Dienstunfähigkeitsversicherung

(Hier werden Fragen beantwortet, aber eine rechtsverbindliche Beratung ist nicht möglich. Bitte hierfür Makler am Wohnort einschalten.)
StudenTT
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung

Beitrag von StudenTT »

Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen und mir ein paar Meinungen zu folgender Frage holen:

Lohnt sich ein vorzeitiger Austritt aus der Dienstunfähigkeitsversicherung? Wenn ja, was gilt es zu berücksichtigen?

Die Frage ergibt sich mir in sofern, da ich ja bereits nach 5 Jahren einen Anspruch auf eine Dienstufähigkeitsrente habe. Die Höhe dieser Rente wird festgelegt durch die Anzahl der abgeleisteten Dienstjahre und die monatliche Sofortrente der DU.

Sehe ich das richtig, dass sich ab einem bestimmten Alter die Einzahlung in die DU nicht mehr lohnt? Ich frage auch deshalb, weil ich die Befürchtung habe, dass die Versicherungen ab einem bestimmten Alter die Dienstunfähigkeitsrente nicht mehr auszahlen wollen, weil die gesetzliche Rente ja schon eine ausreichende Absicherung bietet.

Oder wie seht ihr das?

Ein paar Angaben noch zu mir:

Ich bin 29, angehender Physik-Lehrer (Ref endet Ende Juli). Die monatliche Sofortrente meiner DU liegt bei 750€, wobei ich monatlich 45€ einzahle.

MarlboroMan84
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung

Beitrag von MarlboroMan84 »

Du wirfst hier einiges durcheinander. Geht es um Beamte oder Angestellte?


In beiden Fällen ist Versorgung nicht so gut, wie das ehemalige Gehalt. Wenn man dieses Gehalt benötigt, weil man ein Eigenheim zB finanziert, ist eine BU/DU sehr sinnvoll. Du sicherst hier nämlich ein existentielles Risiko ab.

nrw31
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung

Beitrag von nrw31 »

StudenTT hat geschrieben: Lohnt sich ein vorzeitiger Austritt aus der Dienstunfähigkeitsversicherung? Wenn ja, was gilt es zu berücksichtigen?

Die Frage ergibt sich mir in sofern, da ich ja bereits nach 5 Jahren einen Anspruch auf eine Dienstufähigkeitsrente habe. Die Höhe dieser Rente wird festgelegt durch die Anzahl der abgeleisteten Dienstjahre und die monatliche Sofortrente der DU.

Sehe ich das richtig, dass sich ab einem bestimmten Alter die Einzahlung in die DU nicht mehr lohnt?
Es gibt seitens der Versicherer durchaus Modelle, die eine Anpassung von Beitrag und Leistung an die steigenden Pensionansprüche vorsehen. Einige der Makler hier im Forum können da vielleicht ein bisschen mehr zu schreiben.
StudenTT hat geschrieben: Ich frage auch deshalb, weil ich die Befürchtung habe, dass die Versicherungen ab einem bestimmten Alter die Dienstunfähigkeitsrente nicht mehr auszahlen wollen, weil die gesetzliche Rente ja schon eine ausreichende Absicherung bietet.
Das ist vertraglich durch den Abschluss der Versicherung klar geregelt. Solange ein vertraglicher Anspruch aus der DU-Versicherung besteht, muss diese vertraglich bedingt auch zahlen. Dein Pensionsanspruch und ggf. bestehende gesetzliche Rentenansprüche sind davon unabhängig.

MarlboroMan84
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung

Beitrag von MarlboroMan84 »

BU/DU-Versicherungen zahlen nämlich häufig nicht aus, weil die vorvertraglichen Anzeigepflichten missachtet werden. In aller Regel sind das die Gesundheitsfragen, wo man Vorerkrankungen "vergisst" anzugeben, entweder aus Sorge, keine Versicherung zu bekommen (relativ nutzlos, wenn sie später eh nicht zahlt) oder weil man keine höheren Beiträge zahlen will (also immer noch nutzlos, wenn sie später nicht zahlt).

