Literatur Psychologie

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
josef1407
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Registriert: 21.09.2013, 15:14:24

Re: Literatur Psychologie

Beitrag von josef1407 »

Das Seminar an meiner Nachbarschule benutzt ein Buch, das die Ausbildungsordnung komplett abdeckt. Titel: "Psychologie für die Lehrerbildung", UTB, Verlag, billiger als der Akademiebericht.
Im Gegensatz zu diesem sind die Inhalte wissenschaftlich einwandfrei und praxisrelevant. Inzwischen habe ich mir auch dieses Buch angeschafft und den Akademiebericht zum Altpapier getan.
Man kann nur hoffen, dass damit dem unsäglichen Akademiebericht der Garaus gemacht wird, aber ich bin mir sicher, dass es wieder Zig Seminarlehrer geben wird, die sagen "Nach 15 Jahren stell ich mich doch nciht mehr um, nur weil es etwas besseres gibt!"

angela1112
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Registriert: 09.11.2013, 18:47:37

Re: Literatur Psychologie

Beitrag von angela1112 »

Dein Optimismus in allen Ehren, aber wie viele Seminarlehrer werden sich weigern auf etwas Neues umzusteigen? Frei nach dem Motto: "Ich nehme seit 20 Jahren den Akademiebericht und da stelle ich mich doch nicht mehr um!" Ich finde dieses Geheft ebenfalls eine absolute Zumutung, aber ich glaube nicht, dass wir den in nächster Zeit loswerden, auch wenn es eine Alternative gibt.

Katharatta
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Registriert: 17.11.2013, 19:35:19

Re: Literatur Psychologie

Beitrag von Katharatta »

Die Rubrik hier heißt "Verbesserungsvorschläge" und es geht um konstruktive Kritik. Daher würde ich sagen, die Lösung muss sein, den Akademiebericht durch ein vernünftiges Buch zu ersetzen, so wie dies auch für das Fach Pädagogik der Fall war. Dies geht aber nur, wenn wir als Referendare zu den Defiziten dieses Geheftes differenziert Stellung nehmen. Da ich gerade mein Kolloquium hinter mir habe und den Akademiebericht daher noch sehr genau im Gedächtnis habe, möchte ich hier einige Punkte loswerden:
1. Der Bericht gibt vor, den aktuellen Forschungsstand zusammenzufassen. Dazu ist anzumerken, dass "aktuell" im Jahr 2006 endet und die meiste Literatur aus dem vergangenen Jahrhundert stammt. Außerdem dient als "fachliche" Grundlage an vielen Stellen keine Forschungsliteratur, sondern populärwissenschaftliche, pseudowissenschaftliche und gar nicht wissenschaftliche Literatur. Das Kapitel Entwicklungspsychologie basiert zum größten Teil auf einem Schulbuch (Hobmaier), was ich als erwachsener Mensch mit abgeschlossenem Studium als ziemliche Frechheit auffasse.
2. Es häufen sich Aussagen, die fachsprachlich unscharf oder schlichtweg falsch sind.
3. Belege von Aussagen beschränken sich häufig auf Allgemeinplätze („Untersuchungen haben erwiesen...“, „Nach Einschätzung von Spezialisten...“)
4. Im Bereich psychischer Störungen werden Themen wie Jugendreligion und Extremismus auf-geführt, die kaum Bezug zur Psychologie haben, wogegen Themen wie AD(H)S und Legasthenie ausgespart wurden.
5. Die Strukturierung zahlreicher Kapitel ist nach logischen Kriterien kaum nachvollziehbar (v. a. Psychologie des Lernens und Lehrens).

Also: Wenn die Ausbildung verbessert werden soll, dann lasst euch dieses "Ding" (mit 19€ zudem unverschämt teuer) nicht gefallen und besteht bei euren Seminarlehrern auf vernünftiges Material!

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