Verbeamtet in BY, Wechsel nach Berlin?

[Cujamaraaa]

Hallo zusammen!

Das ist jetzt keine klassische Ref-Frage, nachdem ich das Ref jetzt schon 2 Jahre hinter mir habe, aber hier findet sich am ehesten jemand, der vielleicht Bescheid weiß...

Folgende Ausgangssituation:
Ich habe vor zwei Jahren hier in BY mein Ref abgeschlossen (Lehramt Grundschule) und glücklicherweise gleich eine Planstelle bekommen. Jetzt ist also auch die Probezeit vorbei und ich bin ab Herbst offiziell auf Lebzeit verbeamtet. Soweit so gut.

Jetzt ist aber mein Partner mit LA GYM inzwischen auch mit dem Ref fertig geworden und bekommt dank seiner Fächerkombination (D/G...) in absehbarer Zeit hier keine ordentliche Stelle. Nachdem er auch sehr gerne nicht am GYM bleiben wollte und etwas längerfristiges gesucht hat, hat er nun eine unbefristete Stelle an einer Grundschule in Berlin angenommen.

Nun zu meinen Fragen:

Wie funktioniert das mit einem Bundeslandwechsel nach der Verbeamtung? Wer ist Ansprechpartner? Woher bekommt man eine Stelle? Und besonders wichtig: Kann man die Verbeamtung mitnehmen? Gibt es bestimmte Voraussetzungen, dass man dann auch dort verbeamtet bleibt? Berlin verbeamtet ja nicht mehr, aber übernehmen sie Beamte als Beamte oder würde ich wie ein Neubewerber zählen?

Sollten wir aus welchen Gründen auch immer in ein paar Jahren wieder nach BY zurückkehren wollen, geht das? Was ist dann mit meiner (ehemaligen?) Verbeamtung? Ohne Verbeamtung hat man hier ja quasi keinen Beruf. Ich kenne in meinem Umfeld keinen einzigen nicht verbeamteten Grundschullehrer...

Es wäre schön, wenn jemand hier Erfahrungen gemacht hätte und sie mir mitteilen könnte oder mir zumindest sagen könnte, wohin ich mich wenden kann, ohne gleich ein dickes, rotes Kreuz auf der Akte zu bekommen...

Viele Grüße,
Cujamaraaa

[marathonmarco]

Ich bin vor drei Jahren als Beamter von HH nach B gewechselt. Damals war es so, dass verbeamtete Lehrer aus anderen Bundesländern, die eine Stelle bekommen haben, als Beamte übernommen wurden. Ich vermute, dass das immer noch so ist, kann aber keine hundertprozentige Auskunft geben. Auf jeden Fall braucht man eine Freigabe seines aktuellen Bundeslandes, um sich in einem anderen bewerben zu können. Solltest Du irgendwann zurückwollen, funktioniert es sicher genauso, nur umgekehrt.
Gruß
mm

[Stark]

Es wäre schön, wenn jemand hier Erfahrungen gemacht hätte und sie mir mitteilen könnte oder mir zumindest sagen könnte, wohin ich mich wenden kann, ohne gleich ein dickes, rotes Kreuz auf der Akte zu bekommen...

Mach dich frei von der (Referendars-)Angst, dass jede Nachfrage sofort aktenkundig gemacht wird. So funktioniert der öffentliche Dienst nicht. Mal ehrlich, meinst du ein Sachbearbeiter im KM, der den Schreibtisch voller Arbeit hat, kramt nach einem Telefonat extra deine Akte heraus (bzw. ruft sie auf dem PC auf), nur um einen Vermerk zu machen, dass du Interesse an einem Bundeslandwechsel geäußert hast? Und selbst wenn, welche Konsequenzen daraus befürchtest du denn als verbeamtete Lehrkraft?

on topic:
Ein guter Ansprechpartner - der auch keinen Zugriff auf deine Akte hat - ist der Hauptpersonalrat. Frag da mal nach. Ansonsten findest sich bei Grundschule sicher jemand im BLLV.
Generell gibt es verschiedene Möglichkeiten und normalerweise behält man den Beamtenstatus. Hier mehr Infos:
https://www.km.bayern.de/lehrer/stellen ... ausch.html

