PKV Kosten im Alter

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HankMoody
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PKV Kosten im Alter

Beitrag von HankMoody »

Hallo alle zusammen,

ich habe eine Frage zu Entwicklung der PKV-Beiträge im Alter.

Gehen wir mal von einer Verbeamtung auf Lebenszeit mit 29 Jahren und einem relativ teuren Tarif von 400€ im Monat (z.B. ein "Premium"-Tarif der DBV mit entsprechenden Zuschlägen für Vorerkrankungen) aus. Weiterhin angenommen, es wird bis 67 gearbeitet und der PKV-Beitrag steigt im Jahr im Schnitt um 5%.

Dann wären wir im Alter von 39 Jahren bei einem Beitrag von 651€, mit 49 bei 1061€, aber mit 65 Jahren durch das exponentielle Wachstum ja bei 2317€ - monatlich.

Ist das wirklich so? Mache ich hier einen Denk- bzw. Rechenfehler? In Anbetracht solcher Beträge scheint ein Verbleib in der GKV, der natürlich in den ersten Jahren wesentlich teurer kommt, aber aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze ja nie zu Beiträgen in derartiger Höhe führt, ja gar nicht mehr so unattraktiv.
Selbst wenn ich, bis zum 67. Lebensjahr gerechnet, von einem durchschnittlichen GKV-Beitrag von 1.000€ monatlich ausgehe (am Anfang der Laufbahn niedriger wegen niedrigerem Gehalt und niedrigerer Beitragsbemessungsgrenze; am Ende der Laufbahn entsprechend höher), liege ich damit ja dann am Ende deutlich unter der Gesamtsumme, auf die ich bei einem PKV-Beitrag von anfänglich 400€, der jedoch jährlich um 5% steigt, komme.

Natürlich weiß keiner, wie sich die PKV-Beiträge entwickeln, aber ein geschätzter Anstieg von 5% pro Jahr scheint mir gar nicht mal so abwegig. Übersehe ich hier etwas?

chilipaprika
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Re: PKV Kosten im Alter

Beitrag von chilipaprika »

mmm...

1) Hast du dir diesen Beitrag selbst ausgedacht oder ausgerechnet bekommen? Wenn du Zuschläge wegen Vorerkrankungen hast, kommst du vermutlich nicht in Premium-Tarife rein, würde ich sagen...

2) Ich bin mit mitte 30 und Vorerkrankungen, also 30% Aufschlag bei 299 Euro (Debeka) eingestiegen. Nach 2 Jahren gab es für alle eine Erhöhung, ich bin seit 2 Jahren auf 320 Euro. Eine Kollegin von mir (ebenfalls mit Risikozuschlag und bei der Debeka) meinte zu mir, es sei die erste Erhöhung seit ewig. Sie ist selbst seit mehr als 10 Jahren dabei, knapp über 40 und ihr Beitrag liegt in etwa bei meinem.

3) im Alter / bei der Pensionierung steigt die Beihilfe, was einen höheren PKV-Beitrag abfängt.

HankMoody
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Re: PKV Kosten im Alter

Beitrag von HankMoody »

chilipaprika hat geschrieben: 1) Hast du dir diesen Beitrag selbst ausgedacht oder ausgerechnet bekommen? Wenn du Zuschläge wegen Vorerkrankungen hast, kommst du vermutlich nicht in Premium-Tarife rein, würde ich sagen...
Es ist so: ich würde mich schon gerne in einem sehr leistungsstarken Tarif, sprich was bei den Versicherern wohl ins "Premium"-Segment fällt, versichern. Ich habe mehrere Vorerkrankungen und wurde bisher von allen Versicherern in Voranfragen jedoch abgelehnt. Nun habe ich einen Versicherer, der mich für einen Aufschlag von fast 50% nehmen würde. Das ist natürlich hart an der Schmerzgrenze. So komme ich auf die 400+€.

Natürlich stimmt meine Rechnung auch nur, wenn man wirklich von einem jährlichen Anstieg von 5% ausgeht. Da habe ich leider überhaupt keine Daten vorliegen, was denn nun ein realistischer, durchschnittlicher Anstieg des PKV-Beitrags pro Jahr sein könnte. Wahrscheinlich waren meine 5% zu hoch gegriffen.
chilipaprika hat geschrieben: 2) Ich bin mit mitte 30 und Vorerkrankungen, also 30% Aufschlag bei 299 Euro (Debeka) eingestiegen. Nach 2 Jahren gab es für alle eine Erhöhung, ich bin seit 2 Jahren auf 320 Euro. Eine Kollegin von mir (ebenfalls mit Risikozuschlag und bei der Debeka) meinte zu mir, es sei die erste Erhöhung seit ewig. Sie ist selbst seit mehr als 10 Jahren dabei, knapp über 40 und ihr Beitrag liegt in etwa bei meinem.
Das ist ein Pferd, auf das ich zur Zeit ebenfalls setze - die kulantere Debeka, die gerne auch mal Kranke aufnimmt. Da habe ich aber noch kein Angebot vorliegen.
chilipaprika hat geschrieben: 3) im Alter / bei der Pensionierung steigt die Beihilfe, was einen höheren PKV-Beitrag abfängt.
Ja, in der Pensionierung steigt sie auf 70%. Trotzdem ist es bis dahin natürlich ein langer, ggf. teurer Weg.

