Gedankenspiel zum Referendariat
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Re: Gedankenspiel zum Referendariat
Ausbildungsleitung hat immer noch der Seminarlehrer. Will der Betreuungsleher was ganz anderes, dann könnte man sich mit dem Seminarlehrer kurzschließen. Ansonsten finde ich es aber nicht so schwer, für die paar Besuche des Betreuungslehrers und des Einsatzschulleiters sich ein wenig zu verbiegen - am Ende macht das Gutachten der Einsatzschule sowieso kaum was aus.
Re: Gedankenspiel zum Referendariat
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Betreuungslehrer oder der Rektor vor Ort ganz andere Ansprüche stellen und einen ganz anderen Unterricht wollen, als ein Seminarleiter aus der fernen Kreisstadt ihn sehen will.
Mir wurde gleich am ersten Tag in der Schule von meinen beiden Betreuungslehrer gesagt, dass alle Seminarleiter dieser Welt Idioten sind. Gleichwohl wolle man mir aber helfen, den Unterricht seminarkonform zu gestalten. Diese beiden Leute haben mir wirklich sehr geholfen und haben jeden Unterrichtsbesuch mit mir geplant. Das Ergebnis war immer erfolgreich! (Nicht umsonst sind beide heute Rektoren.) Dafür haben sie sich aber auch so gut wie gar nicht um die Planung des übrigen Unterrichts gekümmert, den sich kein Seminarleiter angesehen hat. Ich hatte also unglaublich gute Bedingungen, weil die Betreuer zum einen wussten, was das Seminar verlangt, und zum zweiten nicht mit eigenen Vorstellungen missionieren wollten. Zudem haben sie im Kollegium auch immer schützend die Hand über mich gehalten: "Lass' den Anwärter in Ruhe; der hat ganz andere Probleme!"
Es hätte allerdings auch ganz anders kommen können. Insoweit stimme ich einref zu.
Insgesamt glaube ich allerdings, dass die Struktur des Referendariats viel weniger zu kritisieren ist als das konkrete jeweilige Verhältnis zwischen Referendar und (Seminar-)Ausbilder. einref kritisiert zu Recht die möglicherweise unterschiedlichen Ansichten der verschiedenen Ausbilder. Was ist aber, wenn keine dieser Ansichten über guten Unterricht richtig ist? Ich weiß, die Frage ist provokant, weil ein Auszubildender ja überhaupt nicht weiß, was guter Unterricht ist. Mag sein. Aber was jeder hier weiß, ist, dass sehr guter Unterricht im Seminarsinn zukünftig mit 25 Unterrichtsstunden pro Woche nicht zu leisten ist. Das Seminar legt den Fokus immer auf eine Unterrichtsstunde und erklärt, dass der Unterricht so auszusehen habe. Es stellt sich aber nicht dem wahren Problem, dass da lautet: "Wie schaffe ich es, in einer entspannten 40-Stunden-Woche 25 sehr gute Unterrichtstunden zu halten?" Denn darum geht es doch nachher, oder?
Mir wurde gleich am ersten Tag in der Schule von meinen beiden Betreuungslehrer gesagt, dass alle Seminarleiter dieser Welt Idioten sind. Gleichwohl wolle man mir aber helfen, den Unterricht seminarkonform zu gestalten. Diese beiden Leute haben mir wirklich sehr geholfen und haben jeden Unterrichtsbesuch mit mir geplant. Das Ergebnis war immer erfolgreich! (Nicht umsonst sind beide heute Rektoren.) Dafür haben sie sich aber auch so gut wie gar nicht um die Planung des übrigen Unterrichts gekümmert, den sich kein Seminarleiter angesehen hat. Ich hatte also unglaublich gute Bedingungen, weil die Betreuer zum einen wussten, was das Seminar verlangt, und zum zweiten nicht mit eigenen Vorstellungen missionieren wollten. Zudem haben sie im Kollegium auch immer schützend die Hand über mich gehalten: "Lass' den Anwärter in Ruhe; der hat ganz andere Probleme!"
Es hätte allerdings auch ganz anders kommen können. Insoweit stimme ich einref zu.