In Berlin gibt es aber wohl gerade eine bestimmte Regel, dass man seine Lebenszeitverbeamtung schon mehrere Jahre gehabt haben muss, damit man sie behalten darf. Damit wollen sie sog. "Drehtürenbeamte" vermeiden, die sich schnell in einem anderen BL verbeamten lassen und dann gleich nach Berlin (zurück-)gehen, um dort einen Angestelltenvertrag zu vermeiden. Das habe ich zumindest gehört.

[marathonmarco]

In Berlin gibt es aber wohl gerade eine bestimmte Regel, dass man seine Lebenszeitverbeamtung schon mehrere Jahre gehabt haben muss, damit man sie behalten darf. Damit wollen sie sog. "Drehtürenbeamte" vermeiden, die sich schnell in einem anderen BL verbeamten lassen und dann gleich nach Berlin (zurück-)gehen, um dort einen Angestelltenvertrag zu vermeiden. Das habe ich zumindest gehört.

Ich habe auch gehört, dass das seitens der Senatsverwaltung geplant war. Meines Wissens ist die Regelung darüber aber auch noch nicht hinausgekommen... Für sichere Auskünfte müsstest Du beim Senat direkt nachfragen

[ferd]

Hallo!

schau einfach mal auf die Homepage der Schulverwaltung:
http://www.berlin.de/sen/bildung/lehrer ... tellungen/
Dort findest du noch mehrere Infos. In der pdf-Datei "Einstellung/Versetzung von Lehrerinnen und Lehrern in den öffentlichen Schuldienst des Landes Berlin"
findest du unter Punkt 2.3 folgendes:

Zitat:
"Die Übernahme der verbeamteten Lehrkräfte in den Berliner Schuldienst erfolgt ab
01.08.2014 nur dann im Wege der Versetzung (Fortsetzung des Beamtenverhältnisses),
wenn das Beamtenverhältnis einschließlich des Beamtenverhältnisses auf Probe seit
mindestens 5 Jahren besteht. Die Zeit des Beamtenverhältnisses auf Widerruf (Vorbereitungsdienst) bleibt unberücksichtigt. Sofern diese Voraussetzung nicht vorliegt, ist eine Übernahme nur als tarifbeschäftigte Lehrkraft möglich."
Zitat Ende

Grüße

[Cujamaraaa]

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!
Ich werde auf jeden Fall, wenn sich Zeit dafür findet, bei den angesprochenen Stellen (Senat Berlin, Regierung bzw. KuMi hier in BY, Personalrat) anfragen, welche Informationen und Tipps sie haben.

Das mit den 5 Jahren hatte ich eben auch gerüchteweise gehört, konnte es aber bisher nicht verifizieren. Schade eigentlich, dass du doch noch die Quelle gefunden hast, ferd... Trotzdem Danke!!

Das heißt, ich kann jetzt entweder meinen Beamtenstatus aufgeben ab nächstem Schuljahr, oder aber ich muss nach diesem Schuljahr noch zwei Jahre warten... Beides eher suboptimal. Aber vielleicht weiß ja jemand im Personalrat oder bei den anderen Stellen eine sinnvolle Alternative.

[Stark]

Aber vielleicht weiß ja jemand im Personalrat oder bei den anderen Stellen eine sinnvolle Alternative.

Achte darauf, dass du direkt beim Hauptpersonalrat anfragst. Die örtlichen Personalräte haben bei solchen speziellen Anfragen häufig auch keine Ahnung. Woher auch, sind ja auch nur "normale" Lehrer, die sich halt (durch Fobis oder autodidaktisch) in schul- und personalvertrungsrechtliche Angelegenheiten des Schulalltags eingearbeitet haben.


Vielleicht (!) eine Möglichkeit: Eventuell ist die Bewerbung auf eine Funktionsstelle in Berlin ein Hintertürchen, um die 5-Jahres-Regel zu umgehen.