Das Ref muss familienfreundlicher werden

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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Katharina Schneider
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von Katharina Schneider »

Cat36 hat geschrieben:es geht mir doch nur darum, darauf hinzuweisen, dass es einem als alleinerziehende prinzipiell schwerer gemacht wird!!!! Und das ist keine Meinung sondern eine Tatsache!!!!
Es wird eben die Meinung vertreten, dass sich die Alleinerziehenden das Leben selbst schwer machen. Die Alleinerziehenden müssen sich der Arbeitswelt anpassen und nicht die Arbeitswelt den Alleinerziehenden.

Nicht meine Meinung! Nur zur Erläuterung...
dein Verhalten und du - das kotzt alles dermaßen an. Halte doch einfach mal deine Fresse! (...) verpiss dich von hier. Es geht hier um die SCHULE. Von der DU allerdings keine Ahnung (mehr) hast.

Stefan24
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von Stefan24 »

Cat36 hat geschrieben:
es geht mir doch nur darum, darauf hinzuweisen, dass es einem als alleinerziehende prinzipiell schwerer gemacht wird!!!!
Prinzipiell??

Nun übertreibe mal nicht...

Und vom wem schwerer gemacht? Warst es nicht du, die ein Kind wollte? Also hat doch niemand anders Schuld daran, dass dein Leben nun anders verläuft.

Manchmal habe ich den Eindruck, Frauen (vielleicht auch manche Männer) erwarten, dass das Leben privat und beruflich so weitergeht, wenn das Kind da ist, wie es eben vorher war. Kann das denn sein?
StR seit 09/09. Individualist seit Geburt.
Eigene Meinung schon immer.

Katharina Schneider
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von Katharina Schneider »

Stefan24 hat geschrieben:Frauen (vielleicht auch manche Männer) erwarten, dass das Leben (...) beruflich so weitergeht, wenn das Kind da ist, (...). Kann das denn sein?
Das ist eben die zentrale Frage. Ich kenne keine Partei, die sich nicht die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gerade für die Frauen auf die Fahnen geschrieben hat. Dadurch wird zumindest als Endziel suggeriert, eines Tages könne es hinsichtlich Einkommen und Arbeitsbedingungen völlig egal sein, ob man nun ein Kind hat oder nicht. Das dürfte jedoch eine unerreichbare Utopie sein. Es bleibt aber die Frage, ob Eltern und Alleinerziehenden berufliche und finanzielle Vorteile auch zu Lasten der Kinderlosen erhalten sollten. Sie tun das bereits: Das Kindergeld und die niedrigere Steuerbelastung wird auch von den Kinderlosen finanziert. Sollte ein staatlicher Arbeitgeber auch noch vorpreschen und die Arbeitsbedingungen für Eltern und Alleinerziehende bei gleichem Gehalt verbessern? Konkret: Weniger Unterrichtsstunden für Lehrer mit (kleinen) Kindern bei gleichem Gehalt?
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Rittersport
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von Rittersport »

1. Woher kommt denn nun die steigende Zahl der Alleinerziehenden?
2. Ich denke, es ist typisch deutsch, dass immer für alles eine möglichst detaillierte Regelung vorhanden sein muss. Es geht auch anders. An meiner Schule werden Leute mit kleinen Kindern durchaus entlastet, indem sie z.B. einen günstigeren Stundenplan bekommen, keine Abschlussprüfung haben oder eben mehrere Parallelklassen unterrichten dürfen.
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Cassandra
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von Cassandra »

Rittersport hat geschrieben:1. Woher kommt denn nun die steigende Zahl der Alleinerziehenden?
Ich glaube, dass das ein Gesellschaftsproblem an sich ist. Heutzutage stehen uns allen viel zu viele Möglichkeiten offen, sodass wir uns einfach, je nach Belieben, für eine davon entscheiden können. Ich bin mit dieser Frage privat gerade mehr als intensiv beschäftigt und habe mich mit einigen Leuten darüber ausgetauscht und das, was ich oben geschrieben habe, war sozusagen das Endfazit. Wir sind nicht mehr bereit, zurückzustecken, Kompromisse einzugehen und zu investieren - klar, jeder wird seine Beziehung erstmal versuchen zu retten, aber wenns halt nicht beim ersten Versuch klappt, dann kommt halt der nächste Partner.

Das, was der heutigen Generarion alles an Lebensmodellen geboten wird, war unseren Eltern und den Generationen davor doch vollkommen fremd. Was hätte es für eine Frau bis in die 60er, wenn nicht sogar 70er bedeutet, alleinerziehend zu sein? Sie hätte gar nicht gehen können, weil sie vom Mann schon finanziell abhängig war, mal vom sozialen Ansehen in der Gesellschaft abgesehen.

Ich denke nicht, dass Ehen in "früheren Zeiten" harmonischer oder romantischer waren, ich glaube nur, dass die Partner nicht so hohe Ansprüche aneinander, sich und die Beziehung hatten, sondern das vieles einfach rationaler gelöst wurde.

Das ist nur meine Meinung dazu. Kann so sein, kann aber auch nicht so sein.

