Kosten PKV

(Hier werden Fragen beantwortet, aber eine rechtsverbindliche Beratung ist nicht möglich. Bitte hierfür Makler am Wohnort einschalten.)
Thomas Schösser
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Re: Kosten PKV

Beitrag von Thomas Schösser »

Sie können natürlich alle Versicherer direkt nach dem Preis, besser gesagt Listenpreis (OHNE Betrachtung Ihrer persönlichen Umstände wie Gesundheit und Leistungsumfang) fragen, oder falls möglich selbst rechnen.

Oder Sie beauftragen einen unabhängigen Makler mit der Sache. Dieser sollte beides können:

- den gesamten Markt nach Listenpreis sortieren und auflisten (dafür gibt es Profi-Software)

und / oder

- den Markt unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Wünschen und Ihrem Gesundheitszustand beleuchten...
Thomas Schösser
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rossi87
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Re: Kosten PKV

Beitrag von rossi87 »

Ich kann auch nur dazu raten, sich gründlich zu informieren und ggf. einen Makler einzuschalten. Was nützen Dir irgendwelche sehr groben Angaben, wenn Du doch eh vor Abschluss einer Versicherung dich mit der Materie intensiver auseinandersetzen musst?

In meinem Bekanntenkreis bzw. -kollegium haben wir uns neulich mal ausgetauscht und festgestellt, dass die Doppel-PKV-Päärchen allesamt in etwa bei ~450-500€ liegen, ohne Kinder. Wohlgemerkt alle zwischen 25 und 30, keine Risikozuschläge, ordentlicher Tarif (also weder Basis, noch Luxus).

Rets
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Re: Kosten PKV

Beitrag von Rets »

Naja. Selbstverständlich befrage ich für ein konkretes Angebot mindestens Berater verschiedener Versicherungen mit Probeanträgen, evtl. einen unabhängigen Makler. Falls ich in den ersten 6 Monaten über den Kontrahierungszwang rein will/muss, würde ich das definitiv nur mit Makler tun.

Sinn dieser Frage war aber, grob zu überblicken, ob sich der Aufwand lohnt. Wenn man von Anfang an absehen könnte, dass es niemals unter 800€ für die Familie zu haben ist, dann würde ich einfach von vornherein die GKV wählen (allemal, da in Hessen ja eine teilweise Rückerstattung möglich ist). Aber wenn sich ungefähr ein Tarif von ca. 500 Euro absehen lässt (der dann ggf. noch auf 700€ durch Risikozuschläge etc. steigt), lohnt sich der Weg zu Versicherern und Beratern. (Das meinte ich mit "ich möchte ein Gefühl für die Größenordnung bekommen" in meinem Anfangsposting).

Thomas Schösser
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Re: Kosten PKV

Beitrag von Thomas Schösser »

Zitat: "Selbstverständlich befrage ich für ein konkretes Angebot mindestens Berater verschiedener Versicherungen mit Probeanträgen, evtl. einen unabhängigen Makler. Falls ich in den ersten 6 Monaten über den Kontrahierungszwang rein will/muss, würde ich das definitiv nur mit Makler tun. " Zitat Ende.

Wieso nicht gleich auch bei den normalen Angeboten einen Makler einschalten? Was erhoffen Sie sich mit der Methode direkt bei den Versicherern anzufragen für einen Vorteil?
Thomas Schösser
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Rets
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Re: Kosten PKV

Beitrag von Rets »

Thomas Schösser hat geschrieben:Zitat: "Selbstverständlich befrage ich für ein konkretes Angebot mindestens Berater verschiedener Versicherungen mit Probeanträgen, evtl. einen unabhängigen Makler. Falls ich in den ersten 6 Monaten über den Kontrahierungszwang rein will/muss, würde ich das definitiv nur mit Makler tun. " Zitat Ende.

Wieso nicht gleich auch bei den normalen Angeboten einen Makler einschalten? Was erhoffen Sie sich mit der Methode direkt bei den Versicherern anzufragen für einen Vorteil?

Wie funktioniert das denn mit den Maklern?

Mein (edit: bestimmt nicht ganz zutreffendes) Bild bislang:

A) Die Makler bekommen Provisionen von den Versicherern, haben also ein Interesse prinzipiell das Produkt zu verkaufen, das am meisten Provision beinhaltet. Das finde ich ehrlich gesagt wenig vertrauenswürdig. Da kann ich auch gleich zu den Versicherern laufen, da weiß ich wenigstens, dass alle - ganz offen - davon überzeugt sein müssen, das "ihr" Produkt das beste wäre. (Wenn jeder parteiisch ist, bricht sich das Licht, in dem die Produkte präsentiert werden, jeweils in der gleichen Linse). Daneben geht z.B. auch das Gerücht um, dass die Debeka keine Provisionen verteilt und deshalb oft außen vor gelassen wird.

B) Daneben gibt es noch die unabhängigen Makler, die man mit Honorar beauftragt. Da zahlt man selbst den Makler. Hier bin ich aber unsicher.
- Wie genau funktioniert das?
- Wo findet man einen solchen Makler?
- Wie ist die Unabhängigkeit sicher gestellt? (Z.B. könnte man ja Honorar und Provision abgreifen, gibt es also eine vertragliche Klausel, die das Annehmen von Provisionen untersagt? Gibt es Regelungen, dass die Provision auf den Kunden umgelegt wird? Oder wird die Provision zu 100% auf das Honorar angerechnet? Teilen sich Kunde und Makler die Provision?)


