DU nur bis 62 versichern??

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Kathi1989
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DU nur bis 62 versichern??

Beitrag von Kathi1989 »

Ich habe eine Frage zur DU: Ich habe ein Angebot der DBV für eine DU Versicherung, allerdings läuft dieses nur bis zum 62.LJ. Würde ich es bis zum 65. oder 67. LJ abschließen, wäre es deutlich teurer. Alternativ gibt es ja noch dieses Kombipaket DU/Rente, wobei ich den Rentenaspekt nicht so überzeugend finde (was man da rausbekommt). Da wäre ich aber bis 67 versichert. Wird man nicht vor allem in den letzten Jahren DU und wäre es somit dumm, nur bis 62 zu versichern??

Thomas Schösser
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Re: DU nur bis 62 versichern??

Beitrag von Thomas Schösser »

Im realen Leistungsfall ist die versicherte Rente immer zu niedrig, und die Leistungsdauer immer zu kurz !

Das Sie bei einer längeren Versicherngsdauer und Leistungsdauer mehr Beitrag bezahlen ist aufgrund des erhöhten Risikos aus Sicht des Versicherers nachvollziehbar. Gerade in den letzten Jahren des Berufslebens steigt die Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Dienstunfähigkeit.

Bedenken Sie unter anderem auch den Worsecase-Fall: Nämlich wenn Sie ziemlich früh dienstunfähig werden würden, und dies bis zum Altersrentenalter durchgängig blieben. In diesem Fall wären Sie um jedes Leistungsjahr was über Ihr 62. Lebensjahr hinausgeht nicht nur froh, sondern Ihre finanziellen Lebensumstände würden je nach persönlicher Konstellation mehr oder weniger massiv damit verbunden sein.

Die Frage könnte also auch überspitzt lauten, können Sie sich dann diese Leistungslücke finanziellen leisten oder nicht?

Lassen Sie dabei nicht die Versorgungssituation NACH dem 67. Lebensjahr außer acht! Die Versorgungssituation in der Phase nach dem 67. Lebensjahr ist ebenso wichtig. Reichen Ihre finanziellen Polster in jedem Fall aus? Nachdem man nicht weiß, wann eine Dienstunfähigkeit eintritt muss man schlicht vom schlimmsten ausgehen, das ist zumindest meine Meinung. Folgt man diesem Gedanken müsste man immer den maximal möglichen Versicherungsschutz abschließen, was natürlich einen höheren Beitrag zur Folge hat...

Die entscheidend wichtigen Details, der Ihnen angebotenen DBV-Angebote kann man aus Ihren Angaben nicht herauslesen. Auch fehlen weitere wichtige Informationen über Sie, wie z.B. Beamtenstatus, Besoldung, anderweitige Absicherungen, Hobbys, Tätigkeit, Vorerkrankungen... All dies kann zu unterschiedlichen Ergebnissen und Ratschlägen führen.

Holen Sie sich einfach noch eine zweite oder dritte Meinung ein. Vielleicht auch von einem unabhängigen Vermittler der nicht nur für eine Versicherung unterwegs ist. Vielleicht gibt es in Ihrem Fall noch eine weitere noch nicht angebotene Versicherungs-Lösung?
Thomas Schösser
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Kathi1989
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Re: DU nur bis 62 versichern??

Beitrag von Kathi1989 »

Vielen Dank für die ausführliche Antwort...!
Was meinen Sie mit "maximal möglichen Versicherungsschutz"? DU in Kombi mit Rente? Oder noch zusätzlich vorsorgen (habe ich vor)?
Noch bin ich Referendarin (ab April) mit Besoldungsgruppe A13. AUßerdem habe ich eine Schilddrüsenerkrankung als Vorerkrankung. Ich bin Kundin eines Maklers, habe aber im Bereich der DU (noch) nicht das Gefühl, optimal alle Varianten zu kennen. Daher habe ich überlegt, noch von verschiedenen Versicherern Angebote anzufordern? Oder was ist da der beste Weg?

Thomas Schösser
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Re: DU nur bis 62 versichern??

Beitrag von Thomas Schösser »

Nun maximal würde bedeuten, maximale Barrente mit längst möglicher Laufzeit und über der Barrente hinaus Beitragsbefreiung von Sparverträgen im Falle einer DU / BU. Darüber hinaus gibt es noch die möglichen Beitragsdynamiken und Leistungsdynamiken...Natürlich ist das nicht immer möglich, oder nicht gewünscht und daher auch einzellfallabhängig, und obendrauf gibt es meist mehrere unterschiedliche Möglichkeiten.

Mutmaßlich wird Ihnen die sog. Dienstanfängerpolice der DBV angeobten worden sein? Eine andere von vielen möglichen Varianten könnte z.B. auch eine Splittung der Absicherung mit 2 separaten Single-DU-Versicherungen sein!?

Welche Variante für Sie persönlich besser passt, sprich Ihren Wünschen und Ansprüchen gerecht wird, ist hier nicht zu beantworten und muss immer Inhalt einer persönlichen Beratung sein.

Sie haben ja einen Versicherungs-Makler (nicht zu verwechseln mit einem Versicherungs-Vertreter), der Ihnen viele Angebote des Marktes aufzeigen kann. Von daher wäre es logisch erst einmal Ihren Makler zu fragen, warum er Ihnen dieses Produkt empfohlen hat?!

Die Gründe für seinen Rat sollten objektiv und nachvollziehbar sein, also vorallem auf die Inhalte des Bedigungswerks, das "Kleingedruckte" eingehen. Die Gegenfrage könnte auch sein, warum die anderen Anbieter nicht weiter empfohlen wurden?

Wenn Sie sich jetzt direkt Angebote einholen, dann werden Sie die Unterschiede vielleicht auch nicht gleich sehen. Diese finden sich tatsächlich oft nur in den Vertragswerken, den Bedingungen. Sprechen Sie also offen mit Ihrem Makler über Ihre Unsicherheit. Sollten Sie danach immer noch ein schlechtes Baugefühl haben, so holen Sie sich eine andere Stimme.

Natürlich können Sie auch direkt mit den Versicherern sprechen. Doch wird der jeweilige Anbieter natürlich sein Produkt als gutes, vielleicht sogar bestes darstellen. Er kann ja auch nur aus seiner eigenen Produktpalette etwas anbieten.

Desweiteren könnte aufgrund Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte eine Risikovoranfrage sinn machen. Dabei handelt es sich um eine art Ausschreibung bei mehreren Versicherern gleichzeitig. Die Antworten verraten Ihnen dann, welche Versicherer Sie wie genau versichern würden (Ausschlüsse, Risikozuschläge, Begrenzungen hinsichtlich Rentenhöhe und / oder Laufzeit etc.). Danach haben Sie alle Angebote auf dem Tisch und können dann gezielter Ihre Auswahl treffen.
Thomas Schösser
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