Angaben beim Amtsarzt

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Lisalu89
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Angaben beim Amtsarzt

Beitrag von Lisalu89 »

Hallo,

Ich trete im Mai eine Planstelle an und habe bald den Besuch beim Amtsarzt.
Jetzt habe ich den Bogen ausgefüllt und lag gestern die halbe Nacht wach, weil ich versucht habe, jeden Besuch beim Arzt, revue passieren zu lassen.
Ich bin mir bei manchen Dingen einfsxh nicht sicher, ob es relevant ist und ich doch ein Kreuzchen machen müsste.
Z.B hatte ich nie wirklich mit irgendwelchen Hauterkrankungen zu tun. Mitten in der Nacht fiel mir ein, dass ich ein(!!!) Mal beim Arzt war, weil ich trockene, etwas juckende Haut am Auge hatte. Habe eine Salbei verschrieben bekommen, wo (habe nachgeschaut) ein geringer Anteil an Cortison enthalten ist.
Heißt das jetzt, ich muss sagen, dass ich evtl einmal am Auge Neurodermitis hatte? Hatte damit nie etwas zu tun. Nur dieses eine Mal. Und ob es Neurodermitis war, weiß ich nicht.
Im Sommer hatte ich zwei mal rote Pusten am Dekolleté. (Eventuell sonnenallergie? Weiß nicht, ob ich deswegen mal beim Arzt war.) Mit Allergien sonst nie was am Hut. Habe deswegen bei diesen Dingen auch kein Kreuz gemacht.. ist mir alles nachts eingefallen, weil ich leicht Panik habe und alles korrekt angeben will.
Aber unter Allergie und Hauterkrankungen verstehe ich jetzt etwas, das regelmäßig auftritt und schwerwiegender ist.

Was meint ihr? Muss ich jetzt alle Ärzte anrufen und nachfragen?

Valerianus
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Re: Angaben beim Amtsarzt

Beitrag von Valerianus »

Mach dich nicht wahnsinnig...wenn du es nicht regelmäßig hast, wirst du wohl kaum kurz- bis mittelfristig deswegen dienstunfähig werden. Und wenn es in 20 Jahren doch passieren sollte, hat dein Arzt dazu eh keine Unterlagen mehr. Schau aber mal auf den Arztrechnungen nach, ob er da so etwas als "Dauerdiagnose" stehen hat, in dem Fall solltest du es schon angeben. Wenn da auch nie was stand, ignorier es einfach...
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Amtsarzt
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Re: Angaben beim Amtsarzt

Beitrag von Amtsarzt »

Lisalu89 nennt genau die Gründe, weshalb ich solche Bögen nicht im stillen Kämmerlein ausfüllen und unterschreiben lasse. Zwar verwende ich ebenfalls Bögen, diese werden jedoch erst nach (!!!) gemeinsamer Besprechung, Erläuterung, Ergänzung, Streichung und was auch immer unterschrieben.
Und so werden aus den "Probanden" außerhalb der kurativen Medizin (auf gut deutsch wohl Versuchskarnickeln) "Patienten", was sich wohl von "leiden" ableitet. Alle Lateinlehrer mögen mir die freie Übersetzung verzeihen.
Das Beklagen bringt aber nur etwas, wenn sich dadurch etwas ändert. Weil es aber wegen des Risikos, sich unbeliebt zu machen und der geringen Konsequenzen einer nicht 100% korrekten Antwort niemand offiziell thematisiert, wird auf diese Weise - so meine Prognose - auch noch in 20 Jahren so weitergewurstelt, sofern es dann noch Einstellungsuntersuchungen geben sollte.
Was könnte man Lisalu nun raten? Nun ja, man könnte sich vorstellen, man hätte einen x-beliebigen Vorgesetzten im öffentlichen Dienst vor sich. Der will zwar auch alles wissen (besonders nachträglich informiert worden sein, wenn wirklich etwas passiert ist), aber andererseits doch nicht offiziell vorher informiert sein, um sein Beamtenhirn nicht zu überanstrengen oder gar Verantwortung tragen zu müssen. Wer klug ist, beherzigt dies und trägt das Risiko, und sei es auch nur, um später genauso zu verfahren. Schließlich ist man ja dann wer und nicht nur Staatsdiener. Oder doch?
(Es handelt sich hier um eine persönliche Meinungsäußerung, die nicht unbedingt identisch sein muss mit der Auffassung meines Dienstherrn)

niconj
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Re: Angaben beim Amtsarzt

Beitrag von niconj »

Amtsarzt hat geschrieben:...
Häh?

Ich habe den Bogen nun auch vor mir. Ich habe nicht mal einen Hausarzt, da ich seit 10 Jahren nicht beim Arzt war. Ich habe auch keine Befunde oder irgendwelche Aufzeichnungen. An die Male, die ich wirklich mal beim Arzt war, kann ich mich nicht mehr erinnern und habe schon gar keine Nachweise dafür.

Es wäre tatsächlich gut, diese Bögen im Beisein des Arztes auszufüllen. So viel ist das ja nun auch nicht und wenn im Schreiben steht, dass sich die Untersuchung über den gesamten Tag erstrecken kann, dann sind die 5 min für diesen Bogen auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Englisch/Spanisch Gymnasium

Amtsarzt
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Re: Angaben beim Amtsarzt

Beitrag von Amtsarzt »

Eine umfassendere Beschäftigung mit dem Thema Familienanamnese in der amtsärztlichen Untersuchung hätte weitere "Hähs" zur Folge. Stark vereinfachend denke ich, dass die Erhebung der Familienanamnese sich aus dem verständlichen amtsärztlichen Bestreben der kurativen Medizin ergibt, ja nichts zu übersehen, aber letztlich den Ausführungen des Gendiagnostikgesetzes widerspricht. Dennoch würde ich nicht zu einer Thematisierung raten, da die Erhebung sicherlich nicht bösartig gemeint ist und Amtsärzte nun mal Mediziner und keine Juristen sind.
(Es handelt sich hier um eine persönliche Meinungsäußerung, die nicht unbedingt identisch sein muss mit der Auffassung meines Dienstherrn)

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