schäbig geworden.
LehrerBY hat geschrieben:Zitat "privat krankenversichert bin ich schon"- jetzt soll es eben noch ein weiterer Vorteil sein.
Wo soll denn da - bei normalen, durchschnittlichen Versicherungsprämien - der Vorteil gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse liegen?

Die private Krankenversicherung - wie auch der gesamte Beamtenstatus - ist für Referendare spätestens dann sehr nachteilig, wenn sie nach dem Referendariat arbeitslos werden!

Ich stehe auch auf dem Standpunkt, dass man alles einkassieren sollte, was man umsonst bekommen kann. Aber als arbeitsloser Ex-Beamter hat man von dieser Haltung leider nicht viel. Schummeln ist vielleicht eine pädagogische Kategorie - aber gewiss keine rechtliche! Entweder man betrügt oder tut es nicht. Wir haben die Gesetze, und einen moralischen Überbau brauchen wir nicht. NRW könnte ja für die einschlägigen Semesterticketstudiengänge Anwesenheitspflicht und Leistungsnachweise einführen. Es wird seine Gründe haben, dass es nicht gemacht wird. Vielleicht ist es ja gewollt, dass Leute so an ein Semesterticket kommen, wer weiß? Die kleinen Menschen sollten sich über die weisen Entscheidungen der Regierung keine Gedanken machen.

Vorbild? Ist es nicht vorbildlich, wenn ein Referendar auch neben seinem Dienst noch studiert? Und das bei einem Gehalt, dass wirklich eine Zumutung ist!
Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Feiern haben. Aber ich gehe auf Nummer sicher.

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