Insgesamt glaube ich allerdings, dass die Struktur des Referendariats viel weniger zu kritisieren ist als das konkrete jeweilige Verhältnis zwischen Referendar und (Seminar-)Ausbilder. einref kritisiert zu Recht die möglicherweise unterschiedlichen Ansichten der verschiedenen Ausbilder. Was ist aber, wenn keine dieser Ansichten über guten Unterricht richtig ist? Ich weiß, die Frage ist provokant, weil ein Auszubildender ja überhaupt nicht weiß, was guter Unterricht ist. Mag sein. Aber was jeder hier weiß, ist, dass sehr guter Unterricht im Seminarsinn zukünftig mit 25 Unterrichtsstunden pro Woche nicht zu leisten ist. Das Seminar legt den Fokus immer auf eine Unterrichtsstunde und erklärt, dass der Unterricht so auszusehen habe. Es stellt sich aber nicht dem wahren Problem, dass da lautet: "Wie schaffe ich es, in einer entspannten 40-Stunden-Woche 25 sehr gute Unterrichtstunden zu halten?" Denn darum geht es doch nachher, oder?
Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Feiern haben. Aber ich gehe auf Nummer sicher.
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Re: Gedankenspiel zum Referendariat
Eben weil man später nicht mehr jede Stunde top planen kann, sollte man sich im Ref besondere Mühe geben und auch Dinge ausprobieren, und so sein Repertoire zu erweitern. Und selbst später verwendet man doch seine Stunden nicht 1:1 zum Vorjahr. Ich zumindest mach mir immer Notizen was gut / schlecht gelaufen ist und versuch dass dann im nächsten Jahr besser zu machen. (Und selbst dann muss man immer noch die Eigenheiten einer Klasse berücksichtigen).User65 hat geschrieben: Aber was jeder hier weiß, ist, dass sehr guter Unterricht im Seminarsinn zukünftig mit 25 Unterrichtsstunden pro Woche nicht zu leisten ist. Das Seminar legt den Fokus immer auf eine Unterrichtsstunde und erklärt, dass der Unterricht so auszusehen habe.
Ich glaub, ich mach irgendwas falsch, denn die Hoffnung auf einen normalen und entspannten 40 Stunden Job habe ich längst aufgegeben. (Und ich bin kein Ref mehr und gern Lehrer )Es stellt sich aber nicht dem wahren Problem, dass da lautet: "Wie schaffe ich es, in einer entspannten 40-Stunden-Woche 25 sehr gute Unterrichtstunden zu halten?" Denn darum geht es doch nachher, oder?
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Re: Gedankenspiel zum Referendariat
Da machst du in der Tat etwas falsch.Ich glaub, ich mach irgendwas falsch, denn die Hoffnung auf einen normalen und entspannten 40 Stunden Job habe ich längst aufgegeben.
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Re: Gedankenspiel zum Referendariat
ahhh ... ich vergess immer, dass Fleiß und Engagement heutzutage was schlechtes ist .... Zielsetzung für die nächsten Jahre: eine entspannte 40-Stunden-Woche....
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Re: Gedankenspiel zum Referendariat
Das habe ich so nicht gesagt, ich sehe aber - für mich persönlich - nicht ein, warum ich mich über das Pensum hinaus engagieren (darf ich sagen: aufopfern?) soll, für das ich kein Geld bekomme?ahhh ... ich vergess immer, dass Fleiß und Engagement heutzutage was schlechtes ist ....
Fleiß und Engagement - ja, bitte. Aber nicht mehr als vom Dienstherrn verlangt. Persönliche Selbstaufgabe hingegen - nein, danke. Solche Kollegen sind mir ein Graus.
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Re: Gedankenspiel zum Referendariat
Ich glaube, wir stehen auf der gleichen Seite. Du hast recht. Du kennst aber bestimmt auch Kollegen, die das Wort "entspannt" allzu oft mit "faul" verwechseln und solche sind mir ebenso ein Graus, wie die anderen mit ihrer Selbstaufgabe. Und ganz ehrlich, wenn man andere (ähnlich gutbezahlte) Berufe ansieht, dann müssen diese oft auch über 40 Stunden arbeiten und dann sehe ich es nicht als einen Akt der Selbstaufgabe, wenn ich keine "entspannte" 40 Stunden Woche habe.LatinaTeacharin hat geschrieben:Das habe ich so nicht gesagt, ich sehe aber - für mich persönlich - nicht ein, warum ich mich über das Pensum hinaus engagieren (darf ich sagen: aufopfern?) soll, für das ich kein Geld bekomme?ahhh ... ich vergess immer, dass Fleiß und Engagement heutzutage was schlechtes ist ....
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