Dennoch halte ich die Denkweise, dass Ausbildung vor Kinder kommen sollte nicht für mittelalterlich, sondern tatsächlich für vernünftig, weil ich eben nicht -wie meine weiblichen Vorfahren- in einer unglücklichen Ehe leben will und nicht gehen kann, weil ich kein Geld habe und erst recht keine Ausbildung, wo ich irgendwo unterkommen kann. Ich als Frau will soweit unabhängig sein, dass ich bei einer gescheiterten Ehe (und damit muss man heute einfach rechnen! Ich habe den Glauben an eine "Ehe bis dass der Tod uns scheidet" schon aufgegeben, wenn ich das so sagen darf) meine Kinder nehmen kann und in einen Beruf (wieder) einsteigen kann, indem ich bereits eine Ausbildung und ein bisschen Berufserfahrung gesammelt habe. Jeder Arbeitgeber stellt lieber eine routinierte Arbeitskraft ein, bevor er jemanden nimmt, den er noch einlernen muss. (Gilt ja auch ähnlich für den Lehrberuf)

@ Toemti:
Dass viele Familien nur 2 Kinder bekommen liegt m.E. nicht allein an der finanziellen Lage, sondern -und da spreche ich auch für mich- auch aus reinem Egoismus. Viele möchten gern den Lebensstandard beibehalten: schicke Klamotten, 2x Urlaub im Jahar, natürlich im Hotel, ein tolles Haus, 2 Autos, mal in einen Erlebnispark usw. Ganz ehrlich - ich gehe nicht arbeiten, um allein meine Kinder zu finanzieren, sondern auch, dass ich mir selbst eine gewisse Lebensweise erhalten kann. Diese Einstellung empfinde ich persönlich aber als vollkommen in Ordnung, weil sie für mich passt und für zig andere Menschen auf der Welt wohl auch. Deswegen muss man sie aber nicht aburteilen, nur weil sie für einen selbst nicht passend ist.
Wenn dir die Konzepte in Schweden und GB so gut gefallen, dann bewirb dich für eine Deutsche Schule und du hast deine perfekte Betreuung. Meine Welt wäre das auch nicht, aber wenn es für dich und die schwedischen und britischen Frauen gut ist, dann ist doch alles bestens.
☼ Fertig seit 09/09 ☼

toemti83
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von toemti83 »

@ cassandra

für mich kommt auch zuerst die ausbildung und dann das kinderkriegen und auch ich möchte mir eine gewisse lebensqualität erhalten, weswegen ich keine 5 kinder kriegen möchte. das sollte keineswegs verurteilend klingen von mir.
aber es gibt nunmal auch frauen in deutschland, die gerne früher kinder kriegen möchten, weil sie dann vielleicht nicht schon 35 sein möchten, sich das aber verkneifen, weil sie z.b.partout keine betreuungsmöglichkeiten haben und nachteile im job hätten.

die frage dabei ist doch: muss das so sein? müssen diejenigen, da so benachteiligt werden, wenn es auch anders geht, wie andere länder zeigen? man darf dabei ja auch nicht vergessen, dass kinder ein sehr wichtiger beitrag zur gesellschaft sind und wir alle dadurch vorteile haben. die haben vor allem die kinderlosen, da sie diesbezüglich nichts beitragen (kinder kosten nunmal anstrengung und geld), aber die vorteile in der gesellschaft (z.b. die rente, die je mehr einzahler da sind umso höher ausfällt) trotzdem erhalten. mütter, die aber zuhause geblieben sind, hinterher höchstens einen feuchten händedruck vom staat bekommen (meine mutter, die viele jahre wegen der kindererziehung zuhause geblieben ist, bekommt einmal etwa 200 - 300 euro rente).
mag auch sein, dass beziehungen heute zu schnell beendet werden und das ganze deswegen noch problematischer ist, aber mal ehrlich: welche frau möchte wieder so abhängig sein? beim mann bleiben müssen, obwohl man ihn eventuell gar nicht mehr liebt, man vielleicht betrogen, geschlagen oder sonstwas wird? es hat alles seine vor- und nachteile im wandel der zeit.

ich meine ja nicht, dass man den müttern dann den roten teppich ausrollt, aber wie kann ein staat eine höhere geburtsrate fordern, wenn er z.b nicht mal genügend krippenplätze zur verfügung stellen kann? wie kann man fordern, dass wenn man kinder kriegen will, gefälligst in den sauren apfel beißen muss und quasi enorme einbußen bei seiner rente hinnehmen muss, weil man zuhause bleiben soll? wer kann sich das heutzutage leisten? wer kann sich heutzutage kinder überhaupt noch wirklich leisten mit nur einem gehalt (kinder sollen bis sie 18 sind etwa 250.000 euro kosten...)
letztendlich ist es doch dann so, dass meist genau diejenigen kinder kriegen, die sich über all das am wenigsten gedanken machen.aber wollen wir das für die zukunft gesehen? wie sieht das dann in 30/40 jahren aus?

Cassandra
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Re: Das Ref muss familienfreundlicher werden

Beitrag von Cassandra »

toemti83 hat geschrieben:letztendlich ist es doch dann so, dass meist genau diejenigen kinder kriegen, die sich über all das am wenigsten gedanken machen.aber wollen wir das für die zukunft gesehen? wie sieht das dann in 30/40 jahren aus?
wenig zeit, daher nur kurze antwort ;)

da hast du vollkommen recht, nur: ich persönlich muss sagen, dass ich mich aber auch nicht als "retter der nation" (besser: retterin :lol: ) sehe und nun 5 kinder kriegen will. ich glaube, selbst wenn die betreuungssituation besser wäre, würde ich nicht mehr kinder kriegen.
☼ Fertig seit 09/09 ☼

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