Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

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BW-Refi
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Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

Beitrag von BW-Refi »

http://www.badische-zeitung.de/stuehlin ... 30614.html

"Röhm (Anmerkung von mir: bildungsolitischer Sprecher der CDU, derzeit Juniorpartner der Gründen Landesregierung) nannte mehrere Strategien, wie dem Lehrermangel entgegenzutreten sei: Lehramtsanwärter, die eine Stelle ablehnten, sollen keine zweite Chance im folgenden Jahr bekommen. Er nahm ebenso die verbeamteten Lehrer in die Pflicht: Bei Lehrermangel nach Belieben in Teilzeit zu verweilen, könne nicht mehr in das Ermessen des einzelnen Lehrers gestellt werden."

Der Mann schlägt also vor, Lehrer zu Mehrarbeit zu zwingen.
Super, das ist illegal. Da dürften die versierten Anwälte der Lehrerverbände dem Land schnell das Hinterstübchen aufreißen. Es macht das Land nicht attraktiver, wenn Eltern und Menschen, die pflegen oder aus sonstigen Gründen Teilzeit brauchen, erstmal juristisch aktiv werden müssen.

Vorschlag Nummer zwei ist sehr schlau. Einen Lehrer, der nicht aufs Land will, wirft man im FOLGEJAHR aus dem Einstellungsverfahren. Ja super, noch ein Grund mehr, nicht in BW zu bleiben.
Sachsen macht es so, dass man die Leute aufs Land zwingen will. Das Desaster ist bekannt, Sachsen kriegt keine Lehrer mehr.

Beim derzeitigen Lehrermangel sollte man den Beruf eher attraktiver machen. Die CDU in BW scheint aber lieber Druck auf junge Lehrer ausüben zu wollen. Derzeit kann man sich mit großer Flexibilität die Stelle aussuchen, mit jeder Fächerkombi und mit jedem Lehramt. Länder mit solchen Bedingungen sehen da alt aus.

rossi87
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Re: Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

Beitrag von rossi87 »

"Derzeit kann man sich mit großer Flexibilität die Stelle aussuchen, mit jeder Fächerkombi und mit jedem Lehramt."

In BaWü? Ganz und gar nicht, es ist im Gegenteil stark vom Lehramt und den Fächern abhängig, ob man sich entweder aussuchen darf, oder noch nicht einmal im kleinsten Kaff eine Stelle findet.

BW-Refi
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Re: Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

Beitrag von BW-Refi »

In manchen Schularten in BW, in allen Schularten wenn man bereit ist bundesweit umzuziehen.

rossi87
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Re: Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

Beitrag von rossi87 »

"mit großer Flexibilität ... aussuchen" klingt widersprüchlich. Mit großer Flexibilität bekommt man eine Stelle, ja, aber von "aussuchen" ist dann z.T. keine Rolle mehr.

Ich kenne aus diesem Referendarsjahrgang Kandidaten, die trotz sehr guter Leistungsziffer (also besser als 60) und einer Hauptfach-Nebenfach-Kombi für Gymnasien keine Planstelle erhalten haben, sondern nur im Angestelltenverhältnis übernommen werden oder partout im gymnasialen Schulwesen nicht untergekommen sind.

Bender5
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Re: Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

Beitrag von Bender5 »

Das Saarland und BW unterscheiden sich in vielen Dingen, aber bezüglich der genannten Punkte in dem Artikel kann man dort sehen wohin die Reise eventuell führt.
Man bekommt dort i.d.R. ohne MINT Fächer ein einziges Angebot (meist nur für Gemeinschaftsschule, seltener für Gym) und nimmt es an oder lässt es bleiben, ist dann aber im nächsten Jahr erstmal außen vor. Gleiches auch bei Ablehnung einer Vertretungsstelle, dann gibts auch erstmal keine neue.
Allerdings herrscht im Saarland absolut kein Lehrermangel, was dann wohl der Unterschied zu dem Artikel hier ist. Selbst unsere Chemie Referendare konnten keine Stelle finden.
Außerdem ist im Saarland die verminderte Eingangsbesoldung nicht rückgängig gemacht worden und gilt weiterhin, außer an Berufsschulen.
Richtig ist wohl, dass man nach wie vor was bekommt, wenn man absolut flexibel in Sachen Bundesland ist. Hier nutzt es jedenfalls nichts flexibel beim Standort innerhalb des Bundeslandes zu sein, da man ohnehin keine Präferenzen angeben darf.

cyhyryiys
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Re: Wie die BW-CDU Landschulen versorgen will

Beitrag von cyhyryiys »

rossi87 hat geschrieben:"Derzeit kann man sich mit großer Flexibilität die Stelle aussuchen, mit jeder Fächerkombi und mit jedem Lehramt."

In BaWü? Ganz und gar nicht, es ist im Gegenteil stark vom Lehramt und den Fächern abhängig, ob man sich entweder aussuchen darf, oder noch nicht einmal im kleinsten Kaff eine Stelle findet.
Ich weiß von einer Kollegin mit Examensnote 1,1 und der Fächerkombi Theologie und Spanisch (Gym), welche zwei Jahre in Folge leer ausging und nun per KV-Vertrag an einer GMS eingesetzt ist.
Überhaupt sind gerade "Exotenfächer" wie Spanisch und Italienisch problematisch in Hinsicht auf Einstellung.

Ebenso entlässt das Land in den kommenden Tagen wieder zahlreiche benötigte Kollegen aus ihren KV-Verträgen ohne diesen hier eine Perspektive für das kommende SJ zu bieten.

Trotz hohem Bedarf wird weiterhin nicht jeder derzeit eingestellt.

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