Wenn z.B. eine Frage lautet "Waren Sie in den letzten 2 Jahren krank", dann sollte man das peinlichst genau angeben, auch wenn der Makler sagt "Ne Erkältung müssen sie nicht angeben", doch, auch das sollte man zwingend angeben.

Angelena
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Angelena »

Hallo,

ich stehe kurz vor meiner Verbeamtung auf Probe und wollte nun eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen. Aufgrund verschiedener Vorerkrankungen ist davon auszugehen, dass die Versicherung diese Erkrankungen rausnehmen und/oder mir einen Risikozuschlag aufbrummen wird. In diesem Falle würde ich keine DU-Versicherung abschließen.
Ich habe bereits seit meinem 18. Lebensjahr eine BU-Versicherung, die jedoch (soweit ich weiß) keine Dienstunfähigkeitsklausel beinhaltet (damals wusste ich noch nicht, was ich werden würde).

Ich habe mich im Internet mal erkundigt und praktisch jeder rät zur DU-Versicherung. Aber wäre es denn wirklich so schlimm, wenn ich keine habe, sondern "nur" eine normale BU-Versicherung? Hat jemand damit Erfahrungen gemacht und kann mir eine Rat geben?
Die Unterschiede, die ich im Internet gefunden habe, zeigen meinem Verständnis nach nur, dass mich ein Arzt wirklich arbeitsunfähig schreiben muss für eine BU (im Vergleich zum Arbeitgeber bei einer DU). Das erscheint mir als völliger Laie auf dem Gebiet doch fast marginal.

Viele Grüße,
Angelena

cobalt8
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Registriert: 03.08.2015, 23:55:54

Re: Dienstunfähigkeitsversicherung

Beitrag von cobalt8 »

Lediglich Dienstunfähig bist du, wenn du nicht mehr in der Lage bist deinem Beruf als Lehrer(in) nachzugehen, aber immer noch einen x-beliebigen anderen Job machen könntest. In dem Fall zahlt deine BU-Versicherung nicht. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung mit echter Dienstunfähigkeitsklausel hingehen würde zahlen, sobald du deinem Dienst nicht mehr nachgehen könntest. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass du eigentlich auch nur aufgrund von Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt werden darfst, wenn du auch keiner anderen Verwendung bei deinem Dienstherrn nachgehen kannst.
Google mal nach Dienstunfähigkeitsklauseln. Viele glauben eine vollwertige Dienstunfähigkeitsversicherung zu besitzen, haben dann aber eine Klausel im Vertrag, die nicht als "echte Dienstunfähigkeit" gilt.

Eine richtige Dienstunfähigkeitsversicherung in unserem Beruf zu bekommen ist äußerst schwierig und wird kaum noch angeboten, da nun einmal unser Beruf ein hohes Risiko für jeden Versicherer darstellt.
Mir wurde der Abschluß einer Dienstunfähigkeitsversicherung aufgrund weniger Vorerkrankungen (die bei der Krankenkasse nicht mal zu einem Aufschlag führten), und aufgrund des Berufs verwehrt. Auch eine Aufstockung meiner (zum Glück vorhandenen Berufsunfähigkeit) auf eine höhere monatliche Zahlung im Versicherungsfall durch den Versicherer wurde mir verwehrt.
Bei einem Familienmitglied von mir, dass schon bestimmt über 10 Jahre vor mir verbeamtet wurde, sah es aufgrund einer Vorerkrankung (die allerdings auch in der PKV Zuschlagpflichtig war) genauso aus.
(Allerdings sei an dieser Stelle fairerweise erwähnt, dass zwei PKV mich am Anfang des Referendariats generell erst einmal abgelehnt haben, und nur meine jetzige PKV mich ohne Probleme und ohne Zuschläge genommen hat, obwohl es sich eher im Lapalien handelt [einmal mit Kopfschmerzen beim Arzt gewesen, Neurodermitis, Pollen und Tierallergien).

Es könnte also schlechter aber auch besser für mich aussehen. Ich habe immerhin eine BU-Versicherung, die immerhin einen kleinen Teil meiner Versorgungslücke schließen würde. Meine Lebensstandart könnte ich wohl trotzdem nicht halten, vorallem wenn hohe gesundheitliche Kosten aufgrund einer DU dazu kämen.

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