---
Ich muss mich letztlich entscheiden, welche Option in meiner Lage, mit meiner Krankheitsgeschichte und daher hohen Ablehnungsquote (bzw. ggf. hohen Zuschlägen bei Annahme in PKV), die beste wäre:

1) Regulären, leistungsstarken PKV-Tarif mit ggf. >30% Aufschlag

2) Für immer in der GKV bleiben

3) Nach dem Referendariat über die Öffnungsaktion in einen leistungsschwachen Basistarif mit maximal 30% Aufschlag gehen

Kiggie
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Re: PKV Kosten im Alter

Beitrag von Kiggie »

Also mein Versicherungsmakler (etwas was ich immer empfehlen würde, da nicht von einer Versicherung abhängig) hat genau das auch mit thematisiert. Also wie stabil die Preise sind. Somit hat man da auch einen Punkt der zur Entscheidungsfindung beitragen sollte.
Mich haben auch 16 von 19 angefragten abgelehnt. Ohne Makler hätte ich das nicht stemmen können.
5% pro Jahr ist definitiv zu hochgegriffen. Eher kommt ab und an Mal eine Erhöhung. Aber wie stabil die finanziell aufgestellt sind sollte der Makler oder Vertreter beantworten können.

Löwenherz
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Re: PKV Kosten im Alter

Beitrag von Löwenherz »

Ich bin mit Schwerbehinderung in der Debeka, dank Anwartschaften, die vor meiner Erkrankung zu zahlen begonnen wurden ohne Gesundheitsprüfung und somit mit geringfügigem Risikoaufschlag (macht aktuell knapp 3€ monatlich aus) in einem normalen Ausbildungstarif mit guten Zusatzoptionen. Mein Vater ist ebenfalls in der Debeka, im Pensionierungsalter, zahlt aktuell monatlich knapp über 300€ (bei 70% Beihilfe, da 3 Kinder = erhöhter Beihilfeanteil lebenslang). Mit knapp über 300€ werde ich auch nach dem Ref bei der Debeka (im "Premiumtarif" wie du das nennst) bei 50% Beihilfe einsteigen. Auch wenn mein Vater keinen Risikoaufschlag hat, muss man also keinesfalls bei Kosten über 1000€ monatlich landen. Ein seriöser Versicherungsmakler rechnet das sauber mit dir durch, eine Beratung beispielsweise bei der Debeka gibt zusätzlich Hinweise, in welchem Turnus in den letzten 20 Jahren Beiträge erhöht wurden. Das ist dann zwar keine Garantie für die weitere Entwicklung, gibt aber Hinweise dazu, wie Versicherungen wirtschaften. Die Debeka hat da durchaus den Ruf nicht besonders häufig die Tarife zu erhöhen, was mein Vater mir aus seiner Erfahrung der vergangenen 40 Jahre bestätigt hat.

Nachdem du bei der GKV den Arbeitgeberanteil nach aktueller Gesetzeslage in fast allen Bundesländern (Ausnahme HH meine ich) selbst bezahlen musst, lohnt die PKV sich immer dann defintiv, wenn du nicht nur einen Basistarif einer PKV erhalten kannst. In allen anderen Fällen lohnt es sich zu prüfen, ob es zumindest fürs Ref günstiger ist (besondere Ausbildungskonditionen, die erheblich unter dem GKV-Anteil liegen). Am Ende des Vorbereitungsdienstes wirst du für 6 Wochen entlassen und kannst durch diesen Statuswechsel wählen, ob du Anwartschaften leistest für die direkte Wiederaufnahme in die PKV zum neuen Schuljahr bzw. zur Verbeamtung auf Probe oder eben in die GKV wechseln willst.

MarlboroMan84
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Re: PKV Kosten im Alter

Beitrag von MarlboroMan84 »

Löwenherz hat geschrieben:Am Ende des Vorbereitungsdienstes wirst du für 6 Wochen entlassen und kannst durch diesen Statuswechsel wählen, ob du Anwartschaften leistest für die direkte Wiederaufnahme in die PKV zum neuen Schuljahr bzw. zur Verbeamtung auf Probe oder eben in die GKV wechseln willst.
Wo hast du das denn her? Erstmal wird man nicht automatisch nach dem Ref für 6 Wochen entlassen, zweitens kann man nicht in die GKV wechseln.

Fränzy
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Re: PKV Kosten im Alter

Beitrag von Fränzy »

nee, falls man ohne Arbeit wäre, zahlt das Jobcenter die Prämie oder einen Teil..In die GKV geht's nur mit Anwartschaft.

Ich finde es persönlich echt immer witzig, dass so getan wird, als ob die GKV billig wäre. Tatsächlich zahle ich und mein AG deutlich mehr als PKV und Beihilfe
שָׁלוֹם

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