Filmaufnahmen eures Unterrichts
Filmaufnahmen eures Unterrichts
Hallo, ich wollte mal fragen, ob ihr Erfahrungen damit habt, dass ihr beim Unterichten gefilmt werdet, damit ihr euch danach mal selbst in Aktion sehen könnt.
-
- Beiträge: 931
- Registriert: 04.03.2006, 12:02:21
- Wohnort: Bayern (RS)
Wir haben das damals in einem meiner beiden Fächer gemacht. Und obwohl ich natürlich zustimmen muss, dass man so seine Körpersprache überprüfen kann, hat mich diese Aktion doch eher tiefer verunsichert als mir geholfen.
Ich mag mich auf Film nicht besonders. So ist das schon immer gewesen, zumindest seit meiner Pubertät. Ich laufe dann lieber aus dem Bild als mich vor der Kamera möglichst positiv zu präsentieren. Und das, obwohl ich eigentlich überhaupt kein scheuer Mensch bin...
Jedenfalls habe ich mich auf meinen Filmafnahmen während des Unterrichtens gehasst, obwohl ich beim Ansehen sekundär auf ganz andere Elemente geachtet habe als die, die der Seminarleiter mit uns besprach. Gelobt wurde meine offene Armhaltung beim Führen eines Gesprächs in einem Sitzkreis mit Stühlen, und während ich das Lob durchaus zur Kenntnis genommen habe, habe ich mich vielmehr von anderen Dingen abgeschreckt gefühlt, die mich selbst an meiner Optik störten, von den anderen aber gar nicht angesprochen wurden, weil sie mich entweder "so" gewöhnt waren, oder ich mich selbst "schief" und hyperkritisch sehe, wenn ich auf Film gebannt bin.
Das Ende vom Lied: Ich fühlte mich über Wochen hinweg vor Klassen heimlich verunsichert, was zuvor nie der Fall gewesen war, und sah mich immer aus der Kameraperspektive. Als dann auch noch ein Ausbildungslehrer meinte, ich solle mich nicht immer mit einer ausgestreckten Hand am Projektor festhalten, wenn ich mit der Klasse rede, denn das wirke verkrampft und ängstlich, war es (fast) ganz vorbei mit meiner Selbstwahrnehmung.
Ich habe das irgendwann heruntergeschluckt und einfach weiter unterrichtet. Irgendwann kam auch das "Freiheits"-Gefühl vor der Klasse zurück: Ich bin so, wie ich mit meinen Eigenheiten und leichten Schwächen bin. Trotzdem macht mir Unterrichten und das "Stehen" vor der Klasse bei der Arbeit mit Jugendlichen Spaß.
Und ich denke heute nicht mehr allzu viel über meine Körpersprache nach, sondern bevorzuge meine alltägliche, entspannte Verhaltensweise, bei der ich dann manchmal merke, dass ich mich mit der Hand gerade wieder am Projektor festhalte. In der Phase damals hätte ich sie dann reflexartig weggezogen, als hätte ich einen Stromstoß bekommen. Heute lasse ich sie da und mache mal entspannt weiter.
Damit will ich nur sagen: Filmen im Unterricht kann helfen, aber von einer "Zwangsaktion", bei der alle sich filmen und anschließend in ihrer Körpersprache von Seminarleiter und Seminar "sezieren" lassen müssen, rate ich ab. Mir persönlich hat es mehr geschadet als genützt.
Ich mag mich auf Film nicht besonders. So ist das schon immer gewesen, zumindest seit meiner Pubertät. Ich laufe dann lieber aus dem Bild als mich vor der Kamera möglichst positiv zu präsentieren. Und das, obwohl ich eigentlich überhaupt kein scheuer Mensch bin...
Jedenfalls habe ich mich auf meinen Filmafnahmen während des Unterrichtens gehasst, obwohl ich beim Ansehen sekundär auf ganz andere Elemente geachtet habe als die, die der Seminarleiter mit uns besprach. Gelobt wurde meine offene Armhaltung beim Führen eines Gesprächs in einem Sitzkreis mit Stühlen, und während ich das Lob durchaus zur Kenntnis genommen habe, habe ich mich vielmehr von anderen Dingen abgeschreckt gefühlt, die mich selbst an meiner Optik störten, von den anderen aber gar nicht angesprochen wurden, weil sie mich entweder "so" gewöhnt waren, oder ich mich selbst "schief" und hyperkritisch sehe, wenn ich auf Film gebannt bin.
Das Ende vom Lied: Ich fühlte mich über Wochen hinweg vor Klassen heimlich verunsichert, was zuvor nie der Fall gewesen war, und sah mich immer aus der Kameraperspektive. Als dann auch noch ein Ausbildungslehrer meinte, ich solle mich nicht immer mit einer ausgestreckten Hand am Projektor festhalten, wenn ich mit der Klasse rede, denn das wirke verkrampft und ängstlich, war es (fast) ganz vorbei mit meiner Selbstwahrnehmung.
Ich habe das irgendwann heruntergeschluckt und einfach weiter unterrichtet. Irgendwann kam auch das "Freiheits"-Gefühl vor der Klasse zurück: Ich bin so, wie ich mit meinen Eigenheiten und leichten Schwächen bin. Trotzdem macht mir Unterrichten und das "Stehen" vor der Klasse bei der Arbeit mit Jugendlichen Spaß.
Und ich denke heute nicht mehr allzu viel über meine Körpersprache nach, sondern bevorzuge meine alltägliche, entspannte Verhaltensweise, bei der ich dann manchmal merke, dass ich mich mit der Hand gerade wieder am Projektor festhalte. In der Phase damals hätte ich sie dann reflexartig weggezogen, als hätte ich einen Stromstoß bekommen. Heute lasse ich sie da und mache mal entspannt weiter.
Damit will ich nur sagen: Filmen im Unterricht kann helfen, aber von einer "Zwangsaktion", bei der alle sich filmen und anschließend in ihrer Körpersprache von Seminarleiter und Seminar "sezieren" lassen müssen, rate ich ab. Mir persönlich hat es mehr geschadet als genützt.