Scheuermann / Rundrücken

MasonHaverford
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Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von MasonHaverford »

Liebe Forumsmitglieder,

für mich gilt: Long time reader, first time poster.

Jetzt habe ich ein echtes Problem: Es steht die Verbeamtung an, und die amtsärztliche Untersuchung steht noch aus. Ich habe einen Rundrücken und vermute, dass es sich um die Scheuermann'sche Krankheit handelt (Kyphose im Bereich der Brustwirbelsäule, zugleich stärkere "Ausgleichskrümmung" im Lendenbereich, also ein Hohlrundrücken). Bisher war ist deswegen nie beim Arzt. Schmerzen habe ich im Alltag selten, allenfalls bei langem Geradestehen.

Hat jemand aktuelle Erfahrungen, wie das mit der Verbeamtung aussieht? Es wäre ja der auch hier im Forum bereits besprochene neue Maßstab der Begutachtung (überwiegende Wahrscheinlichkeit, dass man vor dem gesetzlichen Ruhestand dienstunfähig wird) anzulegen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich das bei mir so zum Schlechten wenden sollte, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit der Berufsunfähigkeit besteht. Aber ich bin total verunsichert und mache mir einige Sorgen. Für jeden Austausch bin ich daher dankbar.

Illi-Noize
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Re: Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von Illi-Noize »

ber ich bin total verunsichert und mache mir einige Sorgen.
Vielleicht mal zum Arzt gehen und das abchecken lassen? Du bist hier nur am spekulieren - und wenn Du jetzt auf Antworten wartest ... die werden noch mehr Spekulation sein.

MasonHaverford
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Re: Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von MasonHaverford »

Illi-Noize hat geschrieben:
ber ich bin total verunsichert und mache mir einige Sorgen.
Vielleicht mal zum Arzt gehen und das abchecken lassen? Du bist hier nur am spekulieren - und wenn Du jetzt auf Antworten wartest ... die werden noch mehr Spekulation sein.
Spekulationen? Ich möchte wissen, wie Scheuermann in der aktuellen amtsärztlichen Praxis gehandhabt wird. Natürlich kommt es dabei auf den Einzelfall an, aber ein Erfahrungsaustausch ist doch immer einzelfallorientiert - und dennoch interessant und vllt. hilfreich.

Fränzy
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Re: Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von Fränzy »

Mein Tipp: schreib den User Amtsarzt an, der weiß sicher eher Bescheid.

Ansonsten klingt es für mich jetzt eher nicht nach einem Hindernis, weiß aber auch nicht genau was Scheuermann ist.
שָׁלוֹם

Illi-Noize
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Re: Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von Illi-Noize »

Fränzy hat geschrieben:Mein Tipp: schreib den User Amtsarzt an, der weiß sicher eher Bescheid.

Ansonsten klingt es für mich jetzt eher nicht nach einem Hindernis, weiß aber auch nicht genau was Scheuermann ist.
Wikipedia sagt:
Mit Abschluss des Wachstums kommt es zu keiner weiteren Progression der Erkrankung, sie ist daher selbstlimitierend. Die eingetretenen Schäden an Bandscheiben und Wirbelkörpern bleiben für den Rest des Lebens bestehen. Die von der Scheuermann-Krankheit vorgeschädigte Wirbelsäule kann auf Grund der Fehlhaltung und der verringerten Wirbelkörperdistanz im Erwachsenenalter erhebliche Probleme und Schmerzen bereiten. Osteochondrose, weitere zu frühe Degeneration, Blockaden der Brustwirbelsäule und eine Verschlechterung des Cobb-Winkels der Brustwirbelsäulen-Kyphose (Zunahme des Buckels) können die Spätfolgen von M. Scheuermann im Erwachsenenalter sein. Man spricht dann nicht mehr von Morbus Scheuermann, sondern vom „Zustand nach M. Scheuermann“ oder Post-Scheuermann-Syndrom.
Womit wir wieder bei den Spekulationen wären ... und für mich klingt das schon nach einer gewissen Gefahr der Dienstunfähigkeit vor Erreichen des Pensionsalters - was ich natürlich nicht wünsche.

