Die heutigen Referendare...
Re: Die heutigen Referendare...
Man könnte sich auch mal fragen, warum manche Leute mit tausenden von Beiträgen überhaupt hier angemeldet sind, wenn die heutigen Referendare sowieso alle nicht zu gebrauchen sind in der virtuellen Welt?
Re: Die heutigen Referendare...
@Latina
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.
Während meines Geschichtsstudiums habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Themen der Seminare wurden von den Dozenten häufig nicht nach den Bedürfnissen der (zahlenmäßig überwiegenden) Lehramtsstudenten ausgewählt, sondern so, dass sich möglichst wenige Interessenten für das eigene Seminar anmeldeten. War ein Stück weit natürlich auch Selbstschutz der Dozenten, für deren wissenschaftliches Fortkommen nicht die Anzahl der korrigierten Hausarbeiten sondern die der eigenen Publikationen zählt.
So aber habe ich in meinem Lehramtsstudium in Geschichte sehr wenig Inhaltliches gelernt, das ich im Beruf nun gebrauchen kann. Wo steht schon in den Lehrplänen und Schulbüchern etwas über "Ludwig das Kind" oder "Ptolemaios I."? Auch der Umgang mit Geschichte ist im wissenschaftlichen Bereich ein völlig anderer als im schulischen. Da musste ich im Ref erst einmal gründlich umdenken.
(Vielleicht ist das in den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen inzwischen anders. Das kann ich für den Fachbereich Geschichte nicht einschätzen.)
Natürlich sollte man als Sek II-Lehrkraft aber wissen, wie man (fach-)wissenschaftlich arbeitet, denn meine Aufgabe ist es ja, meine Schüler studierfähig zu machen. Deshalb würde nicht nicht auf die Idee kommen, dafür zu plädieren, die fachwissenschaftliche Grundbildung zumindest von Sek II-Lehrern einzustampfen. In der Primarstufe mag das aber schon wieder ganz anders aussehen.
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.
Während meines Geschichtsstudiums habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Themen der Seminare wurden von den Dozenten häufig nicht nach den Bedürfnissen der (zahlenmäßig überwiegenden) Lehramtsstudenten ausgewählt, sondern so, dass sich möglichst wenige Interessenten für das eigene Seminar anmeldeten. War ein Stück weit natürlich auch Selbstschutz der Dozenten, für deren wissenschaftliches Fortkommen nicht die Anzahl der korrigierten Hausarbeiten sondern die der eigenen Publikationen zählt.
So aber habe ich in meinem Lehramtsstudium in Geschichte sehr wenig Inhaltliches gelernt, das ich im Beruf nun gebrauchen kann. Wo steht schon in den Lehrplänen und Schulbüchern etwas über "Ludwig das Kind" oder "Ptolemaios I."? Auch der Umgang mit Geschichte ist im wissenschaftlichen Bereich ein völlig anderer als im schulischen. Da musste ich im Ref erst einmal gründlich umdenken.
(Vielleicht ist das in den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen inzwischen anders. Das kann ich für den Fachbereich Geschichte nicht einschätzen.)
Natürlich sollte man als Sek II-Lehrkraft aber wissen, wie man (fach-)wissenschaftlich arbeitet, denn meine Aufgabe ist es ja, meine Schüler studierfähig zu machen. Deshalb würde nicht nicht auf die Idee kommen, dafür zu plädieren, die fachwissenschaftliche Grundbildung zumindest von Sek II-Lehrern einzustampfen. In der Primarstufe mag das aber schon wieder ganz anders aussehen.
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Re: Die heutigen Referendare...
Liebe Jula13, dann hast du das Entscheidende eben (leider) (noch) nicht verstanden. Solche Aussagen zeigen eben genau die akademische Unreife heutiger Lehramtsabsolventen, denen jeglicher "akademischer Eros" fehlt; es geht hier nur um die "lieben Kleinen", die man später im Beruf bemuttern will - längst (leider) nicht mehr um die Fachwissenschaft!Während meines Geschichtsstudiums habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Themen der Seminare wurden von den Dozenten häufig nicht nach den Bedürfnissen der (zahlenmäßig überwiegenden) Lehramtsstudenten ausgewählt, sondern so, dass sich möglichst wenige Interessenten für das eigene Seminar anmeldeten. War ein Stück weit natürlich auch Selbstschutz der Dozenten, für deren wissenschaftliches Fortkommen nicht die Anzahl der korrigierten Hausarbeiten sondern die der eigenen Publikationen zählt.
