Versetzung - Chancen?

[niconj]

es ist sicher bundeslandabhängig, aber ein Grund kann auch sein:
"ich will weniger pendeln" (von 40 auf 20 ist auch weniger)
"ich hab ein Kind"
"ich pflege jemanden"
"ich will mich weiterentwickeln"...

das sind trifftige Gründe.

Interessant. Ich würde nur 3 und unter Umständen 4 als triftigen Grund angeben. Warum sollte ein Kind einen Wechsel rechtfertigen und irgendwo steht doch im Beamtengesetz, dass man im Rahmen auch mobil sein muss.

Wenn ich als fertiger Referendar eine Stelle annehme, dann ziehe ich doch auch in die Stadt, in der ich die Schule habe, wenn sie nicht gerade zufällig in der Nähe vom aktuellen Wohnort ist.

[chilipaprika]

in NRW ist ein Kind ein Grund zur wohnortnahen (unter 35km) Versetzung.
Ob ich das auch sinnvoll finde oder nicht, ist so ne Sache, aber so sind einige Kollegen von uns weggezogen (oder zu uns gekommen.)
Nach der Elternzeit hat man Anspruch darauf, wenn man sich gerade aktiv im Dienst befindet, braucht man aber immer noch das Okay der Schulleitung. Aber nach maximal 5 Jahre ist man raus.

Wie gesagt, je nach Bundesland ist es sehr unterschiedlich.

und ob der Grund jetzt lebensnotwendig ist oder nicht (zb Weiterentwicklung): wenn die Schulleitung einen nicht festhält (weil sie eben keinen dienstlichen Bedarf hat und auf der anderen Seite keine Weiterentwicklung ermöglichen kann): warum sollte sich der Personalrat dann dagegen sperren? (Vorausgesetzt es gibt irgendwo eine Stelle und es sind keine Elternteile von behinderten Mehrlingen vorher auf der Liste)

[Mill1979]

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ehrlich gesagt geht es mir primär nicht um die Fahrstrecke. (Meine Referendariat schule beispielsweise ist 80 km entfernt und meine absolute Traumschule.) Ich habe die Kilometer nur genannt, weil ich wissen wollte, ob man das als Grund angeben KÖNNTE.

Es geht mir eher um die Angst, dass das mit der neuen Schule so gar nicht passen könnte. Man kann ja nicht einfach wie in anderen Berufen wechseln. Eine Planstelle ist superschön, und ich freue mich auch wahnsinnig darüber. Aber es birgt auch ein enormes Risiko. Die Schule kauft die Katze im Sack und ich auch.

Das Problem klingt jetzt vielleicht ein bisschen undankbar oder Gejammer auf hohem Niveau, aber es lässt mich halt wirklich nicht los. Der erste Eindruck der Schule war positiv. Aber es ist schon ein komisches Gefühl, vielleicht sein restliches Leben da nicht wegzukönnen. Ich meine, wenn es so gar nicht funktioniert.

Ich hoffe, ihr versteht jetzt besser was ich meine.

Lg Mill

Ps. Bundesland Hessen. Haupt- und Realschule. Chemie und Reli.

[chilipaprika]

Ich bin zwar nicht in Hessen....
es stimmt zwar, dass wir Landes- / Bundesbeamte ein bisschen moderne Leibeigene sind, aber es gibt durchaus sehr viele Möglichkeiten zu wechseln. Selbst, wenn man ein paar Jahre erstmals ertragen muss.
und im allerallerschlimmsten Fall: du lässt dich aus dem Dienst entlassen. Ich meine: wenn du aus Angst, DIE perfekte Stelle nicht zu finden, jahrelang als befristete Angestellte arbeitest, wirst du wohl kaum super Angst haben, das Beamtenverhältnis wieder aufzulösen.
ein bisschen Mut gehört auch dazu, es gibt nirgendwo DIE Traumschule und überall drumherum Trottelschulen.

Viel Spass beim Unterzeichnen!

[tiger]

es stimmt zwar, dass wir Landes- / Bundesbeamte ein bisschen moderne Leibeigene sind

Wenn das Beamtentum so schrecklich ist, warum zieht dann fast jeder, der die Möglichkeit hat, das Beamtentum dem Angestelltenverhältnis vor? Man stelle dem mal Folgendes entgegen: Wenn ich eine Stelle bei einem privaten Unternehmen habe, dann kann ich mich in der Regel gar nicht versetzen lassen. Ich kann lediglich (wie es der Beamte auch kann) kündigen und anderswo mein Glück versuchen.

[chilipaprika]

1) weil die anderen Vorteile einzelne Einschränkungen weit überwiegen?
2) weil man im Prinzip keine Wahl hat? (ich mache mich doch nicht kränker als ich es bin, um nicht verbeamtet zu werden...) Wenn man eine feste Stelle will, ist es zb in meinem Bundesland nunmal eine Stelle im Beamtenverhältnis

Natürlich kann man sich aus dem Dienst entlassen lassen, aber da verliert man verhältnismäßig weit mehr als wenn man bei einer Firma kündigt und sich bei einer anderen bewirbt.
Ich glaube, der Rest meines Beitrags sollte klar gemacht haben, dass ich diese eine Einschränkung (Fixierung auf einen Arbeitgeber für immer) durchaus okay und akzeptabel ist, weil wir nunmal keine Sklaven sind und Freiheit eh immer relativ ist.

[Bender5]

Wenn man in Richtung "meine perfekte Stelle" denkt, wird man die aber eventuell nie finden.
Wenn der erste Eindruck bereits positiv war, würde ICH nicht mehr viel überlegen und das Ding unterschreiben. Danach einfach ohne groß Gedanken und Überlegungen zu machen dort auftauchen und alles einmal wirken lassen.
Habe ich bei meiner jetzigen Stelle auch getan (und ich kannte die Schule überhaupt nicht, ich war nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch dort) und es hat mir im Nachhinein viel besser dort gefallen als an der Schule, an die ich ursprünglich wollte.
Und wie weiter oben geschrieben, es gibt auch teilweise Möglichkeiten schnell zu wechseln (aber abhängig von Bundesland und Fächerkombi), aus meinem Bekanntenkreis haben auch Leute Anfang 30 sich für eine Funktionsstelle versetzen lassen und eben mein Kumpel (was ich hier aber nicht unbedingt als Empfehlung geben würde) der bereits in der Probezeit gewechselt ist, weil er seinem Schulleiter klar gemacht hat das das keine gute Zusammenarbeit hier geben wird.
Ich habe ja jetzt auch schon einige Schulen gesehen, sei es vor dem Ref als Aushilfe, im Ref oder dann nach dem Ref als Vertretungslehrer. Nicht gefallen hat mir davon nur eine, bei der ich sagte ich will dort nicht bleiben. Ansonsten haben alle ihre Vor- und Nachteile mit denen man aber immer gut klarkommen konnte.