Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Abbruch des Ref? Durchgefallen - was dann?
DerDenker
Beiträge: 14
Registriert: 21.03.2015, 19:17:02

Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von DerDenker »

Hey Leute,

nächstes Jahr mache ich meinen Abschluss als Master of Education mit den Fächern Deutsch, Mathe, Sachunterricht und Sport für die Grundschule und würde danach gerne direkt als Lehrer an einer Privatschule einsteigen. Hat Jemand Erfahrungen zu diesem Thema?

Meine groben Referenzen bei der Bewerbung:

- männlich
- 24 Jahre alt
- Master of Education für die Grundschule (ins. 300 ECTS, Note 1,9)
- viele Zusatzqualifikationen
- 10 Jahre Berufserfahrung im pädagogischen Bereich
- flexibel (Der Job kann überall in Deutschland sein, es gibt ins. über 700 private Grundschulen)

Je nach Bundesland werden bei Privatschulen, die staatlich anerkannt sind, von den Behörden bei nicht vorhandenem 2. Staatsexamen Zusatzqualifikationen verlangt, wie Eignungsprüfungen oder Angleichslehrgänge.

Vielen Dank für eure Hilfe
Viele Grüße
DerDenker

SylviaR
Beiträge: 84
Registriert: 16.08.2010, 19:27:16
Wohnort: HB/BK/Wirtschaft/Politik

Re: Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von SylviaR »

Habe eine Bekannte, die an einer Privatschule arbeitet. Du musst dich halt einfach bei den Schulen direkt bewerben, wenn die dich geeignet halten (und oft wenn sich niemand mit 2. Staatsexamen findet) kriegst du die Stelle. Die Bezahlung ist zumindest bei meiner Bekannten mau.

Ich würde auf jeden Fall das Ref machen, dann hast du einen vernünftigen Abschluss und kannst dann immer noch (zu besseren Konditionen) an eine Privatschule gehen.

DerDenker
Beiträge: 14
Registriert: 21.03.2015, 19:17:02

Re: Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von DerDenker »

Vielen Dank für deine Antwort!

Schauen die Schulen denn nicht auch auf die sonstigen Referenzen, denn ich denke, es gibt viele Lehrer mit 2. Stex, die weniger zu bieten haben, gerade weil ich ein Mann bin und das in der Grundschule erfahrungsgemäß immer ein sehr großer Vorteil ist. Eine Unterrichtsgenehmigung kann ich ja durch Nachqualifikation erlangen und bin dann an der Schule zumindest nominell mit Lehrern mit 2. Stex gleichgestellt (KEIN Ersatz, gilt nur für den Einsatz an der Schule).

Die Privatschulen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Lehrer nahezu gleich gut zu bezahlen und die Gehälter orientieren sich am TVL. Für mich wäre das folglich E11. In den Stellenangeboten steht oft, dass ein Studium (1. Stex o.ä.) ausreicht und die Bezahlung sich am TVL etc. orientiert.

Weitere Erfahrungen?

Viele Grüße
DerDenker

Valerianus
Beiträge: 602
Registriert: 04.09.2010, 22:41:27
Wohnort: NRW / GyGe / Mathe & Geschichte

Re: Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von Valerianus »

E11 wäre es mit 2. Staatsexamen. Wenn dir das Geld wirklich egal ist, kannst du schauen ob du etwas findest, aber bei den Privatschulen gibt es auch riesige Unterschiede. Die konfessionellen Schulen bezahlen nach A-Besoldung oder TV-L, verlangen dafür allerdings auch ein 2. Staatsexamen, ansonsten geht da nichts. Andere Schulen in freier Trägerschaft bezahlen unter Tarif und stellen alles ein was sich nicht wehren kann (weil sie sonst, eben wegen der Bezahlung nichts finden).

Mal abgesehen davon, würde ich deine Bewerbung einfach in die Mülltonne werfen, wenn da der Inhalt des Eingangspostings genau so stände. Wie genau hat jemand mit 24 Lebensjahren sowie Abitur und Studium 10 Jahre BERUFSerfahrung? Du hast vielleicht Erfahrungen im pädagogischen Bereich (Trainer, Jugendleiter?), das will ich dir nicht absprechen, aber das hat erfahrungsgemäß bestimmt die Hälfte aller Lehrer. Auch die "vielen" Zusatzqualifikationen sind eine tolle Sache, aber wenn da nicht so was wie "Übungsleiter-B - Kinder und Jugendliche" dabei ist, haben das auch ziemlich viele angehende Grundschullehrer...
Non vitae, sed scholae discimus (Seneca)

SylviaR
Beiträge: 84
Registriert: 16.08.2010, 19:27:16
Wohnort: HB/BK/Wirtschaft/Politik

Re: Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von SylviaR »

Noch einen kleinen Nachsatz: Ich hatte überlegt, mein Ref im Ausland zu machen, dann dort zu arbeiten und irgendwann nach Deutschland zurückzukommen. Dann ist man ein Kandidat für so einen Angleichungslehrgang, falls das Bundesland die Qualifikation nicht voll anerkennt. Irgend in Ref musst du aber machen, wenn du zu vernünftigen Konditionen in den Schuldienst willst.