So aber habe ich in meinem Lehramtsstudium in Geschichte sehr wenig Inhaltliches gelernt, das ich im Beruf nun gebrauchen kann. Wo steht schon in den Lehrplänen und Schulbüchern etwas über "Ludwig das Kind" oder "Ptolemaios I."? Auch der Umgang mit Geschichte ist im wissenschaftlichen Bereich ein völlig anderer als im schulischen. Da musste ich im Ref erst einmal gründlich umdenken.
Zur Hervorhebung im Fettdruck: Darauf zielt ein universitäres, fachwissenschaftliches Studium auch nicht ab. Und das soll es auch nicht. Oder willst du das, was du in der Schule als Schüler schon gelernt hast, an der Uni nochmal "lernen", nur, weil du es danach in der Schule lehren sollst?
Gut - dann heißt das aber bitte auch, dass man ab sofort Grundschullehrer/-in zu einem Ausbildungsberuf deklassiert - mit entsprechend geringer Bezahlung. Vom Berufsbild der Erzieherin/ des Erziehers unterscheidet er sich ja dann nicht mehr.Natürlich sollte man als Sek II-Lehrkraft aber wissen, wie man (fach-)wissenschaftlich arbeitet, denn meine Aufgabe ist es ja, meine Schüler studierfähig zu machen. Deshalb würde nicht nicht auf die Idee kommen, dafür zu plädieren, die fachwissenschaftliche Grundbildung zumindest von Sek II-Lehrern einzustampfen. In der Primarstufe mag das aber schon wieder ganz anders aussehen.
Re: Die heutigen Referendare...
Nö. Das hat mit akademischer Unreife wenig zu tun. (Tatsächlich war ich "reif" genug, um nach meinem 1. Staatsexamen einige Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni zu arbeiten.)
Ein Grundlagenseminar über "Ludwig das Kind" kann natürlich die nötigen methodische Grundlagen bieten, die man für die Fachwissenschaft und damit ja auch für das weitere Studium sowie den Lehrberuf braucht. Aber ein anderes Thema, wie zum Beispiel "Karl der Große" o.ä., das wenigstens irgendwie im Geschichtsunterricht noch auftaucht, hätte da einfach mehr Sinn gehabt. Ich beanstande nicht die wissenschaftliche Ausbildung an sich. Bloß waren viele Seminarthemen einfach an den Bedürfnissen von Lehramtsstudenten vorbeigestellt.
Zur Primarstufe sagte ich "mag das ... anders aussehen". Eben weil ich es nicht weiß. Ich selbst habe ein Staatsexamen für Sek II gemacht und daher vom Studium für die Primarstufen schlichtweg keine Ahnung.
Die Tatsache, dass Du oft beleidigend wirst, wenn Dir jemand nicht völlig zustimmt, wirkt übrigens auch nicht besonders reif.
Ein Grundlagenseminar über "Ludwig das Kind" kann natürlich die nötigen methodische Grundlagen bieten, die man für die Fachwissenschaft und damit ja auch für das weitere Studium sowie den Lehrberuf braucht. Aber ein anderes Thema, wie zum Beispiel "Karl der Große" o.ä., das wenigstens irgendwie im Geschichtsunterricht noch auftaucht, hätte da einfach mehr Sinn gehabt. Ich beanstande nicht die wissenschaftliche Ausbildung an sich. Bloß waren viele Seminarthemen einfach an den Bedürfnissen von Lehramtsstudenten vorbeigestellt.
Zur Primarstufe sagte ich "mag das ... anders aussehen". Eben weil ich es nicht weiß. Ich selbst habe ein Staatsexamen für Sek II gemacht und daher vom Studium für die Primarstufen schlichtweg keine Ahnung.
