Frage zur Dienstunfähigkeit

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Thomas Kliem
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von Thomas Kliem »

Das ist das Dilemma. Im Prinzip "müssen" Sie sich komplett absichern, Ihre Besoldung während des Vorbereitungsdienstes lässt das aber möglicherweise nicht zu. Ich persönlich finde das DBV-Produkt "Dienstanfängerpolice" daher nicht schlecht, weil Sie hier als Lehramtsreferendar bis 1.800 EUR BU-Rente absichern können. Das ganze ist an eine Rentenversicherung gekoppelt. Wenn man diese Option mit einbaut, dann wird im BU-Fall nicht nur der Beitrag für die Rentenversicherung durch die DBV übernommen, sondern auch die Dynamik. Dadurch können Sie eine Altersrente aufbauen, auch wenn Sie früh BU werden. Die Rentenversicherung kann auch als fondsgebundene Variante abgeschlossen werden. Das ist nicht ganz preiswert, jedoch eine durchaus intelligente Variante.

Bei Verbeamtung auf Lebenszeit wird die versicherte BU-Rente auf 35% der ursprünglichen Rente reduziert. Hier also 630 EUR. Es besteht eine Anpassungsoption bei einer Besoldungsgruppe > A 11 auf 1.000 EUR pauschal oder 80% der Nettoversorgungslücke (= Nettoeinkommen ./. DU-Anspruch).

Wenn man aus dem Beamtenstatus ausscheidet, können 60% des Bruttoeinkommens, maximal die ursprüngliche BU-Rente aus dem Ref. versichert werden.

wenn man alle Eventualitäten berücksichtigt und Sicherheit wichtiger als der Beitrag ist, dann ist das eine intelligente Lösung mit einem hervorragenden Bedingungswerk.

So, DBV Produktschulung beendet :-)

Natürlich bietet auch die Debeka eine ausgezeichnete DU-Versicherung an. Die Kombi mit der Rentenversicherung müsste da theoretisch auch funktionieren. Laut Software nur mit Standard BU. Ich habe bisher nur BaL bei der Debeka gegen DU versichert.

Leider fehlt den meisten Versicherungsvermittlern (Makler, fest angestelle Mitarbeiter, Vertreter) der Mut, Komplettlösungen anzubieten, weil man die Kunden über Jahrzehnte dazu erzogen hat, dass nur der Preis der Versicherung zählt. Klappt ja auch ganz gut, wie man auch verschiedentlich in Foren sehen kann.

Natürlich kann und soll mein Beitrag kein Ersatz für die Beratung beim Berater/Vermittler Ihrer Wahl sein, sondern stellt nur meine persönliche Sichtweise dar. Und natürlich kann man dabei auch Nachteile finden, wenn man danach sucht.
Thomas Kliem
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Lars Weber
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von Lars Weber »

Das DBV-Produkt (DAP - Dienstanfängerpolice) ist bestens erklärt und wäre auch meine erste Empfehlung.
Vor allem läßt sich diese auch schon während des Studiums abschließen.
Da es sehr viele Optionsmöglichkeiten beinhaltet paßt es sich möglichen Veränderungen (z.B. einer vorübergehnden Anstellung bevor eine Beamtenstelle verfügbar ist) optimal an.
Lars Weber

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SeppBroesel
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von SeppBroesel »

Ich bin eher kein Freund von Altersvorsorge innerhalb eines Versicherungsmantels. Die hohen laufenden Kosten sehe ich problematisch. Grds. ist auch der Aufbau einer Altersvorsorge über ein ETF-Depot sinnvoll. Bevor man sich unüberlegt in ein teueres Produkt "begibt", empfehle ich, sich mit dem Thema Geldanlage zunächst einmal ausführlich auseinanderzusetzen. Ein möglicher Einstieg wären die Bücher von Gerd Kommer oder auch das Wertpapier-Forum im Netz.
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Thomas Kliem
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von Thomas Kliem »

Und wer bezahlt die Beiträge und die Dynamik im BU-Fall?
Richtig: Der Kunde. Von seiner kargen BU-Rente.

"Richtig" Geld anlegen kann man, wenn die Absicherung steht. ETF können dafür geeignet sein.
Aber: Erst muss dass Fundament, also die Absicherung stehen. Dann kann man über Geldanlage nachdenken.
Thomas Kliem
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SeppBroesel
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von SeppBroesel »

Ich könnte mir vorstellen eine höhere DU-Rente zu vereinbaren, die im Fall der Fälle ausreicht, um noch etwas auf die Seite zu legen. Wie gesagt, das Geld für die Altersvorsorge kann ich, besser und kostengünstiger ohne Versicherung anlegen.
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Zuckerkringel
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von Zuckerkringel »

Also vielleicht bin ich einfach unwissend/doof, aber ich stell die Frage trotzdem:
Braucht man als Beamter auf Lebenszeit überhaupt noch eine DU??

Thomas Kliem
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Re: Frage zur Dienstunfähigkeit

Beitrag von Thomas Kliem »

Sicher nicht mehr so nötig wie ein BaW oder BaP.

Aber lassen Sie sich doch einmal Ihre momentane Absicherungshöhe bei DU berechnen und entscheiden Sie, ob Sie damit Ihre monatlichen finanziellen Verpflichtungen erfüllen können.
Thomas Kliem
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