DerDenker
Beiträge: 14
Registriert: 21.03.2015, 19:17:02

Re: Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von DerDenker »

Hey Leute,

vielen Dank erneut für eure Antworten. Natürlich ist mein Lebenslauf vier Seiten lang und detailierter, was glaubst du denn? Es steht dort oben ja auch "grobe Referenzen". Übungsleiter-B habe ich selbstverständlich, ich bin sogar Sportdozent für den Landessportbund, aber das tut hier nichts zur Sache. Berufserfahrung deswegen, weil ich über 7000 Arbeitsstunden neben Schule und Studium erbracht habe, nicht nur im Sport oder als Pädagoge, sondern eben auch unter anderem als richtige Lehrkraft an einer Schule mit sehr guten Arbeitszeugnissen. 1000 Stunden entsprechen i.d.R. einem Schuljahr bei der Anrechnung der Dienstjahre. Ich glaube sehr wohl, dass ich einen sehr interessanten Lebenslauf habe, den andere Junglehrer mit 24 Jahren quantitativ und qualitativ schwer toppen können, weil sie meistens nur studieren. Früh übt sich halt. Dazu kommt der Männerbonus in der Grundschule, der nunmal von allen Schulleitungen bestätigt wird.

Kurzer Nachtrag: Der Verband deutscher Privatschulen bietet genau solche Lehrgänge an, die Zertifikate ausstellen, die zusammen mit der Landesbehörde entwickelt und autorisiert worden sind. Zusammen mit dem Studium weist man dann die fachliche und pädagogische Eignung für den Privatschuldienst nach, wie es das Gesetz verlangt. So ein 2. Staatsexamen mag ja schwer sein, aber wirklich dazu lernen tut man nur, wenn man einen guten Fachleiter erwischt.

Zum Thema Bezahlung: Staatlich anerkannte Privatschulen müssen juristisch annähernd (nicht weniger als 75%) den normalen TVL bezahlen, steht im GG. Sonst verlieren sie ihre Genehmigung bei einer möglichen Klage. Ergänzungsschulen, die nicht staatlich genehmigt sind, stehen hier eh nicht zur Debatte. Die dürfen dafür dann auch tun, was sie wollen.

Man siehe für die Bezahlung an Privatschulen ohne 2. Staatsexamen auch: https://www.lehrcare.de/blog/verdienstm ... gerschaft/ -> E 11 als "Nicht-Erfüller"

Vorallem: "Darüber hinaus bietet der TV-L die Möglichkeit, im Rahmen des Ermessens “förderliche Zeiten” bei der Stufenzuordnung zu berücksichtigen (§ 16 Abs. 2 Satz 4) bzw. eine Vorweggewährung von Stufen (§ 16 Abs. 5) vorzunehmen. Für alle neu einzustellenden Lehrkräfte wird durch Erlassregelungen der Ministerien die Anrechnung förderlicher Zeiten unterschiedlich ermöglicht. Als förderliche Zeit wird jede nachgewiesene berufliche Vorerfahrung, die bei großzügiger Auslegung für den angestrebten Lehrerberuf dienlich ist, berücksichtigt. Maximal ist eine Zuordnung in die Stufe 4 der jeweiligen Entgeltgruppe möglich, die bei einer berücksichtigungsfähigen Zeit von in der Regel sechs Jahren erreicht wird." -> Man siehe, man könnte sogar höhere Stufen innerhalb der Gruppe verlangen bei der Gehaltsverhandlung, sofern wie bei fast allen Stellen "in Anlehnung an TVL" bezahlt wird.

Ich bitte um weitere Erfahrungen!
Viele Grüße
DerDenker

SylviaR
Beiträge: 84
Registriert: 16.08.2010, 19:27:16
Wohnort: HB/BK/Wirtschaft/Politik

Re: Mit dem Master of Education an eine Privatschule

Beitrag von SylviaR »

Wieso fragst du denn hier, wenn du eh alles besser weißt? Klingt doch alles prima, mach einfach so!

Antworten