Die Tatsache, dass Du oft beleidigend wirst, wenn Dir jemand nicht völlig zustimmt, wirkt übrigens auch nicht besonders reif.
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Re: Die heutigen Referendare...
Warum sollte ein Seminar zu "Karl dem Großen" mehr Sinn gehabt haben, als eines zum Thema "Ludwig das Kind"? - Ich verstehe einfach nicht, wie jemand an ein Studium die Erwartung haben kann, dort Fachwissenschaftliches zu erlernen, dass sich irgendwie im Lehrplan wiederfindet? Warum soll das so sein? Wozu soll das gut sein?Ein Grundlagenseminar über "Ludwig das Kind" kann natürlich die nötigen methodische Grundlagen bieten, die man für die Fachwissenschaft und damit ja auch für das weitere Studium sowie den Lehrberuf braucht. Aber ein anderes Thema, wie zum Beispiel "Karl der Große" o.ä., das wenigstens irgendwie im Geschichtsunterricht noch auftaucht, hätte da einfach mehr Sinn gehabt.
Das heißt also, es wäre ein Bedürfnis der Lehramtsstudenten, Seminare zu Themen-/Stoffgebieten zu belegen, die in den Bildunsplänen verankert sind? - Das ist arm.Bloß waren viele Seminarthemen einfach an den Bedürfnissen von Lehramtsstudenten vorbeigestellt.
Es ist nicht die Tatsache, dass mir jemand nicht völlig zustimmt...Die Tatsache, dass Du oft beleidigend wirst, wenn Dir jemand nicht völlig zustimmt, wirkt übrigens auch nicht besonders reif.
Re: Die heutigen Referendare...
Ah, so gesehen müsste eigentlich der Lehrer an Schulen für Kinder mit geistiger Behinderung überhaupt nichts lernen, weil in diesen Schulen steht für manche Schüler auf dem Lehrplan, "selbständig aufs Klo gehen" und das können wir doch schon?Jula13 hat geschrieben:Deshalb würde nicht nicht auf die Idee kommen, dafür zu plädieren, die fachwissenschaftliche Grundbildung zumindest von Sek II-Lehrern einzustampfen. In der Primarstufe mag das aber schon wieder ganz anders aussehen.
Der Anspruch der universitären Ausbildung ist ein anderer, als Lehrplaninhalte zu vermitteln.
Re: Die heutigen Referendare...
Man muss hier gar nicht lange angemeldet sein um zu merken, dass LatinaTeacharin der Troll des Forums ist.
Das hat meines Erachtens nach auch nichts mit "Schuld auf andere abwälzen" zu tun. Ich wüsste gerne mal wie sich ein Arzt fühlt, welcher im Studium nur Schwachsinn lernt & dann das erste Mal Patienten behandeln muss. Für mich ist das kein Unterschied.
Was das Unterrichten angeht, weiß ich jetzt genau so viel wie vor dem Studium. Und das habe ich mit 1,x abgeschlossen. Kann also soooo schlecht ja nicht gewesen sein. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich (und eine Menge anderer Studenten) finden, dass es eben gar nicht vorbereitet. Es wird nur gesiebt, Gelder eingesackt und das war's. Ist eben meine Meinung, die muss man ja nicht teilen.![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Das hat meines Erachtens nach auch nichts mit "Schuld auf andere abwälzen" zu tun. Ich wüsste gerne mal wie sich ein Arzt fühlt, welcher im Studium nur Schwachsinn lernt & dann das erste Mal Patienten behandeln muss. Für mich ist das kein Unterschied.
Was das Unterrichten angeht, weiß ich jetzt genau so viel wie vor dem Studium. Und das habe ich mit 1,x abgeschlossen. Kann also soooo schlecht ja nicht gewesen sein. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich (und eine Menge anderer Studenten) finden, dass es eben gar nicht vorbereitet. Es wird nur gesiebt, Gelder eingesackt und das war's. Ist eben meine Meinung, die muss man ja nicht teilen.
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