Hauptseminare abschaffen

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
Antworten
v1981
Beiträge: 722
Registriert: 23.06.2007, 16:50:49
Wohnort: Hessen, Grundschule, M, SU, ER, KU, MU

Beitrag von v1981 »

Referendar123 hat geschrieben:
v1981 hat geschrieben:...die man alle schon aus der uni kannte...
Methoden? Aus dem Studium? :shock:
nicht? da hatte ich zig methodenseminare! fand ich da noch sehr spannend! :P
Studium in Hessen (GS, D/M/ER),
Referendariat in NRW (D/ER),
jetzt Vertretungsstelle mit Klassenleitung

Peachie
Beiträge: 215
Registriert: 23.03.2009, 13:00:42
Wohnort: NRW/Grundschule/Deutsch und Sachunterricht

Beitrag von Peachie »

Ich finde mein Hauptseminar toll:

1. Habe ich während des Studiums keine Methoden kennen gelernt und nicht einen Unterrichtsentwurf geschrieben.

2. Gehört bei uns zum Hauptseminar die "Teamzeit", in der wir uns in einer Kleingruppe über die Inhalte des Seminars austauschen (und auch einfach mal so über alles quatschen können) - und diese Phase finde ich persönlich am besten.

3. Ist meine Hauptseminarleiterin nett :).
Seit September 2009 im Referendariat (Grundschule, Deutsch und Sachunterricht)

Fränzy
Moderator
Beiträge: 6797
Registriert: 20.11.2005, 16:17:06
Wohnort: BW, Berufsbildende Schule (VAB, BEJ, BF)

Beitrag von Fränzy »

Bei uns heißen Hauptseminare Päd-Gruppe. Das einzig positive an meiner waren die netten Leute. Die Lehrbeauftragte war eine ausgesprochene Dummschwätzerin, eine Hobby-Pseudo-Psychologin. Sie hatte von nichts einen Plan und wir wurden einfach jedes mal gefragt, "wie unser Bedarf heute" sei. Die Themen schrieb sie an eine "Metaplanwand", dann durfte man sich in Gruppen mit den ach so tollen Themen beschäftigen und anschließend präsentieren. Da bekam man dann jeweils eine Rückmeldung zur Präsentation, aber nie zum Inhalt, immer nur zur Art und Weise. Die gute hatte selbst keine Ahnung von nichts. Grauenhaft.
שָׁלוֹם

Ulysses
Beiträge: 3348
Registriert: 30.09.2006, 20:13:09
Wohnort: Bayern

Beitrag von Ulysses »

bei uns gibt es pädagogische und psychologische Fachsitzungen, jeweils einstündig während der Zeit an der Seminarschule und nochmal je eine Stunde an jedem Seminartag.

vom Prinzip her fand ich das gar nicht so verkehrt, nur wurde es manchmal etwas merkwürdig gehandhabt, wir mussten z.B. stundenlang irgendwelche gruppendynamischen Unterrichtsspielchen durchspielen, obwohl wir lieber kurze und knackige Einführungen dazu gehabt hätten, um was es geht, wie man das organisiert, welche sozial- und lernpsychologischen Hintergründe das Ganze hat usw., damit wir abschätzen können, ob wir das in unserem Unterricht brauchen und wenn ja, gleich einsetzen können.

wir hätten die ganzen Dinger also lieber theoretisch und systematisch kennengelernt, um Handwerkszeug für die Praxis zu haben. aber so war das ganze nicht Fisch und nicht Fleisch und wenn man irgendeine Methode, die man gelernt hatte, einsetzen wollte, musste man sich selber erst mühselig anlernen, wie man sowas organisiert und wofür es gut ist.

im letzten Halbjahr wurde es dann immer noch abstruser, weil die Seminarlehrer anscheinend nicht mehr wussten, was sie noch mit uns machen sollten. Prüfungen waren ja schon gelaufen, aber wir mussten irgendwie auf die sinnlos vorgeschriebene Mindeststundenzahl kommen.

deshalb mein Fazit: richtig angewendet ist das wirklich gut, so, wie es angewendet wurde, war es größtenteils Zeitverschwendung.
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

gast23461

Beitrag von gast23461 »

60 Minuten Organisatorisches
120 Minuten Erarbeitungszeit
...oh zur Auswertung kommen wir heute wohl nicht mehr.

Jedes Mal!

Hollyhannah
Beiträge: 409
Registriert: 15.06.2007, 10:23:30
Wohnort: NRW/Sopäd

Beitrag von Hollyhannah »

Also, das Hauptseminar bei mir war auch die reinste Zeitverschwendung! Da wurden lediglich Themen, die alle aus der Uni längst kannten staubtrocken und stinklangweilig präsentiert. Zudem hatte unser Hauptseminarleiter noch eine brilliante Idee: Das Hauptseminar fing immer um 11 Uhr an. (Vorher war keine Veranstaltung, man kam also in der Regel entweder von zu Hause oder aus der Schule)... und zwar mit einer 20minütigen Pause! Damit wir uns austauschen können. Natürlich mussten alle um 11 Uhr erscheinen.... Die absolute Zeitverschwendung, vor allem in Anbetracht der tatsache, dass unser Seminar (also noch mit Fachseminaren) ganztägig war und inklusive einer 90 minütigen Mittagspause bis 17Uhr gedauert hat!
Wenn ich das Bedürfnis habe, mich mit jemandem auszutauschen, dann doch nicht in einer Pause zu Beginn (!) einer Veranstaltung.... :roll: Das kann ich als erwachsener Mensch auch ohne Hifestellung, ich könnte z.B. auch andere Menschen anrufen, wenn ich mich austauschen will!
Sonderpädagogin im Gemeinsamen Unterricht - NRW

gwendoline113
Beiträge: 78
Registriert: 07.06.2006, 20:35:01
Wohnort: Nds. - ehemals Studienseminar Verden

Beitrag von gwendoline113 »

Das scheint ja - wie so oft - abhängig von der Durchführung zu sein!
Generell fand ich mein Päda-Seminar vor allem darum sinnvoll, weil man sich mit anderen Refs mit unterschiedlichen Fächern austauschen konnte und man - gerade in den Mitschauen - über den eigenen Tellerrand schauen konnte.
Auch waren bei uns die Themen wirklich alltagstauglich und stimmig mit unseren Bedürfnissen.

Aber natürlich gabs bei uns auch Mankos, die ich aber nicht alleine der Existenz von Päda-Seminaren abhängig mache ;)

Antworten