Amtsarzt
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Re: Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von Amtsarzt »

Wikipedia wurde ja bereits zitiert zu röntgenologischen Auffälligkeiten, die ich übrigens ebenfalls habe. Hinterfragt wird von Ihnen die wahrscheinliche Prognose der Leistungsfähigkeit. Die aktuelle Leistungsfähigkeit für eine körperlich leichte Tätigkeit wird ja wohl unstrittig sein. Mir ist ein Dienstunfähigkeitsbegehren wegen Scheuermann noch nicht vorgekommen. Sicher "kann" vieles passieren, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich selbst bei bisher nur leichten Beschwerden und selbst bei leichten oder mäßig verstärkten BWS-Kyphosen sich ein Amtsarzt auf solch eine Kaffeesatzleserei einlassen wird. So jedenfalls hätte ich tendenziell früher geantwortet und vorher wahrscheinlich einen Blick in die Leitlinien der Deutschen Rentenversicherung zu bandscheibenassoziierten Erkrankungen geworfen.
Nach heutiger Rechtsprechung reicht es jedoch nicht mehr aus, dass man zu einer Risikogruppe mit erhöhtem Risiko hinsichtlich vorzeitiger Dienstunfähigkeit zählt (was bei Ihnen von mir bereits bezweifelt würde), sondern Amtsarzt muss darüber hinaus aufgrund ihres individuell ermittelten Gesundheitszustandes überprüfbar (!) nachweisen (!) -also nicht Sie- , dass Sie mit überwiegender Wahrscheinlichkeit (d.h. juristisch, dass für das vorzeitige Ausscheiden "nach objektiven Gesichtspunkten derart gewichtige Gründe sprechen, dass andere denkbare Möglichkeiten vernünftigerweise nicht maßgeblich in Betracht kommen") vorzeitig den Hut nehmen werden.
Mit der "menschlichen Vernunft" ist das ja so eine Sache, da diese auch bei Juristen in den letzten 100 JAhren -und nicht nur aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse- sehr wechselhaft war, sicher gibt es auch bei Amtsärzten tickende Zeitbomben a la Rohrkreppierer, aber unnötige Ängste könnten auch Angststörungen hervorrufen, und die hätten dann sehr wohl ernsthaftere Nachforschungen zur Folge, als meine hier dahingekasperte Antwort.
Denke, es wird bei Ihnen alles im grünen Bereich sein.
Mit freundlichem Gruß
Amtsarzt
(Es handelt sich hier um eine persönliche Meinungsäußerung, die nicht unbedingt identisch sein muss mit der Auffassung meines Dienstherrn)

MasonHaverford
Beiträge: 11
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Re: Scheuermann / Rundrücken

Beitrag von MasonHaverford »

@Amtsarzt

Besten Dank für Ihre sehr hilfreiche Einschätzung.

Ich würde meinen Rundrücken als eher ausgeprägt einschätzen. Letztlich habe ich aber eine gut trainierte Rückenmuskulatur und eben keine Probleme, die ich als wesentlich ansehe oder die je eine ärztliche Behandlung erfordert hätten. Inwieweit das "Ausgeprägtsein" allein reicht, um eine vorzeitige Dienstunfähigkeit zu prognostizieren, vermag ich nicht zu beurteilen. Immerhin haben mehrere männliche Verwandte das gleiche Problem in teilweiser starker Ausprägung (was die erbliche Komponente der Krankheit unterstreicht) - ohne dass es zur vorzetigen Erwerbsunfähigkeit gekommen wäre, und das z.T. auch bei Berufen, die körperlich herausfordernd sind.

Ich befürchte allerdings, dass der von Ihnen genannte Maßstab, nach dem für das vorzeitige Ausscheiden "nach objektiven Gesichtspunkten derart gewichtige Gründe sprechen [müssen], dass andere denkbare Möglichkeiten vernünftigerweise nicht maßgeblich in Betracht kommen", nicht jedem Amtsarzt bekannt ist. Oder täusche ich mich da?

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