Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

HarryHole
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Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von HarryHole »

Hallo Leute :)!

Meine Frau geht im Februar ins Ref, im November steht der Termin beim Amtsarzt an. Während ihrer Schwangerschaft vor 2 1/2 Jahren wurde Gestationsdiabetes festgestellt. Die Werte bewegten sich aber nur im leicht abnormen Bereich und verbesserten sich durch leichte Ernährungsumstellung (Vollkornnudeln etc.). Wir dachten, das Thema hätte sich mit der Entbindung erledigt. Jetzt hat sie aber mal wieder gemessen;

Nüchtern (morgens nach dem Aufstehen): 117
Nach dem Abendessen: 127
Größe/Gewicht: 160cm/49kg

Die Frage, die wir uns jetzt stellen, lautet: Soll sie vor ihrer Amtsarztuntersuchung nochmal zum Diabetologen gehen? Oder soll sie beim Amtsarzt nur angeben, dass sie Gestationsdiabetes hatte, die Werte sich nach der Schwangerschaft aber normalisiert hätten? Oder wird der Amtsarzt sie aufgrund ihrer "Vorerkrankung" ohnehin zum Diabetologen verweisen?

Das Ganze ist ein heikles Thema, es geht ja auch gewissermaßen um unsere Zukunft. Deswegen wollte ich einfach kurz ein paar Meinungen einholen.

Ich freue mich also über Antworten :)

MarlboroMan84
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Registriert: 03.01.2015, 13:59:37

Re: Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von MarlboroMan84 »

Inwiefern geht das um eure Zukunft? Es geht nur um Verbeamtung oder nicht.


Alles, was irgendwie aktenkundig ist, würde ich auf jeden Fall angeben. Alles, was ihr selbst festgestellt habt, kann man theoretisch weglassen.


Unabhängig davon sollte die deswegen trotzdem zum Arzt gehen.

tiger
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Registriert: 12.02.2017, 2:21:44

Re: Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von tiger »

HarryHole hat geschrieben:Soll sie vor ihrer Amtsarztuntersuchung nochmal zum Diabetologen gehen?
Nein, es sei denn, es ist medizinisch notwendig. Arztbesuche führen meist zu weiteren Diagnosen, die man im Bewerbungsverfahren nicht schriftlich haben möchte.
HarryHole hat geschrieben:Oder soll sie beim Amtsarzt nur angeben, dass sie Gestationsdiabetes hatte, die Werte sich nach der Schwangerschaft aber normalisiert hätten?
Wenn danach gefragt wird, muss sie es angeben. Alles andere würde bedeuten, dass in der Zukunft eine Entfernung aus dem Dienst inklusive Verlust der Pensionsansprüche droht, was dann wirklich unangenehm wäre. Wenn nicht danach gefragt wird, sollte man keine schlafenden Hunde wecken.
HarryHole hat geschrieben:Das Ganze ist ein heikles Thema, es geht ja auch gewissermaßen um unsere Zukunft.
Geht es nicht, wie MarlboroMan84 schon geschrieben hat: Es geht nur um die Art des Anstellungsverhältnisses und nicht etwa um ein lebenslanges Berufsverbot.

Max_Cohen
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Re: Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von Max_Cohen »

tiger hat geschrieben: Geht es nicht, wie MarlboroMan84 schon geschrieben hat: Es geht nur um die Art des Anstellungsverhältnisses und nicht etwa um ein lebenslanges Berufsverbot.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass derartige Kommentare doch recht zynisch sind. Es geht hier - je nach Region - immerhin um Fehlbeträge in Höhe eines ordentliches Eigenheims bzw. in einigen Großstädten sogar um die Frage, ob man sich überhaupt die Miete für eine angemessene Wohnung leisten kann.
Es mag zwar stimmen, dass man gemessen am bundesweiten Median als angestellter Lehrer noch "gut" verdient, aber die psychische Belastung kommt doch eher dadurch zustande, dass man sich mit den Kollegen vor Ort vergleicht, die für dieselbe Tätigkeit viel mehr bekommen, ggf. sogar für "Dienst nach Vorschrift".

nrw31
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Re: Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von nrw31 »

HarryHole hat geschrieben:Jetzt hat sie aber mal wieder gemessen;

Nüchtern (morgens nach dem Aufstehen): 117
Nach dem Abendessen: 127
Größe/Gewicht: 160cm/49kg
Hier zeigt sich mal wieder: "Vorsicht bei der Selbstdiagnose!" *zwinker*

Die WHO-Grenzwerte bei der "klassischen" Diabetes liegen bei 126 mg/dl Nüchtern, beim Messen zwei Stunden nach dem Essen muss ein Wert von mindestens 200 mg/dl erreicht werden, damit eine Diabetes diagnostiziert werden kann. Damit liegt laut den Werten definitiv keine Diabetes vor.

Der Wert von 127 mg/dl zwei Stunden nach dem Essen liegt im absoluten Normalbereich, erst bei 140 mg/dl fängt überhaupt die gestörte Glukosetoleranz an, das ist also weit von einer Diabetes entfernt.

siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Diabetes_ ... #Kriterien

Die zum Schutz des Kindes niedrigeren Werte bei der Gestationdiabetes sind hier irrelevant.

Es gibt also keinen Grund anzunehmen es läge eine Diabetes vor. Es gab die Gestationsdiabetes, ja. Die ist aber Geschichte.

Krankheiten die man nicht hat kann und sollte man nicht angeben, das ist ja ganz simple Logik.

Kiggie
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Re: Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von Kiggie »

Wird beim Amtsarzt nicht eh Blut abgenommen?

Bei mir (NRW) wurde sowohl ein Urintest gemacht (Drogen und Zucker), als auch Blut abgenommen.
Verschweigen kann man da somit nichts in der Richtung.

Zum Thema Zukunft:
Schlimmer als ein Zukunft ohne Verbeamtung ist eine Zukunft ohne Job. Die Frage ist also immer, gibt es eine Alternative die finanziell günstiger ist als angestellt an einer Schule zu arbeiten?
Wenn nicht, bleibt einem ja keine Möglichkeit außer das Urteil abzuwarten.

chilipaprika
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Re: Amtsarzt leicht erhöhte Zuckerwerte verschweigen?

Beitrag von chilipaprika »

Amtsätze sind sehr unterschiedlich.
Ich musste kein Blut abgeben. Im Kreis daneben ist eine Mitreferendarin aufgrund von einem schlechten Blutwert erstmals nicht verbeamtet worden. Ja, selbst Region, selbes Bundesland, super Logik.

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