Versetzung - Chancen?

[Mill1979]

Hallo,

ich habe heute ein Planstellenangebot bekommen und möchte das nicht ausschlagen, da ich schon das letzte habe sausen lassen. Aus Angst.
Ich habe Angst, dass man dann nie wieder wegkommt und ein Leben lang an die Schule gebunden ist. Die Schule ist 39 km entfernt. Besteht überhaupt eine Möglichkeit, sich versetzen zu lassen? Wie lange muss man in der Schule sein und welche Gründe gelten?
Nicht falsch verstehen. Ich freue mich natürlich, aber ich habe solche Angst mich für mein Leben zu binden. Kann mir jemand Auskunft geben?

Ganz liebe Grüße
Mill

[Mill1979]

Ps. Es geht um Hessen

[kecks]

ja gut, 39km sind doch nicht weit? selbst auf der landstraße im winter dürften das kaum mehr als vierzig minuten einfach sein... wir haben kollegen, die seit jahren jeden morgen um die 90 minuten pendeln. insofern: was soll's, das geht schon. bzw. wenn es für dich gar nicht geht, dann sag' die stelle ab, aber das sind meiner meinung nach first world problems.

[Stark]

Sehe das wie Keks. Ich pendle seit Jahren 35km Landstraße. Vorher habe ich in einer größeren Stadt gewohnt und dort auch gearbeitet. Damals bin ich mit dem ÖPNV gefahren. Und tatsächlich brauche ich jetzt für die 35km nur 5min mehr (nämlich 35 Minuten von Haustüre zu Haustüre) als ich vorher in der Stadt gebraucht habe.

Versetzungen gehen natürlich, das ist beamtenrechtlich geregelt. Schau mal ins Inhaltsverzeichnis des Hessischen Beamtengesetzes (kannst du im Internet finden), da müsstest du einen Paragraphen zu Versetzungen finden. Dort müssten dann die genauen Regelungen zu finden sein.
Ansonsten frag mal bei deiner Gewerkschaft nach. Die können dich sicherlich auch informieren.

In der Regel gehen in den meisten Bundesländern Versetzungen vor Neueinstellung. D.h. das offene Stellen erstmal durch Versetzungen gefüllt werden, bevor sie mit Neueinsteigern besetzt werden. Dabei ist es häufig einfacher, sich innerhalb eines Schulamtsbezirks versetzen zu lassen.

[Bender5]

Schließe mich auch kecks an.
Wenn die Schule für dich passt, dann auf jeden Fall probieren.
Ich fahre 50km pro Strecke zu meiner Schule und sehe darin kein Problem. Je nach Verkehrslage und Bleifuß bin ich 35-40min unterwegs, was ich absolut OK finde, zumal ich die Schule richtig gut finde.
Mit Versetzungen ist das natürlich so eine Sache, in meinem Bundesland kann das schnell gehen (Kumpel hat nach 1 Jahr gewechselt, weil er die Schule absolut nicht mochte und das dort auch ordentlich zu verstehen gegeben hat), andere warten ein Jahrzehnt und es tut sich nichts.
Wie immer abhängig von Regelungen im Bundesland, Fächerkombi, Bedarf und/oder Kontakten.
Also 39km, wenn man da nicht noch Stunden im Stau steht, finde ich auf Jahre kein Problem und auch wenn man das später im Alter nicht mehr fahren möchte sollte bis dahin die Versetzung geklappt haben.

[niconj]

Braucht man für die Versetzung nicht einen triftigen Grund? Ich habe aus gegebenem Anlass (Ref beendet und mehrere Planstellen in verschiedenen Bundesländern zur Auswahl) auch mal quer gelesen und nur gefunden, dass man schon einen wichtigen Grund haben muss außer die Schule/Stadt/Umfeld gefällt mir nicht.

D.h. man ist doch schon an die Schule gebunden, für die man sich entscheidet oder nicht? Ohne Grund wird eine Versetzung doch nicht genehmigt oder liege ich da falsch. Schon gar nicht in Zeiten des Lehrermangels.

[chilipaprika]

es ist sicher bundeslandabhängig, aber ein Grund kann auch sein:
"ich will weniger pendeln" (von 40 auf 20 ist auch weniger)
"ich hab ein Kind"
"ich pflege jemanden"
"ich will mich weiterentwickeln"...

das sind trifftige Gründe.