Gruß, Rets

Thomas Schösser
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Re: Kosten PKV

Beitrag von Thomas Schösser »

ZITAT: "Wie funktioniert das denn mit den Maklern?

Mein (edit: bestimmt nicht ganz zutreffendes) Bild bislang:

A) Die Makler bekommen Provisionen von den Versicherern, haben also ein Interesse prinzipiell das Produkt zu verkaufen, das am meisten Provision beinhaltet. Das finde ich ehrlich gesagt wenig vertrauenswürdig. Da kann ich auch gleich zu den Versicherern laufen, da weiß ich wenigstens, dass alle - ganz offen - davon überzeugt sein müssen, das "ihr" Produkt das beste wäre. (Wenn jeder parteiisch ist, bricht sich das Licht, in dem die Produkte präsentiert werden, jeweils in der gleichen Linse). Daneben geht z.B. auch das Gerücht um, dass die Debeka keine Provisionen verteilt und deshalb oft außen vor gelassen wird.

B) Daneben gibt es noch die unabhängigen Makler, die man mit Honorar beauftragt. Da zahlt man selbst den Makler. Hier bin ich aber unsicher.
- Wie genau funktioniert das?
- Wo findet man einen solchen Makler?
- Wie ist die Unabhängigkeit sicher gestellt? (Z.B. könnte man ja Honorar und Provision abgreifen, gibt es also eine vertragliche Klausel, die das Annehmen von Provisionen untersagt? Gibt es Regelungen, dass die Provision auf den Kunden umgelegt wird? Oder wird die Provision zu 100% auf das Honorar angerechnet? Teilen sich Kunde und Makler die Provision?) " ZITAT ENDE.


Ich fange einmal mit den Basics an und halte mich bewusst kurz:

In Deutschland gibt es 2 Arten von Versicherungs-VERMITTLERN:

1. sogenannte Versicherungs-VERTRETER, die ein oder mehrere Gesellschaften wie der Name schon sagt vertreten. Diese sind Interessenswahrer des oder der jeweiligen Versicherer und stellen die größte Anzahl der Versicherungs-Vermittler dar. Der Vertreter muss keine Marktanalyse -vergleiche vornehmen, sondern nur das Produkt seines Unternehmens präsentieren und vermitteln.

2. der Versicherungs-MAKLER ist dagegen im Auftrag seines Mandanten, dem Kunden unterwegs und ist Interessenswahrer desselbigen. Nach dem Gesetz hat der Makler in eine besondere Verantwortung und hohe Aufklärungspflichten gegenüber seinen Kunden.

Außerdem ist ein Versicherungsmakler verpflichtet, seinem Rat eine hinreichende Zahl von auf dem Markt angebotenen Versicherungsverträgen und von Versicherern zu Grunde zu legen, so dass er nach fachlichen Kriterien eine Empfehlung dahin abgeben kann, welcher Versicherungsvertrag geeignet ist, die Bedürfnisse des Versicherungsnehmers zu erfüllen.

Der Makler erhält bei erfolgreicher Vermittlung eine Courtage von dem Unternehmen jenachdem was dieser mit diesem vereinbart hat. Der VersicherungsVERTRETER eine Provision von seinerm Unternehmen, je nachdem was diese miteinander vereinbart haben.

Wie hoch die Prov. bzw. Courtage ist können Sie beim Vertreter oder Makler erfragen. Eine direkte Pflicht zur Auskunft gibt es meines Wissens nach aber noch nicht. Ich gehe damit zumindest offen um, warum auch nicht? Die extremen Unterschiede der Prov. sind durch die gesetzlichen Änderungen zumindest im PKV-Vollbereich weggefallen. Es gibt nun Obergrenzen. Das die Debeka pauschal keine Provision bezahlen würde stimmt so übrigens nicht.

Außerdem ist es doch immer so, dass ein Makler seinen Rat objektiv BEGRÜNDEN muss. Dafür haftet er auch. Wenn Sie also das Gefühl haben die vom Makler angesetzten Kriterien wären zu wenig, unpassend für Ihren Bedarf oder zu undifferenziert, so sind Sie ja nicht gezwungen mit demjenigen weiter zusammenzuarbeiten.

NEBEN den VersicherungsVERMITTERLN gibt es noch die sog. VersicherungsBERATER. Diese beraten und dürfen NICHT vermitteln. Für die Beratungsleistung wird ein Honorar vom Kunden direkt abverlangt. Die Versicherung bleibt hier außen vor.

Zu Ihrer Frage wie man nun herausfindet wer einen berät. Es gibt das sog. Vermittlerregister https://www.vermittlerregister.info/ . Dort können Sie per Namenssuche oder mit der Registierungsnummer (muss beim geschäftlichen Erstkontakt ausgehändigt werden / muss im Internetimpressum hinterlegt sein), nachsehen welchen Status derjenige hat.

Ich hoffe ich konnte ein wenig Licht ins Dunkle bringen.
Thomas Schösser
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Rets
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Re: Kosten PKV

Beitrag von Rets »

Thomas Schösser hat geschrieben:Ich hoffe ich konnte ein wenig Licht ins Dunkle bringen.

Vielen Dank : - )

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