Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
kylezdad
Beiträge: 27
Registriert: 12.06.2012, 20:42:30
Wohnort: NRW/ GHR/Ge/ Deutsch & Sozialwissenschaften

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von kylezdad »

Ich hol den alten Thread hoch, da ich auch eine Frage dazu habe. Die Angabe mindestens ein Jahr ist doch sehr ungenau, da da ja keine Stundenzahlen angegeben sind. Ich habe irgendwo mal von mindestens einem Jahr Erfahrung mit 14 Stunden pro Woche gelesen, weiß aber nicht mehr wo.

Nun habe ich 9 Monate mit 28 Stunden als Vertretungslehrer gearbeitet. Kann ich nun verkürzen oder nicht? Ein Jahr war es nicht, dafür aber ja die doppelte Stundenzahl...

MarcelW
Beiträge: 133
Registriert: 22.05.2010, 10:05:04
Wohnort: NRW / Gymnasium / Deutsch, Geschichte

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von MarcelW »

Bei 28 Stunden dürfte die Anerkennung von 6 Monaten möglich sein.

Ich rate aber von einer Verkürzung ab. Habe das selbst durchgezogen (18 Monate statt 24 in NRW nach 2,5 Jahren Vertretungslehrertätigkeiten mit immer mindestens 14 Stunden) und war damit auch erfolgreich, ABER:

1. Eine Verkürzung bedeutet, die gleichen Anforderungen in einem verkürzten Zeitraum zu erfüllen. Zwar ist die Examensarbeit weggefallen, aber 18 Stunden BdU und alle Besuche in jetzt 12 Monaten zu erfüllen ist nicht nur schwer, sondern bringt

2. möglicherweise auch deine Schulleitung auf die Palme, weil die das vor allem zum Novembertermin nur vernünftig einplanen kann, wenn sie dich VOR dem Referendariat kennt - das ist dann schlecht für's Schulgutachten. Je nach Einstellungszeitpunkt bedeutet das außerdem vermutlich in den neuen Ausbildungsgängen, dass du nur ein einziges Halbjahr für deinen BdU hast. Damit rechnet die Schule nicht und DU wirst mit 18 Stunden in einem Halbjahr UND den Seminaren extrem viel zu tun haben!

3. Du wechselst NICHT in den vorgeordneten Jahrgang. Das hat den Vorteil, dass du in deiner Bewerbungsphase nicht mit deinen SeminarkollegInnen konkurrierst (habe ich als Erleichterung empfunden), aber den Nachteil, dass du KEINE Prüfungsvorbereitung im Seminar hast. Du musst dich um alles selbst kümmern und das - wie gesagt - während deinen normalen Refverpflichtungen.

Auch wenn ich mit der Verkürzung letztlich erfolgreich war - was sicher auch daran lag, dass mich meine spätere Ausbildungsschule nach einem halben Jahr Vertretungsunterricht angefordert hat und entsprechend wusste, worauf sie sich einlässt - kann ich niemandem dazu raten. Die Mehrbelastung ist immens und da im Frühjahr in NRW der Doppeljahrgang durch ist auch dort in Gy/Ge nicht mehr durch möglicherweise bessere Einstellungschancen zu vertreten.

Krambambuli
Beiträge: 47
Registriert: 11.08.2013, 18:33:58

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von Krambambuli »

Hallo,

ich buddel diesen alten Thread mal aus und hoffe, dass ich hier mit meinem Anliegen richtig bin. Das Referendariat dauert in NRW ja nun 18 Monate. Man könnte allerdings noch auf 12 Monate verkürzen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.

Bei mir ist es nun so, dass die Voraussetzungen erfüllt sind und ich überlege zu verkürzen - bis Ende Februar kann man den Antrag stellen.
Natürlich habe ich schon mit vielen Leuten darüber gesprochen, und die meisten Reaktionen waren leider entsetzte Aufschreie und der Tenor "Um Gottes Willen NEIN! Tu das bloß nicht!"
Ich habe am 1.11. angefangen und den ersten UB hinter mir. Bis jetzt würde ich durchaus sagen, dass ich es mir vom Arbeitsaufwand her zutraue. Mir ist auch bewusst, dass der Aufwand enorm ist, bis zum Sommer müsste ich die UBs mehr oder weniger alle gemacht haben, danach würde dann die Abschlussprüfung folgen. Aber wie gesagt, ich würde es mir zutrauen.

Meine Frage: Gibt es hier vielleicht jemanden, der das gemacht hat und positve Erfahrungen damit gemacht hat? Oder sonst irgendwie jemanden der sagen würde, es ist ok, mach es ruhig?

Ich freue mich über jede Rückmeldung! :)

grany87
Beiträge: 105
Registriert: 15.02.2012, 11:56:07
Wohnort: NRW/GyGe

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von grany87 »

Warte erst mal ab, bis du die ersten "richtigen" UBs absolviert hast, sprich: mit komplettem Entwurf und allem drum und dran. Dazu parallel dein bdU. Das ist alles nicht wenig und solltest du mitbeachten, bevor du sagst, dass du dir eine Verkürzung zutrauen würdest.

DiePueppy
Beiträge: 3
Registriert: 27.09.2018, 6:52:00

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von DiePueppy »

So nun ist es bei mir im November so weit ...
hat von meinen Vorrednern nun tatsächlich jemand verkürzt?
Liebe Grüße

Krambambuli
Beiträge: 47
Registriert: 11.08.2013, 18:33:58

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von Krambambuli »

5 Jahre später, mittlerweile bin ich fest im Beruf, verbeamtet auf Lebenszeit, mein Fazit:
Ich habe nicht verkürzt. Ich wollte gerne, und glaube nach wie vor dass ich es vom Arbeitsaufwand her geschafft hätte.
Das Problem war eher, dass die Idee von vornherein auf so viel Unmut gestoßen ist, dass es blöd angekommen wäre wenn ich das stur durchgesetzt hätte. Die 6 Monate machen den Kohl dann auch nicht mehr fett habe ich mir gedacht.
Ich glaube auch, dass es mir gar nicht unbedingt weitergeholfen hat, dass ich vorher schon länger als Vertretungslehrerin gearbeitet habe. Man wollte frische, unvoreingenommene Referendare. Schwer zu erklären, aber meine Erfahrung kam bei den meisten Fachleitern nicht gut an. Sie wollten frische, unvoreingenommene Refs, die sie nach ihren Vorstellungen "formen" konnten, wie sie wollten.

Mein Rat: Ich würde das Ref nicht verkürzen. Nicht, weil man es nicht schaffen kann, sondern eher weil es wirklich nicht gut ankommt und zuviel Aufwand ist, sich zu rechtfertigen, zu erklären, die Leute zu überzeugen etc.
Fachleiter und Mentoren mögen es einfach nicht gerne, wenn man gegen ihren Rat handelt ;) Die Pluspunkte würde ich mir nicht verspielen.

Viel Erfolg im Ref!

DiePueppy
Beiträge: 3
Registriert: 27.09.2018, 6:52:00

Re: Voraussetzungen zur Verkürzung in NRW

Beitrag von DiePueppy »

Vielen lieben Dank

Ja das waren auch meine Überlegungen...
hatte beim ersten Mal schon 6 Monate Referendariat hinter mich gebracht als ich leider erkrankte...
6 Monate sind ja wirklich nicht lange ...
Werde sehen wie die Seminarleiter das sehen aber sonst geh ich einfach den üblichen Weg ;-)

Antworten